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Haftstrafen für Produzenten gebilligt
In ihrem Artikel in der Daily Mail plädiert die britische Journalistin Jenni Murray für ein Verbot von sexuell expliziten Inhalten. Murray argumentiert, dass eine solche Maßnahme die Gesellschaft vor unvorstellbar schrecklichen Videos und Darstellungen körperlicher Aggression, Nötigung, Ausbeutung und weinender Frauen schützen würde.
In ihrem Beitrag hebt sie auch ihre Anti-Sexarbeit-Agenda hervor und argumentiert, dass keine Sexarbeiterin aus freien Stücken diesen Job ausübt und dass sie alle aufgrund ihrer Erfahrungen benutzt, missbraucht und geschädigt fühlen. Ein vollständiges Verbot von Pornografie, so Murray, würde nicht nur verhindern, dass Frauen im Pornobusiness vergewaltigt werden, sondern auch die Überzeugung einiger in der Gesellschaft verringern, dass sexuelle Gewalt gegen Frauen akzeptabel ist.
Eine neuerlicher Versucht des Verbots von Pornos
Obwohl sie einräumt, dass frühere Versuche, Pornografie zu verbieten, nicht erfolgreich waren, schlägt Murray vor, dass es um sexuelle Übergriffe geht, wenn es darum geht, ein solches Verbot zu implementieren.
In ihrer Argumentation unterstützt Murray die Argumente von Kritikern der Pornografie, die argumentieren, dass es eine Verbindung zwischen dem Konsum von Pornografie und einer Kultur des sexuellen Missbrauchs und der Gewalt gegen Frauen gibt. Diese Argumentation ist jedoch umstritten und es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, die einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Pornografie und sexueller Gewalt belegen.
Einige Forscher argumentieren, dass Pornografie dazu beitragen kann, bestehende sexistische und gewalttätige Haltungen zu verstärken, insbesondere bei Menschen, die bereits einer solchen Einstellung ausgesetzt sind. Es ist jedoch schwierig, einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Pornografie und sexueller Gewalt zu belegen.
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Ein Verbot von Pornografie würde auch eine Bedrohung für die Meinungsfreiheit und die Informationsfreiheit darstellen, die von internationalen Menschenrechtskonventionen garantiert werden. Es gibt auch Bedenken, dass ein Verbot zu einer Zunahme von Schwarzmärkten und illegalen Aktivitäten führen könnte.
Ein Verbot könnte zur Diskriminierung führen
Ein wichtiger Faktor, der in Murrays Argumentation nicht berücksichtigt wird, ist die Tatsache, dass viele Menschen freiwillig in der Erotikindustrie arbeiten und dass es ihnen ein angemessenes Einkommen bietet. Ein Verbot könnte auch zu einer weiteren Stigmatisierung und Diskriminierung dieser Menschen führen.
Stattdessen wäre es wichtiger, die Arbeitsbedingungen im Erotikbusiness zu verbessern und sicherzustellen, dass alle Beteiligten angemessen geschützt sind. Es sollte auch sichergestellt werden, dass es bei der Produktion und Verbreitung von Pornografie keine Formen von sexueller Ausbeutung und Gewalt gibt.
Insgesamt ist Murrays Forderung nach einem Verbot von Pornografie problematisch und kontrovers, da sie eine eindimensionalen Ansatz zu einem komplexen Thema hat und wichtige Faktoren wie Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit und die Rechte der Arbeiter in der Pornoindustrie ignorierte.