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Vorführung und Dressur in Nordrhein-Westfalen
Der Stutenmarkt in elegantem, stilvoll gehaltenen Ambiente
Die Erwartungen waren groß: es wurde geladen zum Stutenmarkt nach Nordrhein-Westfalen, in den piekfeinen BDSM-Club «Sadasia» in Dortmund. Hier fand bereits unser Pornocasting [Link zum Bericht] sowie eine Nacht im Sadasia [Hier lesen] mit Hera Delgado statt.
Vorgeführt beim Stutenmarkt
Angemeldet waren über den Joyclub insgesamt 73 Personen (davon 26 Paare, 13 Einzelherren und 8 Solodamen). Gezählt haben wir nicht im Detail, aber wir konnten weder in Summe acht Einzeldamen noch 26 Paare zählen. Schade, denn dadurch wirkte es recht leer in dem sehr stilvollen Club, in einigen Spielzimmern tummelten sich nur sehr wenige Paare oder sogar überhaupt gar keine. Das Spielen konzentrierte sich somit auf den Hauptraum.
Jedes Paar wurde gebeten, nach dem herzlichen Empfang durch Clubchefin Biggi und dem anschließenden Umziehen einen Fragebogen auszufüllen. «Was sind die Tabus?», «Was mag die Stute besonders?», «Möchtest du sie selbst vorführen?» waren einige der Fragen, die beantwortet werden sollten. Die Stute bekam noch einen Namen verpasst und der Rittmeister sollte ebenfalls angeben, wie er vorgestellt werden wollte.
Anschließend konnten alle Stuten und Dompteure den Club erkunden, das Buffet war bereits angerichtet und im Kellerrestaurant ließen es sich bereits einige schmecken. Etwas traurig mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass es den hauseigenen Shop im Untergeschoss nicht mehr gibt. Gern hätten wir das ein oder andere Accessoire mitgenommen. Aber sei's drum, wir hatten ein bisschen Spielzeug mitgebracht, was unser Handgepäckkoffer und die strengen Sicherheitsvorschriften der Flughäfen zuließen. Handschließen beispielsweise waren im Flugzeug genauso tabu wie andere Fesselutensilien. Wohl dem, der mit dem Auto anreisen konnte. Denn leider gab es im Club nur wenig zum Ausleihen. Keine Gerten, keine Handschellen oder Seile, keine Peitschen. Dafür mangelte es nicht an Handtüchern, Desinfektionsspray und Kondomen, die an wirklich jeder Ecke zur Genüge bereit lagen.
Das «Spiel» beim Stutenmarkt begann mit der Vorführung
Pünktlich um 22 Uhr holte eine Bedienstete des Stutenmarkt-Teams die erste Dame ab. Sie führte die Stute, deren Augen sie vorher verband, in den Vorraum mit der Bar. Hier stellte der Veranstalter die Stute nebst Rittmeister vor, verlas kurz ihre Vorlieben und entließ sie sodann mit ihrem Dom in die Nacht.
Leider war es nicht möglich, weitere Spielteilnehmer mitzunehmen, da diese lieber der Vorführung der weiteren Stuten folgten. So trudelte Pärchen für Pärchen im Hauptraum ein, so dass hier zunächst wenig Stimmung aufkam.
Zu diesem Stutenmarkt möchte niemand das komplette Gesicht der Stute sehen, dies bedeutet, die Stute vorzugsweise mit Maske zu bedecken!
Nahezu alle Stuten – inklusive meiner eigenen – trugen keine Masken, abgesehen von der kurzen Vorstellung zu Beginn. Kommentar vom Veranstalter? Keiner. Es wurde toleriert, die Vorgaben nicht so genau genommen. Ebenso haben wir auch nicht einen einzigen «Rittmeister» gesehen, der Wildcards verteilte oder Spielgeräte übergab. Jedes Pärchen spielte irgendwie für sich. Schade, denn so wurde auch das vorher angekündigte «Public Disgrace» um 23 Uhr unter den Tisch fallen gelassen.
Die Museumswärter und ein wild vögelndes Pärchen
Zwei Dinge, die mir persönlich nicht gefielen: besonders ein Pärchen tat sich hervor, den Club lieber zum Bumsen zu nutzen. Die «Stute» wurde vorgestellt und fand sich wenige Augenblicke schon rücklings auf einer Sling wieder und wurde dort von hinten von ihrem Begleiter genommen. Eigentlich nicht im Sinne eines Stutenmarkts, bei dem es im Vorfeld hieß, dass hier die Dressur der Stute und nicht deren Deckung im Vordergrund stünde, sondern bei einer dennoch erforderlichen Begattung der Stute diese in einen separaten und abgeschlossenen Raum geführt würde. Schade, denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten SMer mehr an dem Spiel an sich denn an wildem Sex interessiert sind. Dies unterscheidet sie auch von den Swingern, für die es bekanntermaßen eigene Clubs gibt (sogar mit "Fetisch-Ecken").
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Was mir aber bitterer aufstieß: mit auf dem Rücken verschränkten Armen wohnte nahezu ständig jemand vom Personal den Sessions bei. Wenn auch in gebührendem Abstand, hatte ich das Gefühl, sie schauten wie Museumswärter dem Treiben zu, denen die Ordnung obliegt und sie ständig aufpassen müssten. Eigentlich sollte man mündigen Clubbesuchern ein eigenständiges Spielen zugestehen und insbesondere auch zutrauen.
Pro:
- Extrem saubere Location
- Brustbondages von Boshinawa für Neulinge
- Überaus nette Chefin und zuvorkommendes Team
- Angemessene Eintrittspreise
- Reichhaltige Speisen und Getränke (auch Cocktails)
- Gutes Geschlechterverhältnis
Contra:
- Personal passte auf wie "Museumswärter"
- Publikum / Altersstruktur
- Sehr wenig Spielzeug zum Ausleihen
- Art und Weise der Stutenvorführung
- Spielführung verbesserungswürdig
Das Fazit zum Stutenmarkt in der Dortmunder BDSM-Location:
In dem Dortmunder Club haben wir schon bessere Veranstaltungen besucht, wir müssen der Fairness hier allerdings erwähnen, dass es sich beim Stutenmarkt um eine Fremdveranstaltung handelte.
Der Verlauf des eigentlichen Spiels funktionierte nicht so recht, es wurde mehr paarweise gespielt und es entstand keine richtige Spielgemeinschaft, wie wir sie uns von einer BDSM Play Party wünschen. Der Veranstalter verspricht aber immerhin, die Spiele und Abläufe, die dieses Mal nicht so gelungen waren, beim zweiten Stutenmarkt «Sadismo» leicht abzuändern, damit es einen flüssigeren und interessanteren Spielverlauf und Teilnahme daran geben wird.
Der Stutenmarkt ist an sich eine gute Idee, doch leider war die Umsetzung der Veranstaltung im Sadasia stark verbesserungswürdig. Verglichen mit ähnlichen BDSM-Parties im Hamburger Catonium oder in den Berliner Clubs 2nd face bzw. dem leider mittlerweile geschlossenen DarkSide ist hier noch viel Luft nach oben. Sicher, Spaß gemacht hat der Besuch dennoch, aber erneut besuchen werde ich persönlich den Stutenmarkt des Veranstalters «SweetManiacS» nicht mehr.
Gut waren die Suspensions (Hängebondages) des Riggers Ulli alias «Boshinawa», der einige Frauen (u. a. die weiblichen Parts der Paare «Sonnick» und «Toscasa») im Verlauf des Abends mit tollen Brustbondages beglückte. Für einige Damen eine ganz neue und intensive Erfahrung. Das Pärchen «Loeti59» empfand den Abend als sehr gelungen und freut sich auf einen nächsten Besuch des Stutenmarktes. TV «Scarlett_007» bedankte sich besonders beim Personal und erlebte den Stutenmarkt aus devoter Perspektive, «v_E» wünscht sich eine Möglichkeit der Zugabe der Playparty.
Ein fader Bei- und Nachgeschmack bleibt, aber es muss erwähnt werden
Dem Umstand der Fremdveranstaltung war auch geschuldet, dass unser Team keinen freien Eintritt erhielt, wie das sonst üblich ist. In meiner gesamten Zeit als Leitender Redakteur eines Feuilletons, als Theaterkritiker und auch Chefredakteur eines Erotikmagazins kam es mir bisher kein einziges Mal unter, dass bei Berichterstattung zuerst der volle Eintrittspreis verlangt wurde. Auch wenn dieser dann um 30% reduziert wurde, bleibt ein fader Bei- und Nachgeschmack. Jede Messeleitung, jedes Opern- und Theaterhaus, jedes Musical, jeder Konzertveranstalter, jede Partyreihe, jedes Museum und jeder Vergnügungspark kommen der schreibenden Zunft hier entgegen und gewähren akkreditierten Pressevertretern freien Eintritt. Journalisten bekommen eine Pressekarte bei Fußballspielen, anderen Sportevents und Pressevorführungen der großen Filmverleiher in den Kinos.
Nicht so an diesem Abend beim Stutenmarkt, obwohl uns die Redaktion der Eronite im Vorfeld im Emailaustausch mit dem Veranstalter «SweetManiacS» dort anmeldete. An dieser Stelle möchte ich dem Sadasia jedoch keinen Vorwurf machen, da es sich wie erwähnt um eine BDSM-Party eines externes Veranstalters handelte.
… und so sah den Stutenmarkt eine mitspielende Teilnehmerin:
Mein erstes Mal auf einem Stutenmarkt und – ach ja – das allererste Mal überhaupt in einem Club! Ich wusste ja schon Wochen vorher Bescheid, hatte also etwas Zeit mich darauf vorzubereiten. Worauf eigentlich?! Tausend Gedanken hatte ich im Kopf… Warum überhaupt Stutenmarkt? Die Frage kommt auf, da ich außerhalb Deutschlands lebe und genau dies zu diesem Zeitpunkt passte es aber, nach Deutschland zu reisen. Also warum nicht zum Stutenmarkt gehen?!
Ich kaufte mir erst einmal ganz stolz Ohrringe, die kleine Pferde runterhängen hatten. «Passt» dachte ich! Dann sah ich die Preise der Stiefel in Form von Pferdehufen, die ich ja eigentlich total abgefahren fand. Aber ich schluckte und verwarf den Gedanken, nachdem ich den "Spottpreis" sah. Ich hatte noch zu Hause so ganz tolle Samt-Plateau-Schuhe, die sehr pferdehufähnlich aussahen.
«Ich wartete mit Herzklopfen auf meine Vorführung als Stute»
Mein Korsett hätte als Reitsitz dienen können. Die Pferdemaske aus dem Faschingsladen bei mir vor Ort lehnte ich jedoch direkt ab, da ich dadurch weder sehen noch atmen konnte. Naja, eigentlich wäre es egal gewesen. Viel sehen konnte ich später eh nicht, aber darauf komme ich gleich noch zurück! Über das Korsett zog ich noch einen kurzen, schicken Pullover, der auch in der außerhalb des Stutenmarkts tragbar wäre. Dann war es soweit – eine Stunde Anfahrt von meiner Herberge. Außen am Club prangte das Schild «Sadasia». Mein Herz raste, mein Mund wurde trocken. Zum Glück war mein Dom bei mir. Ich schluckte nochmal kurz und schwups – die Tür ging auf, wir standen da. Das Personal war zum Glück sehr freundlich. Ich erblickte schonmal andere mögliche Stuten mit sehr wenig Bekleidung. Und dachte direkt «puh, da habe ich ja noch zu viel an».
Anschließend wurde der Fragebogen ausgefüllt, doch Gott sei Dank wurde das für mich gemacht. Danach schnell um- oder eher ausziehen. Ich suchte nach meinen anderen Stuten, aber es war nichts zu sehen. Dann dachte ich mir, so fällt es auch nicht auf, dass ich einen Fuchsschwanz-Plug trage und keinen Pferdeschwanz. Am liebsten hätte ich das Ding rausgeholt, aber passte so schön zum Outfit. Außerdem hätte ich ewig gebraucht, den gefühlten XXL-Plug aus dem Arsch zu ziehen. So war ich jetzt erstmal in meiner Rolle, mein Dom passte schön auf mich auf. Dennoch war ich hibbelig.
Die Worte «Sie will gefingert werden» durchzuckten meinen ganzen Körper
Um kurz vor 22 Uhr gingen die Stuten und die jeweiligen Dompteure in einen Saal. Mist – ich war natürlich die erste Stute. Verdammt! Die Augen wurden mir verbunden und irgendeine nette Dame führte mich auf die Bühne. Sie streichelte meine Arme und meinen Rücken zur Beruhigung. Als der Ansager den ersten Satz sagte, kippte ich fast um. Er las aus dem Steckbrief vor (den wir ja vorher ausfüllten), was man darf und was nur, wenn man das Okay vom Top bekommen würde:
- Sie will gefingert werden!
- Sie darf nicht gestreichelt werden! (Naja gut, ich war froh. Die nette Dame wusste es nicht, denn in dem Moment wäre ich am liebsten in ihren Bauch gekrabbelt.)
- Sie darf mit Gerte und Hand gezüchtigt werden!
- Sie darf mit heißem Kerzenwachs bearbeitet werden!
- Anal ist tabu!
Also hätte ich es alles zu Hause gemacht: kein Problem. Aber in dieser Situation fühlte ich mich sowas von ausgeliefert… Was nicht geht sei anal – da musste ich innerlich schmunzeln. Anal war ja eh besetzt vom Fuchsschwanz 5 XL. Mein Loch pochte, aber die Scham und die Ungewissheit waren noch größer.
Meine Schuhe ließ ich stehen: Leb wohl, kleine Stute!
Plötzlich war das Vorzeigen wohl vorbei und mein Dompteur riss mich mit irgendwo hin. Ich dachte immer nur, hoffentlich holt er keinen dazu. Weil da offensichtlich kein Jasón Momoa anwesend war, hätte ich mir nie vorstellen können, von jemand anderem als meinem Herrn angefasst zu werden.
Dann kam der erste Hieb – irgendwo, irgendwie. Ich sah noch nichts und mir war heiß. Auf irgendeine Art und Weise machte es mich an, aber ich wollte sehen, dass auch wirklich nur er mich anfasste. Ich wollte es einfach wissen. Leider musste ich erstmal alles ungesehen mitmachen. Ich hörte laute Schreie. Lustschreie. Als ich dran war vor lauter Aufregung, tat einfach nur alles weh. Ich war widerspenstig und natürlich folgte die gerechte Strafe: zwei Hiebe extra. Und zwar ohne mich zu bewegen! Leider war es egal, ob ich still blieb oder nicht. Es gab danach eh mehr.
Am liebsten wäre ich Zuschauerin geworden, doch das Leben ist ja kein Wunschkonzert. Ich war die Stute. Ein Hin und Her. Schreie. Lust. Mein Master fingerte mich. Es ging so weiter, auch mit den nötigen Pausen. Plötzlich musste ich ihm auf allen Vieren folgen. War das geil, da siegte mal wieder die Geilheit und Zugehörigkeit über die Scham!
Irgendwann war der Input voll, daher gab es noch eine Pause zum Runterkommen. Das war mein erstes Erlebnis in einem Club. Beim Verlassen ließ ich noch ganz zauberhaft erst auf der einen Seite der Straße einen Schuh liegen und auf der anderen den zweiten Huf. Leb wohl, Stute!