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Wie sie das Leben verändert und was man dagegen tun kann
Pornosucht ist eine Unterart der Sexsucht. Hauptsächlich sind davon Männer betroffen, doch auch Frauen leiden gelegentlich darunter. Über Pornosucht wird weniger geschrieben und viele nehmen das nicht ernst. Anders als Alkohol- oder Rauschgiftsucht ist Pornosucht nicht unmittelbar für den Körper gefährlich. Trotzdem hat sie negative Auswirkungen auf das Liebesleben, die Arbeit und auf das gesamte Sozialverhalten des Betroffenen.
So entsteht Pornosucht
Jede Sucht entsteht auf die gleiche Weise. Der Konsum einer Droge, eine guten Essens oder eine bestimmten Aktivität aktiviert das sogenannte Belohnungssystem im Gehirn. Bei den genannten Genüssen kommt es zur Ausschüttung bestimmter Botenstoffe im Gehirn, sogenannter Hormone. In erster Linie handelt es sich dabei um Dopamin, Serotonin und Noradrenalin. Der Volksmund bezeichnet diese Stoffe als Glückshormone.
In der Tat fühlt sich der Pornosüchtige dadurch gut. Er erlebt beim Ansehen einer heißen Sexszene ein Glücksgefühl. Dies ist aber nicht von langer Dauer. Glückshormone werden sofort wieder vom Körper aufgenommen und verschwinden aus dem Blutkreislauf. Das gute Gefühl vergeht, sobald die Erregung abgeflaut ist.
Um dieses gute Gefühl erneut zu erleben, konsumiert der Betroffene erneut einen Pornofilm. Bald stellt er fest, dass die gezeigte Szene ihn nicht mehr erregt. Er sucht nach einem neuen Film. Vielleicht mit einer anderen Frau. Im Internet ist das kein Problem. Es gibt mehrere Seiten, die Pornoclips sogar kostenlos anbieten.
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Eine andere Frau reicht bald nicht mehr aus. Er will immer ungewöhnlichere Stellungen sehen. Sex vielleicht gepaart mit Gewalt. So beginnt der Weg in die Pornosucht und wer die Anzeichen nicht erkennt, kann diesen Weg fast nicht aufhalten.
So verändert Pornosucht das Leben
Die Sucht greift in das gesamte Leben des Menschen ein. Besonders leidet das Liebesleben. Viele Partner sind schockiert, wenn sie merken, dass ihr Geliebter nebenbei noch Pornos konsumiert. Der Misstrauensverlust ist besonders schlimm, wenn das Paar bisher ein gutes Sexualleben führte. Nicht selten kommt es zu einer Krise in der Partnerschaft, die oft sogar zur Trennung führt.
Gravierend können die Auswirkungen auf das Arbeitsleben sein. Wer seine Tätigkeit vernachlässigt, weil er während der Arbeit Pornos sieht, findet sich bald auf dem Arbeitsamt wieder.
Daneben können noch weitere Bereiche des Lebens betroffen sein. Wer sich nur noch Pornos ansieht, hat bald keine gesellschaftlichen Kontakte mehr. Ihn interessiert nur noch sein Laptop oder sein Computer.
Was können Betroffene gegen Pornosucht tun?
Zunächst einmal muss klar sein, ob es sich wirklich um Pornosucht handelt. Es gibt im Internet einige Seiten, die Tests anbieten. Wer es genauer wissen will, kann diese durchführen. Im Prinzip reicht aber eine Frage: Hat die Pornografie die Kontrolle über das Leben? Wer ständig an Pornografie denkt, jede freie Minute damit verbringt und sogar seine Arbeitsstelle gefährdet, weil er im Betrieb Pornografie schaut, ist pornosüchtig. Der Mann oder die Frau hat keine Kontrolle mehr darüber. Er sieht sich Pornos an und verabscheut sich gleichzeitig deswegen. Oder er hat ständig Sex am Telefon, gibt viel Geld für Hotlines aus und masturbiert ständig mit dem Hörer in der Hand.
Eines muss jedem Betroffenen klar sein: Pornosucht verschwindet nicht einfach. Ein Alkoholkranker gilt niemals als geheilt und ein ehemaliger Pornosüchtiger hat immer ein besonderes Verhältnis zur Pornografie.
Gegen die Pornosucht helfen keine Medikamente. Sinnvoll ist ein guter Psychotherapeut, der sich mit diesem Thema auskennt. Dieser wird in Gesprächen die Ursachen erforschen und langsam das Verhalten des Pornosüchtigen ändern. Das ist ein langwieriger Prozess.
Alkoholsüchtige besuchen Gruppensitzungen der Anonymen Alkoholiker. Dort bekommen sie einen Sponsor, der für sie immer erreichbar ist. Ähnliche Gruppen gibt es für die Pornosucht nur selten. Trotzdem ist es nützlich, sich einen Freund oder Bekannten zu suchen, der dem Betroffenen hilft, mit seiner Sucht fertig zu werden. Die Partnerin oder der Partner ist nicht immer die optimale Wahl, da sie oder er zu stark von dem Verhalten betroffen ist. Besser ist es, sich Hilfe bei jemanden zu holen, der normal mit Sexualität und Pornografie umgeht und der eine gewisse Distanz aufbauen kann.
Mit einem guten Psychotherapeuten und einen Freund zur unmittelbaren Unterstützung kann die Reise zu einem leben ohne Pornografie beginnen. Viele Betroffene denken, dass das Ziel ein normaler Umgang sein sollte. Wie oben schon erwähnt ist das jedoch nicht möglich. Die Pornosucht vergeht auch nach Jahren nicht. Wer glaubt, geheilt zu sein und dann wieder Pornos konsumiert, erlebt häufig einen Rückfall. Aus diesem Grund gilt: Bei einer Pornosucht ist das Schauen von entsprechenden Filmen tabu.
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