Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet PrEP? Die Pille gegen HIV
- Wie funktioniert die PrEP, die Pille gegen HIV?
- Wie sicher schützt die PrEP?
- Für wen ist die PrEP geeignet?
- PrEP im Porno
- PrEP für Prostituierte – die Pille gegen HIV
- Wie wird eine PrEP eingenommen?
- Wozu regelmäßige HIV-Tests trotz Pille gegen HIV?
- Wie komme ich an die PrEP und wer zahlt dafür?
- Fazit – das Wichtigste zur PrEP-Tablette auf einen Blick
Was bedeutet PrEP? Die Pille gegen HIV
Die «PrEP»-Tablette schützt vor einer HIV-Infektion und wurde erfolgreich in wissenschaftlichen Studien getestet. Wir klären auf, was hinter dem Begriff steckt, wer die Tablette nutzt, worauf zu achten ist und ob es wirklich eine Pille gegen HIV und AIDS ist.
Prä-Expositions-Prophylaxe – das steht hinter der Abkürzung PreP. Wer die Tablette einnimmt, sorgt für eine sogenannte "Vor-Risiko-Vorsorge" und schützt sich damit vor einer HIV-Infektion. Das ist zum Beispiel notwendig, wenn ein Mann oder eine Frau beabsichtigen, mit einem HIV-positiven Menschen Sex zu haben oder mit jemandem, dessen Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs unbekannt ist. Sehr wichtig ist, dass das Medikament keine Pille gegen AIDS ist und lediglich vor einer HIV-Infektion schützt. Dies sollte jeder wissen, damit niemand Gefahr läuft, eine bereits ausgebrochene beziehungsweise diagnostizierte Autoimmunkrankheit damit zu behandeln oder gar verharmlosen zu wollen.
Achtung: Nicht zu verwechseln ist PrEP mit dem Wort PEP. Das bedeutet Postexpositionsprophylaxe. Bei dieser Methode nimmt der Mann oder die Frau Medikamente nach dem Sex mit einem HIV-positiven Menschen ein, um eine Infektion im Nachhinein noch zu umgehen.
Wie funktioniert die PrEP, die Pille gegen HIV?
Wer eine Truvada PrEP-Tablette einnimmt, profitiert von zwei Wirkstoffen der Pille gegen HIV. Diese sorgen in erster Linie dafür, dass HIV nicht in den Körperzellen vermehrt werden kann. Auf diese Weise kann eine Infektion wirkungsvoll abgewendet werden. Ist der Wirkstoff also bereits im Körper und der HI-Virus gelangt während des Geschlechtsverkehrs in den Körper des Sexpartners, wird eine Vermehrung gehemmt.
Wie sicher schützt die PrEP?
Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Pille gegen HIV bis zu 96 Prozent Schutz bietet. Damit ist sie sogar ähnlich sicher wie die Safer-Sex-Methode mit Kondom oder Schutz durch Therapie. Ein geringes Restrisiko ist trotzdem gegeben. Das bedeutet, dass bestimmte Viren gegen das Medikament resistent sind. Da dieser Fall selten auftritt, gilt die Pille gegen HIV als sichere Methode, um die Übertragung zu verhindern.
Für wen ist die PrEP geeignet?
Die Pille gegen HIV ist grundsätzlich für alle geeignet, die Sex mit Menschen haben, welche HIV-positiv sind. Das gilt beispielsweise für Paare, die in einer Partnerschaft leben und wo einer der beiden Partner HIV-positiv ist. Ist ein Schutz durch Therapie – unter bestimmten Umständen – einmal nicht gegeben, dient die PrEP hier als Ersatz.
Wer regelmäßig Sex hat und mit unterschiedlichen Partnern verkehrt, kann ebenfalls eine PrEP durchführen. Diese Methode eignet sich beispielsweise für homosexuelle Männer, die Analverkehr haben und sich vor einer HIV-Infektion vorbeugend schützen möchten. Ein Kondom hilft auf jeden Fall als Zusatz, denn jeder sollte immer im Hinterkopf behalten: PrEP verhindert keine anderen Geschlechtskrankheiten wie beispielsweise Syphilis, deren Verbreitung wieder zunimmt seit einigen Jahren! Aber auch Sexworkerinnen wie Escort Ladys oder Prostituierte, Callboys, Pornodarstellerinnen, Pornodarsteller und Amateur Girls gehören zur Zielgruppe der PrEP-Tablette.
Anlass für eine Einnahme der blauen Pille könnte eine anstehende Sexparty oder ein Urlaub sein. In beiden Fällen ist es möglich, dass zwei oder mehrere Menschen aufeinandertreffen, die keinen HIV-Test vorweisen können. Wer sich davon nicht abschrecken lassen möchte und nicht auf Sex verzichtet, greift zur PrEP-Methode.
PrEP im Porno
PrEP für Pornodarsteller ist eine geeignete Methode, um sich vor einem HIV-Risiko zu schützen. In der Regel weisen professionelle Pornodarsteller einen HIV-Test vor, damit die Sexualpartner sich keinem Infektionsrisiko aussetzten. Trotzdem kommt es vor, dass ein erhebliches Gesundheitsrisiko bestehen kann, wenn Sex mit einem infizierten Partner stattfindet – zum Beispiel, wenn eine Therapie nicht stattfindet. Auch kann es passieren, dass eine HIV-Infektion absichtlich verschwiegen wird, damit es einen selbst nicht belastet. Eine solche Situation kann nicht geplant oder eindeutig festgestellt werden, weshalb die PrEP in diesem Fall eine geeignete Schutzmethode ist.
Die bekannte Pornodarstellerin Texas Patti beispielsweise schützt sich mit diesem Medikament vor einer Ansteckung – zusätzlich zu regelmäßigen Volltests, bei denen neben eine Infektion mit dem HI-Virus auch auf Hepatitis B und C, Syphilis, Chlamydien, Tripper (Gonorrhoe), Genitalherpes und Trichomonaden überprüft wird.
PrEP für Prostituierte – die Pille gegen HIV
Wer im Sexgewerbe arbeitet, schützt sich ebenfalls mit der Pille vor einer Infektion. PrEP für Sexarbeiterinnen ist ein wirkungsvoller Schutz und für jeden empfehlenswert, der es mit unbekannten Menschen zu tun hat. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Freier in Deutschland ohnehin keinen ungeschützten Verkehr mit Prostituierten haben dürfen. Wer dagegen verstößt, hat mit hohen Geldstrafen zu rechnen, wie es seit 2017 im Prostituiertenschutzgesetz heißt. Da es dennoch trotzdem häufiger zu ungeschütztem Verkehr kommt, eignet die PrEP sich als Schutzmethode.
Wie wird eine PrEP eingenommen?
Damit die Pille gegen HIV ihre volle Wirkung entfaltet, muss sie regelmäßig und korrekt eingenommen werden. Hierbei unterscheiden wir zwischen zwei Arten: anlassbezogene PrEP und die tägliche PrEP. Letztere wird dauerhaft eingenommen, das bedeutet: jeden Tag eine Tablette. Wichtig dabei zu beachten ist, dass Frauen eine Woche vor dem Sex mit der Einnahme starten. Bei Männern genügen zwei Tage vor dem Geschlechtsverkehr.
Wichtig: Wer die PrEP-Einnahme beenden möchte, nimmt als Mann zwei Tage nach dem Sex noch Tabletten ein. Frauen nehmen die Tabletten für weitere sieben Tage ein, damit sie wirkt.
Bei der anlassbezogenen PrEP-Einnahme wird die Pille gegen HIV kurzfristig – und manchmal auch als einmalige Therapie – eingenommen. Hierbei nehmen Männer und Frauen 24 Stunden vor dem Sex zwei Tabletten auf einmal ein. Bis zu zwei Stunden vor dem eigentlichen Verkehr können HIV-negative Menschen die Pille gegen HIV einnehmen. Damit allerdings kein Risiko besteht, wird von der Zwei-Stunden-Methode abgeraten. Nach dem Sex setzt man die Einnahme für weitere 48 Stunden fort.
Wichtig: Für Frauen ist die anlassbezogene Einnahme der Pille gegen HIV nur bedingt geeignet. Das gilt vor allem bei aufnehmendem Vaginalverkehr. Es hat den Hintergrund, dass der Wirkstoff sich nicht ausreichend in der Vaginalschleimhaut anreichert.
Wozu regelmäßige HIV-Tests trotz Pille gegen HIV?
Obwohl PrEP eine geeignete Methode ist, um sich nicht mit HIV zu infizieren, sind regelmäßige HIV-Tests unumgänglich. Sollte das Medikament einmal nicht wirken und eine Infektion wird verschleppt, ist es häufig zu spät für eine Therapie. Dieses Risiko besteht, wenn die PrEP nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird. Sollten Männer und Frauen eine PrEP machen und Tabletten vergessen oder diese durch Erbrechen wieder aus dem Körper ausscheiden, steigt das Risiko einer HIV-Infektion deutlich an. Die Viren im Körper vermehren sich in diesem Fall ungehindert.
Manchmal kann es passieren, dass eine HIV-Infektion trotz der regelmäßigen Einnahme greift. Das Risiko dafür liegt bei unter 4 Prozent. Trotzdem führen Menschen, die ein erhöhtes Risiko durch HIV-positive Geschlechtspartner haben, regelmäßige Tests durch. Eine frühzeitige Diagnose hilft dabei, dass eine passende Therapie stattfinden kann, damit kein AIDS ausbricht.
Wie komme ich an die PrEP und wer zahlt dafür?
Die Tabletten werden in der Apotheke verkauft und von spezialisierten Ärzten verschrieben. Die Kosten tragen Patienten bisher selbst. Pro Monat kostet eine Packung 40 bis 50 Euro. Enthalten sind 28 Tabletten, die täglich eingenommen werden. Wer sich die Tabletten aus dem Ausland besorgt oder diese im Internet findet, läuft Gefahr, dass PrEP Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit oder Bauch‑, Gelenk- bzw. Kopfschmerzen (manchmal auch Müdigkeit oder Schlafstörungen) auftreten, die nicht vorhersehbar sind. Aus diesem Grund sollten Interessierte ihre Situation immer mit einem Arzt besprechen, um zu schauen, ob eine Therapie möglich und sinnvoll ist.
Fazit – das Wichtigste zur PrEP-Tablette auf einen Blick
Die Prä-Expositions-Prophylaxe erleichtert das Leben für alle, die Sex mit HIV-positiven Menschen haben. Bei korrekter Einnahme sorgt die dafür, dass die Viren sich im Körper des HIV-negativen Menschen nicht vermehren können. Trotzdem ist es wichtig zu erwähnen, dass das Medikament PrEP keinesfalls vor anderen Geschlechtskrankheiten schützt! Hier bedarf es der Safer-Sex-Methode mit zusätzlichem Kondom.
Wer die Pille dauerhaft einnehmen will, führt eine tägliche PrEP durch. Die anlassbezogene PrEP eignet sich vor allem für Sex-Events oder einen Urlaub. Zurzeit gibt es die PrEP nicht kostenfrei, der Patient muss die Kosten von 40 bis 50 Euro im Monat selbst tragen.
Die Pille gegen HIV eignet sich für alle Menschen, die regelmäßg Sex haben und mit unterschiedlichen Partnern verkehren. Zum Beispiel ist sie gedacht als:
- PrEP für Pornodarsteller («PrEP im Porno»)
– PrEP für Sexarbeiterinnen («PrEP für Prostituierte»)
Damit es nicht zu ungewollten PrEP-Nebenwirkungen kommt, sollte eine ärztliche Beratung vor der Einnahme stattfinden. Die PrEP ist keine Pille gegen AIDS und hilft in erster Linie bei der Vorbeugung einer HIV-Infektion. Praktisch und empfehlenswert ist sie allemal. Habt ihr schon Erfahrungen mit PrEP? Dann schreibt uns!