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Videorama pleite? Pornoschmiede am Ende!
Früher waren hier Porno-Legende Gina Wild und Erotikstar Vivian Schmitt zuhause, jetzt kommt der Insolvenzverwalter
Videorama pleite, die Schmiede der Pornostars! Hier gaben sich einst Conny Dachs, Gina Wild, Harry S. Morgan, Jana Bach, Leonie Saint, Maria Mia, Vivian Schmitt und Lena Nitro die Klinke in die Hand. Nun sind die Lichter ausgegangen. Die Firma ist insolvent.
Der „Venus Award“, der Oscar der Pornobranche, stand regelmäßig in der der Vitrine der Firmenzentrale in Essen. Im Gewerbegebiet stehen einfache Gebäude, das Büro des einstigen Sex-Imperiums muss nun geräumt werden. Der Pleitegeier war da.
Horst F. Peter, Gründer der Erotikschmiede, legte gemeinsam mit seiner Frau Sylvia in Essen (Ruhr) mit der Gründung des Magazins "Happy Weekend" den Grundstein für eine beispiellose Firmenkarriere in der Sexbranche. Klaus Siemon hingegen kommt aus Köln. Jetzt hat er das Sagen. Denn Klaus ist Insolvenzverwalter. Am 6.9.2016 ging der Antrag beim Amtsgericht Essen ein. Videorama ist pleite. Ein Stück Geschichte und sein Niedergang:
Videorama pleite – der Insolvenzverwalter übernimmt
Unter dem Dach der Silwa-Gruppe firmierten bis zuletzt u. a. die Videorama GmbH, die Silwa Filmvertrieb GmbH, das SVK-Video-Kopierwerk, die Elfra Filmproduktions- und Verlagsgesellschaft und EAT Medien. Alle fünf Unternehmen sind vom Konkurs betroffen. Auch das Internet trug seinen Teil dazu bei, Videorama verpaßte es, rechtzeitig auf den abfahrenden Zug zu springen. Jetzt kam die Quittung. Ohne frischen Input, einem Quäntchen Glück und das Verständnis sowie die Akzeptanz des World Wide Web haben Unternehmen in der Sexbranche keine Zukunft mehr. DVDs verkaufen sich nicht mehr wie früher und auch die Videotheken sterben nach und nach aus. Hardcore-Filme gibt es jetzt online.
Es waren einst goldene Zeiten. Neue Ideen (zum Beispiel die 0190er-Sexhotlines, Porno-DVDs, Erotikpostillen) verhalfen dem Unternehmen und seinem Gründer Horst Peter zu einem Millionenverdienst. Neben den großen Stars der 80er und 90er Jahre wie Conny Dachs, Gina Wild, Harry S. Morgan, Jana Bach, Leonie Saint und Vivian Schmitt und brachte die Sexfirma auch Pornosternchen und Stars wie Lena Nitro, Maria Mia, Texas Patti, Sina Berger, Annina Ucatis, Donna Sommer, Rene Pornero und Saphira auf die Bühne bzw. vor die Kamera.
Wenn Videorama pleite geht, ist von einst 270 Mitarbeitern keiner mehr da
Deutsche Soldaten in den Mannschaftsheimen deckten sich regelmäßig mit den Magazinen ein und auf jeder Stube gab es mindestens ein Heft: Happy Weekend. Sie begannen mit knapp 10.000 Exemplaren, die aus Holland nach Deutschland geschickt wurden. Anfang der 1970er Jahre war Pornographie in Deutschland noch sehr vom Strafgesetzbuch geprägt und dies war der einfachste Weg, die Leser trotzdem mit dem Sex-Kontaktamagazin zu beliefern. Das Imperium wuchs und schon längst war man keine Medienfirma mehr, sondern etablierte sich neben Magmafilm zum Big Player der deutschen Hardcore-Szene.
Nicht nur in Kasernen gab es die Happy Weekend. 1998 sind es bereits 90.000 Exemplare, die auch an Tankstellen und am gut sortierten Bahnhofskiosk wurde das Magazin unter der Ladentheke feilgeboten werden. 600.000 DM (heute ca. 307.000 Euro) bringen die Abonnements treuer Kunden jeden Monat in die prall gefüllte Kasse des Unternehmens.
Das Kopierwerk glühte, es wurden Doppelschichten gefahren und oft wurde sogar 24 Stunden gearbeitet – Tag und Nacht, um den hohen Bedarf an Porno-DVDs zu decken, nach der Wendezeit besonders in Ostdeutschland. 270 Mitarbeiter kümmern sich um die Belange der Erotikschmiede und seiner Stars. 50 Millionen Euro bot die Beate Uhse AG im Jahre 2011 für die Pornofirma. Plus Umsatz- und Gewinnbeteiligung. Horst Peter jedoch lehnte ab. Zuletzt arbeiteten nur noch 16 Mitarbeiter für Videorama, der Insolvenzverwalter sucht nun einen Investor, der weiterführen möchte, was mit Videorama-Star Vivian Schmitt („Beste Nachwuchsdarstellerin 2004“), Pornolegende Gina Wild („Jetzt wird's schmutzig“) und dem legendären Videorama-Produzenten Harry S. Morgan begann. Da Videorama pleite ist, wird das sicher kein einfaches Unterfangen…