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Wenn der Partner stirbt – Sex nach der Trauer
Der Verlust eines geliebten Menschen stellt meist das eigene Leben schlagartig auf den Kopf. Wenn die Trauer den Alltag bestimmt, werden selbst einfache Aufgaben zu unüberwindbaren Hindernissen. Dieser Zustand ist jedoch völlig normal und kann über Monate oder sogar Jahre anhalten. Tritt der Schmerz jedoch nach und nach in den Hintergrund, sind viele Betroffene meist für neue zwischenmenschliche Beziehungen und Sex nach dem Tod des Partners bereit.
Wie lange ist Sex nach dem Tod des Partners verpönt?
Nach dem Tod des geliebten Partners verfallen viele Mensch in eine unsägliche Trauer. Pessimismus und Schwarzmalerei gehören dabei besonders oft zur Tagesordnung. Dies führt häufig zu einer zusätzlichen Trübung des seelischen Befindens der Hinterbliebenen. Die scheinbar unüberwindbare Trauer sollte auch unbedingt ausgelebt werden. Dies ist bei der Verarbeitung der Erlebnisse schließlich von besonders großer Bedeutung.
Die Länge der Trauerphase gestaltet sich jedoch individuell und kann deshalb nicht genau eingegrenzt werden. Aus diesem Grund obliegt die Entscheidung jedem selbst, wann und mit wem jemand Sex nach dem Tod des Partners hat. Wenn der vertraute Sexpartner gestorben ist, bleibt oft eine unbeschreibliche Leere zurück. Diese möchten die meisten Betroffenen jedoch rasch wieder füllen, indem sie ihr Herz nach einiger Zeit erneut öffnen.
Das Leben der Hinterbliebenen geht schließlich weiter. Auch die Sehnsucht nach Berührungen sowie sexuellen Kontakten kehrt nach einiger Zeit wieder zurück. Dies geschieht nicht über Nacht, sondern entwickelt sich nach und nach. Einen genauen und universell eingrenzbaren Zeitpunkt gibt es hierfür nicht. Wann der Geschlechtsverkehr nach dem Versterben des Partners wieder möglich ist, müssen die Betroffenen in Ruhe für sich selbst entscheiden. Das sagenumwobene Trauerjahr sollte hierbei ebenfalls außer Acht gelassen werden.
Das berühmte Trauerjahr
Ursprünglich stammt das Trauerjahr aus der Zeit der römischen Rechtsprechung. Dieses gab jene Zeitspanne an, in welcher eine Witwe nicht erneut vor den Altar treten durfte. Eine zehnmonatige Frist war hierbei bindend einzuhalten. Die Missachtung dieser Vorgabe wurde schließlich unter Strafe gestellt.
Die rechtliche Vorgabe existiert in der Gegenwart zwar nicht mehr, allerdings fällt das Jahr der Abstinenz unter den moralischen Kodex. In der modernen Gesellschaft ist die Idee des Trauerjahres noch immer fest verankert. Zahlreiche Menschen, welche einen Verlust durchleben, sehen sich mit dieser zeitlichen Vorgabe konfrontiert.
Dieser Umstand kann die Betroffenen mitunter zusätzlich unter Druck setzen. Es scheint, als sei es eine neue Beziehung vor dem Ablauf des Trauerjahres nicht gestattet. Oftmals wird die Suche nach einem neuen Partner vom direkten Umfeld wie etwa der eigenen Familie oder engen Freunden stigmatisiert. Eine frühzeitige Suche nach einer neuen Liebschaft wird oftmals mit einer Geringschätzung des verstorbenen Partners gleichgesetzt. Diese Meinung ist jedoch stark veraltet und kann nicht auf jeden Menschen übertragen werden.
Die Bereitschaft für einen Neuanfang ist bei allen Betroffenen unterschiedlich. Es gibt immerhin viele unterschiedliche Facetten der Trauer. Selbstverständlich sollte der Trauerprozess abgeschlossen sein, bevor man sich in ein völlig neues Leben stürzt. Um diese Phase bestmöglich meistern zu können, ist eine professionelle Unterstützung bei der Trauerbewältigung oftmals von Vorteil.
Kann eine Trauerbegleitung auch bei dem Thema Sexualität behilflich sein?
Betroffene, welche mit dem Tod des Partners schwer zu kämpfen haben, sollten sich nach einer psychologischen Betreuung umsehen. Wenn der normale Alltag zur Belastung wird, kann die Unterstützung durch eine professionelle Trauerbegleitung durchaus hilfreich sein. Die Angst vor Einsamkeit und Langeweile nimmt oftmals einen überaus großen Platz im täglichen Leben der Hinterbliebenen ein.
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Einfühlsame Gespräche sowie die Konfrontation mit dem Leben nach dem Tod des Partners helfen meist bei der Verarbeitung des Verlustes. Der Tod bringt schließlich auch eine Reihe von Fragen mit sich, welche man sich oftmals nicht selbst beantworten kann. Die Sexualität nach einem schmerzhaften Verlust zählt dabei zu den häufigsten Themen. Viele Hinterbliebene sind unsicher, wie sie ihr Leben in naher Zukunft gestalten sollen.
Der Umgang mit der eigenen Lust und dem Verlangen nach körperlicher Nähe ist hierbei ein zentrales Thema. Dies kann in einem beratenden Gespräch geklärt werden. Dazu zählt auch die Klärung, wann Sex nach dem Tod des Partners wieder eine Rolle spielen darf. Nach Abschluss des Trauerprozesses darf neben dem seelischen Befinden auch das sexuelle Lustempfinden nicht vernachlässigt werden.
Die Intensität und Dauer der Trauer ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wenn ein geliebter Partner verstirbt, gerät das Leben der Hinterbliebenen zunächst oftmals etwas aus den Fugen. Das natürliche Aufkommen der sexuellen Lust tritt meist in den Hintergrund. Dennoch verschwindet das Verlangen nicht gänzlich. Auch Sex kann nach dem Tod des Partners wieder von Bedeutung sein. Die Bestimmung des richtigen Zeitpunktes liegt allerdings im eigenen Ermessen der Betroffenen.