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Worauf man beim Sex mit einer inkontinenten Frau achten sollte
Der Sex mit einer Frau mit Inkontinenz ist auch in der heutigen Zeit ein Tabuthema. Dabei steht Inkontinenz einem erfüllten Sexualleben nichts im Wege. Im Gegenteil: Sex kann bei Frauen mit Inkontinenz die Beschwerden sogar lindern. Erfahren Sie hier, wie Frauen trotz Inkontinenz ihr Liebesleben genießen können.
Ursachen von Inkontinenz bei Frauen
Frauen sind häufiger von Inkontinenz betroffen, als Männer. Schwangerschaft und Geburt, häufiges schweres Tragen oder auch hormonelle Veränderungen in der Menopause schwächen die Beckenbodenmuskulatur. Dadurch wird das Schließmuskelsystem der Harnröhre beeinträchtigt und es kann beim Husten, Lachen oder auch beim Sex mit einer inkontinenten Frau zu unkontrolliertem Harnabgang kommen. Auch Übergewicht ist ein Risikofaktor für eine Schwächung des Beckenbodens und damit für Inkontinenz.
Wie kann die Muskulatur des Beckenbodens gestärkt werden?
Die gute Nachricht ist, dass Bewegung die Beckenbodenmuskulatur stärken kann. Sie ist die effektivste Methode, um beim Sex mit einer inkontinenten Frau keine feuchte Überraschung zu erleben.
Sportliche Tätigkeiten wie Gymnastik, Pilates oder auch Fahrrad fahren trainieren nicht nur das Herz-Kreislaufsystem, sondern nebenbei auch die Beckenbodenmuskulatur.
Es klingt paradox, aber auch eine gesteigerte sexuelle Aktivität stärkt den Beckenboden. Und ein gestärkter Beckenboden steigert zusätzlich auch die Empfindungs- und Orgasmusfähigkeit. Daher sollten Frauen mit Inkontinenz sich nicht schämen und Sex mit dem Partner meiden, sondern aktiv das Thema Sex mit einer inkontinenten Frau angehen, um ein erfülltes Sexualleben genießen zu können.
Welche Tipps und Tricks gibt es beim Sex mit einer inkontinenten Frau?
Beim Sex mit einer Frau mit Inkontinenz helfen einige Tipps und Tricks, um die Beschwerden zu lindern. Grundsätzlich ist Sex keine trockene Angelegenheit. Es sind so viele Körperflüssigkeit im Spiel, dass ein paar Tropfen Urin nicht auffallen. Damit aber Frauen mit Inkontinenz bei Sex auf ihre Kosten kommen können, sollten sie harntreibende Getränke wie zum Beispiel Kaffee, schwarzer Tee oder Alkohol meiden. Vor allem kurz vor dem Sex können sie den Druck auf die Blase erhöhen. Ein weiterer Tipp ist, vor dem Sex den Darm und die Blase zu entleeren, damit auch hier kein Druck ausgeübt wird.
Um den Genitalbereich nicht zusätzlich zu reizen, sollten Frauen keine parfümierten Seifen oder Duschgele benutzen.
Ältere Frauen leiden aufgrund der Menopause häufig unter einer trockenen Scheide. Das kann zu vermehrtem Harndrangführen. Die Verwendung eines geeigneten Gleitgels während des Geschlechtsverkehrs vermindert die Trockenheit.
Eine saugfähige Inkontinenzauflage oder ein Handtuch, das später gewaschen werden kann, schützen das Bett, falls doch einmal zum Beispiel beim Orgasmus unkontrolliert Urin abgeht.
Auch ein Stellungswechsel beim Sex ist eine gute Möglichkeit, um die Blase zu entlasten. Besonders die Löffelchenstellung und die Hündchenstellung sind dabei beim Sex mit einer inkontinenten Frau sehr gut geeignet. Auch empfehlenswert ist, wenn die Frau auf einem Tisch oder einer Ablage von der Höhe eines Tisches liegt und der Partner vor ihr steht. Am besten, man probiert einfach aus, welche Stellung sich für einen am angenehmsten anfühlt.
Neben dem Sex an sich kann auch das Vorspiel mit Liebeskugeln hervorragend als Beckenbodentraining genutzt werden. Sie werden vaginal eingeführt und stimulieren nicht nur die Frau, sondern trainieren nebenbei auch die Beckenbodenmuskulatur. Die Liebeskugeln können aber auch ganz einfach beim Einkaufen, im Büro oder einem Spaziergang getragen werden, ohne dass irgendjemand es mitbekommt.
Die Beckenbodenmuskulatur muss dabei die Liebeskugeln halten und somit ständig arbeiten. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Größe der Liebeskugeln. Je kleiner die Kugeln sind, desto intensiver wird die Muskulatur beansprucht. Beginnen sollte man allerdings nicht mit der kleinsten Größe, sondern sich langsam steigern, um Scheidenkrämpfe zu vermeiden.
Reden ist Gold
Bei all den Tipps ist Kommunikation mit dem Partner der wichtigste Aspekt. Blasenschwäche ist etwas ganz Normales. Nicht nur ältere Frauen können davon betroffen sein, auch jüngere Frauen vor den Wechseljahren betrifft das Thema Blasenschwäche. Die Sexualität kann durch ein Verheimlichen oder Zurückziehen stark beeinträchtigt werden, den Partner kränken und zu einem Verlust an Lebensqualität führen.
Frauen sollten deshalb keine Scheu haben, dass Thema Inkontinenz und einen möglichen Urinverlust beim Sex anzusprechen. Mit Verständnis und Vertrauen ist es einfacher, die Nähe und Intimität in einer Beziehung aufrechtzuerhalten. Dadurch können Ängste und Bedenken abgebaut, der Sex trotz Inkontinenz genossen und sogar die Partnerschaft gestärkt werden.
Spätestens, wenn das Thema Inkontinenz beim Sex zu einem stark belastenden Thema wird, sollte das Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin gesucht werden. Dabei kann dann ärztlich abgeklärt werden, ob die Inkontinenz im Zusammenhang mit einer Erkrankung, wie zum Beispiel Diabetes, einer Durchblutungsstörung oder einer neurologischen Erkrankung steht. Notfalls kann dann an einen Spezialisten überwiesen werden.