Te­xas Pat­ti Ta­ge­buch: Der An­ruf aus dem Süden

Texas Patti Tagebuch: Der Anruf aus dem Süden

Te­xas Pat­ti Ta­ge­buch: Der An­ruf aus dem Süden

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Was ist was? Das Por­no­le­xi­kon bie­tet al­len In­ter­es­sier­ten aus­gie­bi­ge In­for­ma­tio­nen zu Be­grif­fen aus dem Ero­tik­be­reich. Ein­zel­ne Wör­ter, Ab­kür­zun­gen und Flos­keln wer­den an­schau­lich er­klärt. Mit dem Ero­tik­le­xi­kon kann je­der Ero­tik­fan den ei­ge­nen Wort­schatz um ein paar in­ter­es­san­te Aus­drü­cke erweitern.
Sinnesentzug

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Nicht nur ge­schäft­lich, auch pri­vat viel zu verdanken

Da war er plötz­lich, der An­ruf aus Süddeutschland

Der An­ruf, der mir ein Lä­cheln ins Ge­sicht zau­ber­te: un­fass­bar glück­lich war ich heu­te, als ich aus dem Sü­den Deutsch­lands ein Te­le­fo­nat hin­ein­be­kom­men ha­be von ei­ner Fir­ma mit ei­ner groß­ar­ti­gen Tra­di­ti­on und Ge­schich­te in un­se­rer Bran­che. Ei­ne Un­ter­neh­mung, der ich viel zu ver­dan­ken ha­be. Nicht nur ge­schäft­lich, son­dern vor al­lem auch pri­vat. «Wer ist es denn?», fragt ihr euch si­cher und ich will es euch sagen:

Der An­ruf kam vom HAP­PY WEEKEND

Viel, so­gar sehr viel ha­be ich dem HW zu ver­dan­ken. Nicht nur be­ruf­lich, son­dern eben auch pri­vat. «War­um?», fragt sich nun der ei­ne oder an­de­re. Das kann ich euch ger­ne er­zäh­len. Denn ge­nau das ha­ben mich Ero­ni­te und das be­rühm­te Heft auch ge­fragt! Ich schrei­be ein Ta­ge­buch für euch, lie­be Le­ser. Aber nicht nur ein ganz nor­ma­les Ta­ge­buch. Nein, es soll ei­nes sein, in dem ich auch hin und wie­der aus mei­ner Ver­gan­gen­heit erzähle.

Texas Patti Tagebuch: Der Anruf aus dem SüdenWie­so bin ich dem HW so dankbar?

Sprin­gen wir doch mal ins Jahr 2006 – mit­ten in den Som­mer: es war un­fass­bar heiß und wir fei­er­ten un­ser Som­mer­mär­chen mit der Na­tio­nal­mann­schaft. Die hat­te es ge­ra­de ge­schafft hat, nach ganz lan­ger Zeit die Mas­sen zu be­we­gen. Und da­bei ei­ne Freu­de durchs Land zu brin­gen, die wir al­le lan­ge nicht mehr er­le­ben durf­ten. Ich war da­mals 24 Jah­re jung und rein se­xu­ell eher ein Mau­er­blüm­chen. Nicht dass ich nicht woll­te. Aber ers­tens fühl­te ich mich fett und zwei­tens war ich viel zu schüch­tern um of­fen dar­über zu spre­chen, was ich ei­gent­lich woll­te und was mir so durch den Kopf ging. Da­zu kam, dass ich nicht wirk­lich wuss­te, was es denn so gibt in der gro­ßen Sex­welt und ob die Wün­sche und Träu­me, die ich hat­te, über­haupt nor­mal wa­ren. Kann ich da­mit zu ei­nem Ty­pen ge­hen und for­dern, was ich da woll­te? Oder bin ich per­vers, ja so­gar völ­lig unnormal?

Fra­gen über Fra­gen, die mich mitt­ler­wei­le schon fast täg­lich quäl­ten. Aber war­um? Weil ich hoff­nungs­los un­ter­vö­gelt war zu die­ser Zeit. Ei­ner­seits war ich kein Typ für One-Night-Stands, aber an­de­rer­seits woll­te ich un­kom­pli­zier­ten und to­tal ver­sau­ten Sex. Was konn­te ich tun? Ich war zwar Sin­gle, aber dick. Ich war un­ab­hän­gig, aber muss­te je­den Tag als Zahn­arzt­hel­fe­rin bis 19 Uhr ar­bei­ten. Ei­ne ei­ge­ne Woh­nung hat­te ich, saß aber trotz­dem je­den Abend al­lein zu­hau­se. Egal – es war nicht zu än­dern und wei­ter ging's erst­mal mit dem Alltag.

Texas Patti Tagebuch: Der Anruf aus dem SüdenDer An­ruf er­in­ner­te mich an ei­ne pein­li­che Situation

Schei­ße, kei­ne Kip­pen mehr. Jetzt muss ich echt noch­mal zur Tan­ke. Ei­gent­lich hat­te ich null Bock, aber das war ja nicht zu än­dern. Al­so ab ins Au­to und noch­mal zur Tankstelle.

Nach der Schach­tel ge­fragt sag­te der Ver­käu­fer: «Oh, ei­nen Mo­ment bit­te, ich muss neue aus dem La­ger ho­len, bin aber gleich wie­der zurück.»

Was macht man in ei­ner Tank­stel­le, wenn man war­ten muss? Rich­tig! Man schaut sich bei den Zeit­schrif­ten um. Das war der Mo­ment, der mein Le­ben ver­än­dern soll­te. Ein Heft der HAP­PY WEEKEND stach mir ins Au­ge. Ein klei­nes ziem­lich gei­les DIN-A-5-Heft mit ei­ner sehr frvio­len Da­me als Ti­tel­bild. Ein Kon­takt­ma­ga­zin für un­kom­pli­zier­te Sex­part­ner.

Ge­nau das brauch­te ich! Okay, wie ma­che ich das jetzt? Wie pein­lich, wenn der Tank­wart sieht, dass ich so ein Heft kau­fe. Dann kann ich ihm ja gleich sa­gen: "Hal­lo ich bin die Bet­ti­na, füh­le mich fett und bin un­ter­vö­gelt, kannst du mir hel­fen?" Oh man, wie pein­lich! Aber gleich­zei­tig auch me­ga ka­cke, weil ich das Heft woll­te. Ich ging wie­der nach drau­ßen, öff­ne­te die Tür, stieg ins Au­to und woll­te ei­gent­lich ge­ra­de wie­der losfahren.

Texas Patti Tagebuch: Der Anruf aus dem Süden

Doch plötz­lich kam mir ei­ne gu­te Idee

«Mhmm hal­lo, ich nochmal»

«Et­was ver­ges­sen?», frag­te der Tankwart.

«Ja, voll blöd und wahr­schein­lich denkst du jetzt auch, ich ha­be sie nicht mehr al­le, ich weiß auch nicht so ganz wie ich es er­klä­ren soll», er­wi­der­te ich selbstbewusst.

«Wie kann ich dir hel­fen, Sü­ße?», un­ter­brach er mich.

«Ei­ne Freun­din von mir fei­ert Jung­ge­sel­len­ab­schied in ein paar Ta­gen und wir woll­ten sie ein we­nig ver­ar­schen mit ei­nem Pornoheft!»

Mein Herz klopf­te bis zum Hals und all mein Blut stieg in mei­nen Kopf. Ich den­ke, wenn die Tank­stel­le nicht so gut be­leuch­tet ge­we­sen wä­re, jetzt wä­re sie es mit Si­cher­heit gewesen.

«Ah okay, ja du, da lie­gen ge­nug – oder soll ich dir eins empfehlen?»

Ich ging zum Re­gal und hol­te mit auf di­rek­tem We­ge das HW, ging so schnell es nur mög­lich war zu­rück zur Kas­se und leg­te es hin. Plötz­lich klin­gel­te das Te­le­fon des An­ge­stell­ten: «Sor­ry, das ist wich­tig, mein Boss», raun­te er mir zu.

"Ach du scheis­se, dein Ernst?!", ging mir durch den Kopf. Jetzt muss nur noch ei­ner rein­kom­men und hin­ter mir war­ten und mal di­rekt se­hen, was ich da kau­fe. Kennt ihr das? Se­kun­den wer­den zu Stun­den. Das Te­le­fo­nat woll­te kein En­de neh­men. Ich bin fast durch­ge­dreht als, er end­lich auf­legt und sag­te: «Sor­ry noch­mal, aber mein Boss spinnt hin und wie­der». Ja! Al­les gut, dach­te ich. Mach hin, ich muss los!

TexasPatti TagebuchIch woll­te ein­fach nur raus hier

«Das macht zwölf Eu­ro fünf­und­neun­zig bitte.»

ich leg­te ihm ei­nen 20-Eu­ro-Schein hin und trom­mel­te mit mei­nen Fin­gern wie ei­ne Dro­gen­ab­hän­gi­ge auf mei­ner Geld­bör­se her­um, wäh­rend ich auf mein Wech­sel­geld wartete.

«Hast du 95 Cent klein?»

Ich dach­te, der will mich wohl ver­ar­schen. «Nein, ha­be ich nicht», fauch­te ich sehr deut­lich und schon fast un­ver­schämt. Der Bur­sche hin­ter der The­ke schau­te et­was ver­un­si­chert, gab mir mein Geld und lä­chel­te: «Viel Er­folg mit dem Sexkontaktanzeigen-Heft!»

Wäh­rend er das sag­te, dreh­te ich mich um und woll­te den La­den ver­las­sen. Sein Satz kam gleich ei­ner Stim­me in Zeit­lu­pe wie ein Ham­mer in mei­nem Ohr an, als ich gleich­zei­tig ei­nen Pa­ti­en­ten aus der Zahn­arzt­pra­xis vor mir ste­hen hatte.

«Hi Bet­ti­na». sprach er mich di­rekt an.

"Ar­ma­ged­don – die Welt geht un­ter! Er­de, geh auf und lass mich dar­in ver­sin­ken bit­te!", dach­te ich, als ich ihn ihn sah und mal­te mir in Ge­dan­ken die schreck­lichs­ten Sze­na­ri­en aus. "Oh mein Gott, wenn der in die Pra­xis kommt, ver­sin­ke ich im Erdboden!"

«Hal­lo und tschüss, ich ha­be es me­ga ei­lig», spru­del­te es aus mir heraus.

«Gei­les Heft, ist be­stimmt für ei­nen Freund, nicht wahr?», frag­te er mich ei­nem spitz­bü­bi­schen La­chen, als hät­te er ge­ra­de ei­ne Fünf­jäh­ri­ge beim Kau­gum­mi­klau­en erwischt.

«Ja, ganz ge­nau», zick­te ich ihn an.

Zwei Stun­den und mein Le­ben wä­re gelaufen

Ich ver­ließ die Tank­stel­le, als wä­re ei­ne Ban­de von Zom­bies hin­ter mir her. Ab ins Au­to und erst­mal durch­at­men. "Fuck",  dach­te ich, "wie pein­lich war das denn? Der Typ war auch noch die Bild­zei­tung aus dem Dorf. Das dau­ert kei­ne zwei Stun­den und ganz Grem­men­dorf weiß, dass sich Bet­ti­na Bün­der ein Hap­py Weekend ge­kauft hat. Die Di­cke vom Dorf kauft sich ein Sexkon­takt­ma­ga­zin! Ei­gent­lich konn­te ich jetzt aus­wan­dern. Das war's, der Kauf ei­nes HW hat mein gan­zes Le­ben zerstört."

Zu­hau­se an­ge­kom­men, pfef­fer­te ich das Heft erst ein­mal in die Ecke und ging di­rekt ins Bett. Ich schlief so­fort mit den Ge­dan­ken "Ver­dammt, wie­der ein un­ge­fick­ter Tag in mei­nem Le­ben" ein.

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