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Erotische Erpressung oder notwendiges Arrangement?
Bei vielen Paaren, die gerade im familiären Alltag in eine Routine hineingerutscht sind, verkommt der Sex zu einer Art Tauschhandel. Es gibt tägliche Arbeiten, die nicht jeder Mann als Teil seiner Aufgaben ansieht. Die Frau, um eine Lösung bemüht, kommt auf die Idee, die Erledigung dieser Aufgaben mit der Währung Sex zu bezahlen.
Die Währung Sex – Faire Übereinkunft?
Die Regeln sind klar gesteckt. Wer seinen Teil der Hausarbeit übernimmt und am Wochenende die Kinder betreut, darf mit regelmäßigem Sex rechnen. Viele Männer werden auch kein Problem damit haben, Hausarbeit gegen Sex abzuliefern. Einige werden sich sogar insgeheim über die Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit freuen. Wer ficken will, muss freundlich sein. Diese Weisheit mussten schon viele Männer im Laufe ihres Lebens lernen.
Die meisten arrangieren sich mit dieser Situation. Hauptsache, sie bekommen regelmäßigen Sex, auch wenn ihre Fantasien meist viel weiter reichen. Es bleiben unausgelebte Träume, die manchmal in Seitensprüngen enden.
Laufhäusern und ähnlichen Etablissements entgegengeschleudert werden. Blasen zwanzig Euro, Verkehr fünfzig Euro. Und so weiter. Nun hat man einen dauerhaften Partner, ist eventuell sogar verheiratet, aber verändert hat sich nicht viel.
Der Preiskatalog
Die Preisliste existiert noch immer, lediglich die Währung hat sich geändert. Bezahlte man früher noch in Euro, so begleicht man seine Schuld heute mit Wäschewaschen, Staubsaugen und dem Bespaßen kleiner Kinder. Extras wie Oralverkehr werden natürlich besonders vergütet, indem man zum Beispiel die Kinder für ein ganzes Wochenende nimmt. Bei manchen Partnerinnen hat man leider das Gefühl, dass solche akribisch geführten und in der Währung Sexbezahlten Preislisten tatsächlich existieren.
Probleme mit der Währung Sex
Was, wenn die Partnerin einfach mal so Lust auf Sex bekommt? Ist sie noch in der Lage, sich ganz ohne Gegenleistung dem Liebesspiel hinzugeben? Wie reagiert der Mann, der vorher Hausarbeit gegen Sex erwarb, und nun auf einmal alles umsonst bekommt?
Genau an dieser Stelle treten die Probleme der Währung Sex deutlich zu Tage. Wer den Liebesakt nur noch als Belohnung ausschreibt, kann nicht mehr genießen, wen einem spontan die Lust überkommt.
Auch einzelne Praktiken wie Blowjobs oder Analverkehr sind Bestandteile der Währung Sex. Die Partnerin müsste während des Sexes rational überlegen, was sie alles kostenlos, also ohne vorherige Gegenleistung, zulassen möchte. Das Festlegen einer Art Preisliste für die Währung Sex kann nicht Sinn und Zweck einer funktionierenden Beziehung sein.
Die Währung Sex im Rahmen einer SM-Beziehung
Hier erscheint die Währung Sex in einem völlig anderen Licht, da im Vorfeld klare Absprachen über die Neigungen getätigt wurden. Übernimmt der devote Part Hausarbeit gegen Sex oder Aufmerksamkeit des dominanten Partners, geschieht dies nach vorheriger Vereinbarung.
Auch wurde die Währung Sex, also die Belohnung des Sklaven, im Vorfeld besprochen und vereinbart. Der dominante Part entscheidet in seinem Ermessen, welche sexuellen Handlungen als Belohnung in Aussicht gestellt werden.
Fazit
Eine Währung namens Sex kann in einer Partnerschaft auf Dauer nicht funktionieren. Wer zu Hause ungeliebte Aufgaben übernimmt, um mit der Währung Sex entlohnt zu werden, dem wird auch der Besuch bei einer Prostituierten nicht allzu fremd sein. Festigt sich der Preiskatalog für Hausarbeit gegen Sex, so wird man eines Tages einen Vergleich mit anderen Damen des horizontalen Gewerbes ziehen und die eigene Partnerin eines Tages als ebensolche betrachten.
Der zu einer funktionierenden Beziehungen gehörende gegenseitige Respekt geht verloren. Was bleibt, sind Enttäuschungen und das Vorurteil, dass Frauen ja doch alle gleich wären. Wobei ein klärendes Gespräch zu einem Zeitpunkt, als die Partnerschaft noch intakt war, alles hätte klären können.
Jeden Frau sollte sich sehr gut überlegen, ob sie eine Währung Sex anbieten sollte. Genauso sollte jeder Mann prüfen, ob er sich langfristig tatsächlich auf so etwas einlassen möchte.