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Sollten Pornostars Kinder haben dürfen?
"Nein, das ist der Entwicklung Minderjähriger mehr als abträglich!"
Dürfen Pornostars Kinder haben? Nein! Das jedenfalls sagt Anneliese Walter-Beerenobst* aus Köln, 53 Jahre alt und selbsternannte Hüterin der Frauenrechte, in unserem Interview zum Thema "Emanzipation weiblicher Protagonisten in der Pornographie". Eine Meinung, die sicher nicht alle vertreten. Sie selbst ist verheiratet, hat vier Kinder im Alter von vier bis fünfzehn Jahre, ist praktizierende Christin (evangelisch) und zwei Mal pro Woche hilft sie ehrenamtlich bei einer Einrichtung für Obdachlose aus. Im Interview mit Eronite.com bezieht sie so arg Stellung, dass wir das Gespräch beenden mussten. Dennoch möchten wir Euch unsere Aufzeichnungen nicht vorenthalten:
Eronite: Frau Walter-Beerenobst, Pornodarstellerinnen unserer Zeit und sogenannte Amateurinnen, die private Sexfilme im Internet verkaufen, werden immer selbständiger und unabhängiger. Ist das nicht eigentlich ein Grund zur Freude?
Anneliese Walter-Beerenobst: Nein, alles andere als das. Für Frauen ist es eine Schande, dass sie ihren Körper verkaufen müssen.
"Für mich sind die meisten Frauen Huren und dumme Hühner"
Eronite: Viele Damen verkaufen nicht ihren Körper, sondern bieten lediglich Webcamshows zB. über die Plattform Mydirtyhobby an.
Anneliese W‑B.: Für mich ist das Prostitution in abgeschwächter Form. Wer seinen Körper, wie auch immer, für Männer feilbietet – egal ob im realen Leben oder dem WWW – ist eine Hure.
Eronite: Das sehen wir gänzlich anders. Jede Frau kann über ihren Körper selbst bestimmen und bei Camshows gibt es nicht einmal reale 1:1‑Situationen, hier wird lediglich die Fantasie der Männer angesprochen. Zurück zum eigentlichen Thema: Was spricht gegen die Emanzipation der weiblichen Protagonisten der Erotikbranche?
Anneliese W‑B.: Frauen dienen nicht der Erfüllung männlicher Träume. Das ist Fakt. Eine Emanzipation kann hier gar nicht stattfinden, da die Branche meiner Einschätzung nach immer noch männerdominiert ist und die Produzenten die – entschuldigen Sie bitte den Ausdruck – dümmlichen Hühner ausnutzen und so zum Spielball patriarchalisch geprägter Denkweisen degradieren.
Eronite: Viele Mädels arbeiten auf eigene Rechnung als selbständige Cam-Girls. Zählt das nicht?
Anneliese W‑B.: Nein, denn hinter den meisten jungen Frauen steckt ein Zuhälter oder zumindest ein Lifestyleberater übelster Sorte. Das ist ekelhaft. Eine Frau sollte wie eine Göttin behandelt werden und nicht wie ein Stück Vieh.
Eronite: Doch gerade das "Vieh" ist in sadomasochistisch geprägten Streifen themenrelevant.
Anneliese W‑B.: Über perverse Filme möchte ich gar nicht sprechen. Schlimm genug, dass BDSM und Bondage überhaupt Einzug in die Gesellschaft fanden. Daran kann man genau erkennen, woran es krankt in unserer Zivilisation, die es gewohnt ist, Dinge einfach wegzuwerfen und so auch mit Liebe und Sexualität umgeht.
"Perverse aus der Sexbranche können Kindern keine echte Liebe geben"
Eronite: Liebe, Sexualität und Zärtlichkeit stehen in keinem Kontrast zu sexuellen Vorlieben wie SM, Fesselspielen oder anderen Praktiken. Viele Anhänger des Sadomasochismus, die unserer Redaktion teilweise persönlich bekannt sind, führen ein ganz normales Leben und haben auch Kinder.
Anneliese W‑B.: Widerlich. Perverse und Pornodarsteller/innen sollten keine Kinder bekommen dürfen. Geschweige denn großziehen und ihre abartigen Gelüste an den Nachwuchs weitergeben. Verabscheuungswürdig für unsere Gesellschaft, in der immer noch die monogame Ehe mit Kindern das Ziel der Ziele sein sollte.
Eronite: Was spricht dagegen, dass Pornostars Kinder in die Welt setzen? Schließlich ist ihr Beruf nur ein Teil ihres Lebens und sie können genauso gut liebende Eltern sein.
Anneliese W‑B.: Kinder brauchen Fürsorge und Liebe. Das können die, die in dieser Szene gefangen sind, ihnen niemals geben.
Eronite: Warum nicht? Auch Pornostars sind Menschen.
Anneliese W‑B.: Vielleicht. Allenfalls zweiter Klasse. Porno und Kinder gehören nicht zusammen. Wer weiß, wozu der Nachwuchs da herangezüchtet wird, wofür diese armen Kleinen missbraucht werden.
* Der Name wurde von der Redaktion geändert.
—– ABBRUCH DES INTERVIEWS —–
An dieser Stelle haben wir uns nach einer kurzen Besprechung dazu entschieden, das Interview mit Frau Walter-Beerenobst abzubrechen. Wir möchten kein Interview mit einer Frau führen, die Pornodarstellerinnen und ‑darsteller als Menschen "zweiter Klasse" bezeichnet und in diesem Zusammenhang indirekt Missbrauchsvorwürfe an die gesamte Branche andeutet. Die Redaktion der Eronite distanziert sich in aller Schärfe von Kinderpornografie und ‑gewalt. Und Jugendschutz fängt schon bei den Eltern an.
Über eine finanzielle Zuwendung – egal in welcher Höhe – freut sich der Deutsche Kinderschutzbund: www.dksb.de