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Sex ab 50 kann anders werden
Wird der Sex ab 50 wirklich schlechter, so wie es das gängige Klischee behauptet? Setzen die dem Alter geschuldeten Veränderungen nicht bereits viel früher ein? Oder ist es eher wie bei einem guten Wein, der mit zunehmender Reife seine volle Wirkung entfacht? Schließlich eignet man sich im Laufe der Zeit immer mehr Tricks und Kniffs an, was den Sex ab 50 interessanter macht.
Mit zunehmender Lebenserfahrung ändert sich in vielen Dingen die Herangehensweise. In jungen Jahren zählt eher der sportliche Gedanke. Auf den sexuellen Aspekt bezogen bedeutet das: so viel Sex wie möglich mit so vielen Frauen wie es geht. Unterschiedliche Stellungen ausprobieren, allzeit bereit sein und jede Gelegenheit mitnehmen, die sich ergibt. Der Reiz des Neuen lässt einen immer wieder neue Dinge ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Dies kann nicht selten zu einer wahren Sammelwut führen. So Mancher fokussiert sich dabei eher darauf, die Listen in seinem Kopf abzuarbeiten. Der Leistungsdruck ist selbst gewählt, auch wenn sich das viele in diesem Alter noch nicht eingestehen.
Das ändert sich, wenn der Mensch in die zweite Hälfte seines Lebens eintritt. Es wird ruhiger, gemütlicher und man nimmt sich mehr Zeit für Dinge, die einem wichtig sind. Der sportliche Aspekt rückt in den Hintergrund, dafür steigert sich der Wissensdurst. Es werden mehr Bücher gewälzt, gerne auch zum Thema Erotik und Verführung. Dies spiegelt sich auch beim Sex ab 50 wider. Qualität anstatt Quantität könnte man hier vereinfacht sagen. Das Vorspiel und die Rahmenbedingungen gewinnen an Bedeutung, genauso wie die Gefühle und die Befriedigung des Partners. Nicht, dass diese Dinge vorher unwichtig gewesen wären, doch mit zunehmendem Alter verändert sich die Blickrichtung auf vieles.
Ehrlich währt am Längsten
Auch ein wichtiger Unterschied beim Sex ab 50: Die Hemmungen, irgendwelche Wünsche zu äußern, werden geringer. Auch die ausgefallensten Fantasien können vollkommen normal besprochen werden. Schließlich besitzen beide genügend Lebenserfahrung, um zu wissen, dass alles erlaubt ist. So lange es beiden gefällt. Vor allem Frauen genieren sich in jungen Jahren für sexuelle Fantasien, die nicht dem Mainstream entsprechen. Die Erkenntnis, dass devote Vorstellungen nicht verwerflich sind, setzt erst im Laufe der Zeit ein.
Selbst Vergewaltigungsfantasien sind weiter verbreitet, als man anfangs annimmt. Offen mit dem Partner über so etwas zu sprechen erfordert Mut und Vertrauen. Diese beiden Dinge haben viel mit Lebenserfahrung zu tun. Daher trauen sich viele Frauen erst in späteren Jahren, zu ihren Fantasien zu stehen. Dass ein offenes Gespräch mit dem Partner das Sexualleben nur bereichern kann, lernt man leider erst im Laufe der Zeit.
Überwiegt am Ende doch das Negative?
Die generelle Lust auf Sex lässt im Alter nach, da der Fortpflanzungstrieb gedrosselt wird. Außerdem lässt das Stehvermögen einige Männer beim Sex ab 50 manchmal im Stich. Nicht wenige Frauen beklagen sich über Schnellspritzer und die kurze Dauer beim Sex. Dabei handelt es sich mitunter um dieselben Frauen, die sich vor 20 Jahren noch beschwerten, dass die Männer nie fertig werden würden.
Doch dafür, dass der Akt an sich vielleicht kürzer wird, werden Vorspiel und Rahmenbedingungen weiter ausgebaut. An der Dauer des “Event Sex” ändert sich daher nichts, es wird eher noch verlängert. Die Ideen fürs Vorspiel werden erfinderischer. Komplexe Ideen für Rollenspiele werden ausgearbeitet und später auch ausgelebt.
Die meisten Menschen im fortgeschrittenen Alter haben sich auf einen Partner festgelegt.
Wer immer mit demselben Partner schläft, kennt dessen Bedürfnisse und Wünsche. Der Partner wiederum kennt die eigenen intimsten Verlagen und kann darauf eingehen. Daraus ergibt sich ein wunderbares erotisches Spiel zweier Menschen, die sexuell bestens aufeinander abgestimmt sind. Diese Harmonie gemeinsam auszuleben, gehört zu den Höhepunkten jeder gut funktionierenden Beziehung.
Vergessen sind die Zeiten, in denen man eher egoistisch an die Sache ran ging und hauptsächlich nur die eigene Befriedigung im Hinterkopf hatte. Auch das anfängliche “Rechts schraub, schraub links, schraub schraub, rein raus Erster”-Spiel wird eines Tages erwachsen.
Reife Frauen ab 50 – ruf an
Dieser ausgesprochen penetrant vorgetragene Werbeslogan hatte in den Neunzigern jeden genervt, der nachts Fernsehen gucken wollte. Doch allein die Tatsache, dass eine Firma ein entsprechendes Werbebudget freigibt, bedeutet, dass es hierfür einen entsprechend großen Markt gibt. Die Nachfrage für Sex mit Frauen speziell ab 50 ist also nicht nur vorhanden, sondern enorm. Reife Frauen haben bereits eine Menge erlebt und sind mit allen Wassern gewaschen. Selbstverständlich auch auf dem Gebiet der Erotik. Gerade Jüngere konnten hier noch was lernen.