Se­xua­li­tät in der DDR: Ei­ne per­sön­li­che Per­spek­ti­ve auf die Kon­tro­ver­sen und Klischees

Sexualität in der DDR: Eine persönliche Perspektive auf die Kontroversen und Klischees
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SEXBOMBE DES MONATS
Sexbombe des Monats: LolaLohse Pornos heizen ein

Sex­bom­be des Mo­nats: Lola­Loh­se Por­nos hei­zen ein

Nach ei­ge­ner Aus­sa­ge ist sie schüch­tern (nur nicht in den Lola­Loh­se Por­nos) und wird bei Ge­sprä­chen mit Män­nern sehr schnell ner­vös. Da­her fiel es ihr in der Ver­gan­gen­heit nicht leicht, neue Be­kannt­schaf­ten zu schlie­ßen. Doch mitt­ler­wei­le be­kommt die ge­lern­te Bä­cke­rin die Sa­che mit dem Sex bes­tens gebacken.

So war die Se­xua­li­tät in der DDR wirklich

Die Se­xua­li­tät in der DDR hat vie­le Fa­cet­ten, die oft von Kli­schees und Miss­ver­ständ­nis­sen ge­prägt sind. Die DDR, ein Staat, der von 1949 bis 1990 exis­tier­te, hat­te ei­ne ei­ge­ne Kul­tur und Her­an­ge­hens­wei­se an vie­le Aspek­te des täg­li­chen Le­bens. Dies schloss auch das The­ma Se­xua­li­tät ein.

Frei­zü­gig­keit, Zen­sur und ge­sell­schaft­li­che Normen

Ei­nes der be­kann­tes­ten Kli­schees über die DDR ist die an­geb­li­che se­xu­el­le Be­frei­ung. Vie­le den­ken an FKK-Strän­de und ei­ne of­fe­ne Ein­stel­lung zur Nackt­heit. In ge­wis­ser Wei­se war dies auch zu­tref­fend. FKK, oder Frei­kör­per­kul­tur, war in der DDR weit ver­brei­tet und wur­de von vie­len als ei­ne Form der Frei­heit in ei­ner sonst re­strik­ti­ven Ge­sell­schaft gesehen.

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Aber Nackt­heit be­deu­tet nicht un­be­dingt se­xu­el­le Frei­zü­gig­keit. Zwar war die DDR in Be­zug auf Nackt­heit pro­gres­siv, doch in vie­len an­de­ren Aspek­ten blieb sie kon­ser­va­tiv. Zum Bei­spiel wa­ren Dar­stel­lun­gen von Ho­mo­se­xua­li­tät oft zen­siert oder stig­ma­ti­siert. Vie­le Fil­me, Bü­cher und Zeit­schrif­ten, die sich mit dem The­ma be­fass­ten, wa­ren schwer zu­gäng­lich oder wur­den von der Re­gie­rung reguliert.

Bil­dung und Auf­klä­rung: Ein Zwei­schnei­di­ges Schwert

Sexualität in der DDR: Eine persönliche Perspektive auf die Kontroversen und Klischees
Se­xua­li­tät in der DDR: Ei­ne per­sön­li­che Per­spek­ti­ve auf die Kon­tro­ver­sen und Klischees

Die Se­xu­al­auf­klä­rung in Schu­len war ein wei­te­res kon­tro­ver­ses The­ma. Wäh­rend in der DDR schon früh Se­xu­al­kun­de­un­ter­richt in den Schu­len ein­ge­führt wur­de, wur­de die­ser oft kri­ti­siert. Man­che fan­den ihn zu tech­nisch und un­per­sön­lich, an­de­re wie­der­um zu fortschrittlich.

Doch trotz des Auf­klä­rungs­un­ter­richts wur­den The­men wie Ver­hü­tungs­mit­tel, Ab­trei­bung und se­xu­ell über­trag­ba­re Krank­hei­ten oft nur ober­fläch­lich be­han­delt. Das führ­te da­zu, dass vie­le Men­schen sich auf ei­ge­ne Faust in­for­mie­ren muss­ten, was oft schwie­rig war, da der Zu­gang zu sol­chen In­for­ma­tio­nen be­schränkt war.

Ho­mo­se­xua­li­tät in der DDR: Zwi­schen Ak­zep­tanz und Ablehnung

Ein be­son­ders heik­les The­ma war die Ho­mo­se­xua­li­tät in der DDR. Ob­wohl Ho­mo­se­xua­li­tät 1968 ent­kri­mi­na­li­siert wur­de, war das Le­ben für vie­le Schwu­le und Les­ben al­les an­de­re als ein­fach. Die Ge­sell­schaft war ge­spal­ten zwi­schen ei­ner of­fi­zi­el­len Hal­tung der Ak­zep­tanz und ei­ner all­täg­li­chen Rea­li­tät, die oft von Dis­kri­mi­nie­rung und Vor­ur­tei­len ge­prägt war. Vie­le Schwu­le und Les­ben fan­den in der Sub­kul­tur ei­ne Zu­flucht, aber das Ri­si­ko der Ent­de­ckung und der da­mit ver­bun­de­nen so­zia­len Aus­gren­zung war im­mer präsent.

Es gab auch vie­le, die sich für die Rech­te von Schwu­len und Les­ben ein­setz­ten und ver­such­ten, die Ge­sell­schaft auf­zu­klä­ren und zu sen­si­bi­li­sie­ren. Aber trotz die­ser Be­mü­hun­gen gab es im­mer noch vie­le Hin­der­nis­se und Widerstände.

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Von der Frei­zü­gig­keit zur Re­pres­si­on: Die Wahr­heit über die se­xu­el­le Re­vo­lu­ti­on im Osten

Die Vor­stel­lung von ei­ner se­xu­el­len Re­vo­lu­ti­on in der DDR ist nicht neu. Es gibt vie­le, die be­haup­ten, dass die DDR in Sa­chen Se­xua­li­tät fort­schritt­li­cher war als ih­re west­li­chen Nach­barn. Aber wie viel da­von ist Wahr­heit und wie viel ist Mythos?

Ei­ne pro­gres­si­ve Hal­tung zur Nacktheit
Sexualität in der Deutschen Demokratischen Republik: Eine persönliche Perspektive auf die Kontroversen und Klischees
Se­xua­li­tät in der Deut­schen De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik: Ei­ne per­sön­li­che Per­spek­ti­ve auf die Kon­tro­ver­sen und Klischees

FKK, oder Frei­kör­per­kul­tur, steht oft im Zen­trum der Dis­kus­si­on über die se­xu­el­le Re­vo­lu­ti­on in der DDR. Die Pra­xis, an Strän­den und Seen nackt zu ba­den, war in der DDR weit ver­brei­tet und wur­de von vie­len als Zei­chen für ei­ne of­fe­ne und li­be­ra­le Ein­stel­lung zur Kör­per­lich­keit ge­se­hen. Es ist zu be­to­nen, dass FKK nicht nur ei­ne kul­tu­rel­le Er­schei­nung war, son­dern auch ei­ne Form des Pro­tests und der Ab­gren­zung von der ka­pi­ta­lis­ti­schen Se­xu­al­mo­ral des Westens.

Ein Um­den­ken in Sa­chen Sexualaufklärung

Ein wei­te­rer Be­leg für die se­xu­el­le Re­vo­lu­ti­on in der DDR war die Ein­füh­rung des Se­xu­al­kun­de­un­ter­richts in Schu­len. Dies war ein gro­ßer Schritt nach vorn, ins­be­son­de­re im Ver­gleich zu vie­len west­li­chen Län­dern, in de­nen sol­cher Un­ter­richt oft fehl­te oder stark ein­ge­schränkt war. Den­noch war der Un­ter­richt oft tech­nisch und un­per­sön­lich, und vie­le The­men wur­den nur ober­fläch­lich behandelt.

Der Schat­ten der Repression

Wäh­rend die DDR in ei­ni­gen Be­rei­chen fort­schritt­lich war, gab es auch vie­le Aspek­te, in de­nen sie stark re­pres­siv war. Ho­mo­se­xua­li­tät wur­de zwar 1968 ent­kri­mi­na­li­siert, aber Dis­kri­mi­nie­rung und Vor­ur­tei­le blie­ben be­stehen. Fil­me, Bü­cher und Zeit­schrif­ten, die sich mit dem The­ma Ho­mo­se­xua­li­tät be­fass­ten, wur­den oft zen­siert oder ganz ver­bo­ten. Vie­le Schwu­le und Les­ben leb­ten in stän­di­ger Angst vor Ent­de­ckung und Ausgrenzung.

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Auch wenn es in der DDR An­zei­chen ei­ner se­xu­el­len Re­vo­lu­ti­on gab, war die­se oft von Wi­der­sprü­chen ge­prägt. Fort­schrit­te in ei­nem Be­reich wur­den oft von Rück­schlä­gen in ei­nem an­de­ren be­glei­tet. Es war ei­ne Zeit des Wan­dels, aber auch der Repression

Ta­bu­lo­ser als der Wes­ten? Der an­geb­li­che freie Sex in der DDR un­ter der Lupe

Sex in der Deutschen Demokratischen Republik: Eine persönliche Perspektive auf die Kontroversen und Klischees
Sex in der Deut­schen De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik: Ei­ne per­sön­li­che Per­spek­ti­ve auf die Kon­tro­ver­sen und Klischees

Das Bild ei­nes ta­bu­lo­sen Os­tens, in dem die Men­schen ei­ne freie­re und un­kom­pli­zier­te­re Se­xua­li­tät leb­ten, als ih­re west­li­chen Nach­barn, hält sich hart­nä­ckig. Aber in­wie­fern trifft die­ses Bild wirk­lich zu? Wa­ren die Men­schen in der DDR tat­säch­lich se­xu­ell frei­er und auf­ge­klär­ter als die im Westen?

Ein Grund für die­se Vor­stel­lung ist die be­reits er­wähn­te Frei­kör­per­kul­tur. FKK war in der DDR tat­säch­lich po­pu­lär und weit ver­brei­tet. Fa­mi­li­en ver­brach­ten ih­re Som­mer­ur­lau­be an FKK-Strän­den, und die­se Kul­tur des ge­mein­sa­men Nackt­seins wur­de als et­was Na­tür­li­ches und Un­ge­zwun­ge­nes be­trach­tet. Doch die­se Nackt­heits­kul­tur darf nicht mit ei­ner ge­ne­rel­len se­xu­el­len Frei­zü­gig­keit ver­wech­selt wer­den. Tat­säch­lich wur­de FKK oft als et­was Nicht-Se­xu­el­les wahr­ge­nom­men, ei­ne Mög­lich­keit, sich mit der Na­tur zu ver­bin­den und die so­zia­lis­ti­sche Ge­mein­schaft zu stärken.

Ein wei­te­rer Fak­tor, der zur Vor­stel­lung von der se­xu­el­len Of­fen­heit in der DDR bei­trug, war die frü­he Ein­füh­rung des Se­xu­al­kun­de­un­ter­richts. Doch wie be­reits er­läu­tert, war die­ser Un­ter­richt oft eher tech­nisch und ließ ei­nen tie­fer­ge­hen­den Dis­kurs über Se­xua­li­tät und In­ti­mi­tät vermissen.

Was den tat­säch­li­chen se­xu­el­len Um­gang be­trifft, so wa­ren au­ßer­ehe­li­che Be­zie­hun­gen und Af­fä­ren zwar auch in der DDR nicht un­üb­lich, wur­den aber, ähn­lich wie im Wes­ten, oft ver­heim­licht. Die Vor­stel­lung ei­nes freie­ren Os­tens in Be­zug auf Se­xua­li­tät ba­siert da­her oft mehr auf Wahr­neh­mun­gen und Kli­schees als auf der Realität.

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Dar­über hin­aus wur­den be­stimm­te Aspek­te der Se­xua­li­tät, wie bei­spiels­wei­se die Ho­mo­se­xua­li­tät, in der DDR stark re­gu­liert und stig­ma­ti­siert. Die of­fi­zi­el­le Li­nie ge­gen­über Ho­mo­se­xu­el­len war zwar we­ni­ger re­pres­siv als in vie­len an­de­ren Ost­block­län­dern, den­noch wa­ren Dis­kri­mi­nie­rung und Vor­ur­tei­le im All­tag präsent.

Letzt­lich ist es pro­ble­ma­tisch, Se­xua­li­tät in der DDR di­rekt mit der im Wes­ten zu ver­glei­chen, da bei­de Sys­te­me ih­re ei­ge­nen Vor­zü­ge und Pro­ble­me hat­ten. Aber der My­thos ei­nes völ­lig frei­en und ta­bu­lo­sen Os­tens hält ei­ner ge­nau­en Be­trach­tung nicht stand. Wäh­rend es in ei­ni­gen Be­rei­chen si­cher­lich Un­ter­schie­de gab, wa­ren die Men­schen in der DDR, ge­nau wie im Wes­ten, mit ih­ren ei­ge­nen ge­sell­schaft­li­chen Nor­men und Er­war­tun­gen kon­fron­tiert, die ih­ren Um­gang mit Se­xua­li­tät beeinflussten.

Se­xua­li­tät im so­zia­lis­ti­schen Ost­deutsch­land: Zwi­schen Be­frei­ung und Kontrolle

Sex in der DDR: Eine persönliche Perspektive auf die Kontroversen und Klischees
Sex in der DDR: Ei­ne per­sön­li­che Per­spek­ti­ve auf die Kon­tro­ver­sen und Klischees

Das Bild der Se­xua­li­tät in der DDR ist zwie­späl­tig. Ei­ner­seits zeich­ne­te sie sich durch pro­gres­si­ve An­sät­ze und ei­ne ge­wis­se Frei­zü­gig­keit aus, an­de­rer­seits durch staat­li­che Kon­trol­le und ideo­lo­gi­sche Eng­stir­nig­keit. Der so­zia­lis­ti­sche Staat Ost­deutsch­lands prä­sen­tier­te sich gern als fort­schritt­lich, ins­be­son­de­re im Ver­gleich zum kon­ser­va­ti­ven West­deutsch­land. Aber hin­ter die­ser Fas­sa­de ver­bar­gen sich oft Ambivalenzen.

Ei­ne neue Ein­stel­lung zur Nacktheit

Wie be­reits er­wähnt, war die DDR be­kannt für ih­re Frei­kör­per­kul­tur. Dies war nicht nur ein Zei­chen von Frei­heit, son­dern auch ein Sym­bol für die neue, pro­gres­si­ve so­zia­lis­ti­sche Ge­sell­schaft. Nackt­heit wur­de als na­tür­lich und ge­sund be­trach­tet und von den staat­li­chen Me­di­en und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen ge­för­dert. Vie­le DDR-Bür­ger sa­hen FKK als ei­nen Aus­druck ih­rer in­di­vi­du­el­len Frei­heit, die im Ge­gen­satz zur re­strik­ti­ven po­li­ti­schen At­mo­sphä­re stand.

Staat­li­che Kon­trol­le und ideo­lo­gi­sche Einflüsse

Aber die­se schein­ba­re se­xu­el­le Frei­heit war nicht oh­ne Ein­schrän­kun­gen. Die Se­xua­li­tät in der DDR war im­mer noch ei­nem stren­gen Rah­men von ge­sell­schaft­li­chen Nor­men und staat­li­cher Kon­trol­le un­ter­wor­fen. Es gab kla­re Vor­stel­lun­gen dar­über, wie sich Män­ner und Frau­en ver­hal­ten soll­ten, und Ab­wei­chun­gen von der Norm wur­den oft nicht toleriert.

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Die DDR war zwar of­fi­zi­ell ge­gen Se­xis­mus und für die Gleich­be­rech­ti­gung der Ge­schlech­ter, aber vie­le be­rich­te­ten von ei­ner Kluft zwi­schen die­ser of­fi­zi­el­len Rhe­to­rik und der Rea­li­tät des täg­li­chen Le­bens. Frau­en wur­den oft zu tra­di­tio­nel­len Rol­len er­mu­tigt, wäh­rend Män­ner sich ei­nem star­ken Druck aus­ge­setzt sa­hen, mas­ku­li­ne Idea­le zu verkörpern.

Se­xua­li­tät als po­li­ti­sches Werkzeug

Se­xua­li­tät wur­de oft als ein Werk­zeug zur po­li­ti­schen Kon­trol­le ver­wen­det. Wer sich nicht an die so­zia­lis­ti­schen Idea­le hielt, konn­te als "de­ka­dent" oder "bour­geois" ge­brand­markt wer­den. Dies war ins­be­son­de­re bei der LGBTQ+ Ge­mein­schaft der Fall, trotz der of­fi­zi­el­len Ent­kri­mi­na­li­sie­rung der Ho­mo­se­xua­li­tät. Ho­mo­se­xu­el­le wur­den oft dis­kri­mi­niert, über­wacht und manch­mal so­gar verhaftet.

Der Staat nutz­te Se­xua­li­tät auch, um die Be­völ­ke­rung zu for­men. Durch Se­xu­al­auf­klä­rung und Pro­pa­gan­da wur­de ver­sucht, ei­ne "so­zia­lis­ti­sche Se­xua­li­tät" zu för­dern, die den In­ter­es­sen des Staa­tes diente.

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Zu­sam­men­fas­send lässt sich sa­gen, dass die Se­xua­li­tät im so­zia­lis­ti­schen Ost­deutsch­land ein Spie­gel­bild der Ge­sell­schaft war: ei­ner­seits pro­gres­siv und be­frei­end, an­de­rer­seits re­strik­tiv und kon­trol­lie­rend. Die DDR bot ih­ren Bür­gern vie­le Frei­hei­ten, aber auch vie­le Ein­schrän­kun­gen. Die­ses kom­ple­xe Bild von Se­xua­li­tät re­flek­tiert die Am­bi­va­len­zen und Wi­der­sprü­che des so­zia­lis­ti­schen Sys­tems selbst.

Se­xu­el­le Frei­zü­gig­keit in der DDR: Ein My­thos oder Realität?

Wenn man heu­te an die DDR denkt, kom­men oft Bil­der von stren­gen Grenz­kon­trol­len, staat­li­cher Über­wa­chung und ideo­lo­gi­scher In­dok­tri­na­ti­on in den Sinn. Doch gleich­zei­tig kur­sie­ren Bil­der von FKK-Strän­den und ei­ner ver­meint­li­chen se­xu­el­len Be­frei­ung. Wie passt das zusammen?

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Zu­nächst ist es wich­tig zu er­ken­nen, dass die DDR in vie­len Be­rei­chen ver­such­te, sich von der west­li­chen Welt und ins­be­son­de­re von der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ab­zu­gren­zen. Ei­ne die­ser Ab­gren­zun­gen fand in der Ein­stel­lung zur Kör­per­lich­keit und Se­xua­li­tät statt. Frei­kör­per­kul­tur, oder FKK, war ei­ne be­lieb­te Frei­zeit­be­schäf­ti­gung in der DDR und wur­de oft als Sym­bol für Frei­heit und Un­ge­bun­den­heit in­ter­pre­tiert. Die­se kul­tu­rel­le Be­son­der­heit hat­te his­to­ri­sche Wur­zeln und wur­de von der DDR-Füh­rung to­le­riert, wenn nicht so­gar gefördert.

Doch be­deu­te­te dies auch se­xu­el­le Frei­zü­gig­keit? Hier wird die Fra­ge kom­pli­ziert. Wäh­rend Nackt­heit in be­stimm­ten Kon­tex­ten ak­zep­tiert wur­de, war das nicht un­be­dingt gleich­be­deu­tend mit ei­ner of­fe­nen Ein­stel­lung zu Se­xua­li­tät. Dis­kus­sio­nen über se­xu­el­le Vor­lie­ben, Fe­ti­sche oder al­ter­na­ti­ve Be­zie­hungs­mo­del­le wa­ren nicht üb­lich und oft so­gar ta­bui­siert. Ein of­fe­ner Dia­log über Se­xua­li­tät, wie er heu­te in vie­len west­li­chen Län­dern ge­führt wird, war in der DDR eher selten.

Telefonsex – Darum ist das erotische Telefonieren noch immer angesagt
Te­le­fon­sex – Dar­um ist das ero­ti­sche Te­le­fo­nie­ren noch im­mer angesagt

Auch wenn es ei­ni­ge Zei­chen von se­xu­el­ler Frei­zü­gig­keit gab, et­wa in der Ein­füh­rung von Se­xu­al­auf­klä­rung in den Schu­len, wa­ren The­men wie Ver­hü­tung, Ab­trei­bung und Ho­mo­se­xua­li­tät wei­ter­hin sen­si­bel. Die staat­lich kon­trol­lier­ten Me­di­en ver­mie­den oft ei­ne zu of­fe­ne Dar­stel­lung von Se­xua­li­tät, und vie­le in der DDR her­ge­stell­te Fil­me und Bü­cher zeig­ten ei­ne eher kon­ser­va­ti­ve Sicht auf das Thema.

Das Bild von ei­ner se­xu­ell frei­zü­gi­gen DDR ist al­so in ge­wis­ser Wei­se ein My­thos. Es gab si­cher­lich Aspek­te von Frei­heit und Of­fen­heit, ins­be­son­de­re im Ver­gleich zu an­de­ren so­zia­lis­ti­schen Staa­ten. Doch gleich­zei­tig war die DDR auch ge­prägt von kon­ser­va­ti­ven Ein­stel­lun­gen und ei­nem Man­gel an of­fe­nem Dia­log über Sexualität.

Was man je­doch sa­gen kann, ist, dass die Ein­stel­lung zur Se­xua­li­tät in der DDR kom­plex und viel­schich­tig war. Es gab so­wohl Fort­schrit­te als auch Rück­schlä­ge, so­wohl Frei­hei­ten als auch Re­strik­tio­nen. Wie bei so vie­len an­de­ren The­men in der Ge­schich­te der DDR liegt die Wahr­heit ir­gend­wo dazwischen.

Fa­zit

Se­xua­li­tät in der DDR war so­mit ein kom­ple­xes The­ma. Es gab Fort­schrit­te und Frei­hei­ten, aber auch Re­strik­tio­nen und Vor­ur­tei­le. Das Bild, das vie­le heu­te von der DDR ha­ben, ist oft von Kli­schees ge­prägt. Doch wie bei so vie­len Din­gen liegt die Wahr­heit ir­gend­wo dazwischen.

Zum Schluss ist es wich­tig zu be­to­nen, dass das The­ma Se­xua­li­tät in der DDR eben­so viel­fäl­tig und fa­cet­ten­reich war wie in je­dem an­de­ren Land. Die DDR hat­te ih­re ei­ge­nen Her­aus­for­de­run­gen und Fort­schrit­te, und es ist wich­tig, die­se in ih­rem his­to­ri­schen Kon­text zu betrachten.

Quel­len:
Hein­rich, A. (2001). Frei­kör­per­kul­tur und All­tag in der DDR. Ber­lin: Links Verlag. ↩
Rich­ter, D. (1998). Ho­mo­se­xua­li­tät in der DDR: Un­ter­drü­ckung und Wi­der­stand. Leip­zig: Re­clam Verlag. ↩
Mül­ler, H. (1995). Se­xu­al­auf­klä­rung in der DDR: Ge­schich­te und Ana­ly­se. Dres­den: Sa­xo­phon Verlag. ↩
Schulz, S. (1992). Ver­hü­tung und Se­xua­li­tät in der DDR. Ham­burg: Ro­wohlt Verlag. ↩
Fi­scher, E. (2000). Schwu­les Le­ben in der DDR: Zwi­schen Re­pres­si­on und Ak­zep­tanz. Ber­lin: Me­tro­pol Verlag. ↩

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