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Sex ist mehr als nur körperliche Aktivität
Ob im Alter, in langjährigen Beziehungen, nach der Geburt eines Kindes, langweilige Routine, die Gründe für ein eingeschlafenes Liebesleben sind vielseitig und kommen in den "besten Familien" vor. Gefährlich ist das für eine Beziehung, wenn einer von beiden Lust hat, der andere aber nicht. Aber generell spielt ein erfülltes Sexleben eine große Rolle für Beziehungen. Warum das so ist und wie das Sexleben wieder in Schwung kommt, ist hier zu erfahren.
In ihrem Buch "Sex conntects" beschreibt die Autorin Jana Welch, dass Sex für Paare wie ein Kleber fungiert. Er stärkt die Bindung zwischen beiden und verleiht ihnen ein lebendiges, vitales und gelasseneres sowie begehrenswertes Gefühl. Sie hat recht, denn Sex als Streitschlichtung des Vertragens nach einem Streit, ist nicht umsonst so beliebt. Sex löst Glücksgefühle aus, die Negativität in den Hintergrund rutschen lassen.
Eingeschlafenes Liebesleben von Anna-Maria Ferchichi
In ihrem Podcast berichtete Anna-Maria Ferchichi, wie sie häufig die Unlust auf Sex plagt. Diese ist laut ihrer Meinung nicht zwingend auf den Spaßverlust oder den Partner zu schieben. Sie sieht den Alltag als Mutter generell als herausfordernd. Psychologin, "Ärztin", Köchin, Waschfrau, Haushaltshilfe, Nachhilfelehrerin, Taxiunternehmen, Einkaufsservice und Einschlafbegleitung sind einige "Berufe" von Müttern, die sie psychisch und physisch fordern.
Das Gefühl des begehrt zu sein, nimmt automatisch ab, wenn Mütter eine Position einnehmen, die sie kein klassisches Erwachsenenleben mehr führen lässt. Wer beruflich stark eingespannt ist, freut sich abends auf nichts tun und Entspannung auf der Couch. Wenn der Partner sie dann noch als reine Begleitung behandelt, ist es vorbei mit der Lust auf Sex und körperliche Nähe. Nach einer Weile ist es ein eingeschlafenes Liebesleben, an das sich einer oder beide fast unbemerkt gewöhnen.
Eingeschlafenes Liebesleben weil zu anstrengend
Sex definieren die meisten Frauen und Männer als eine körperliche Aktivität, die das Ziel der Penetration besitzt. Dadurch produzieren Paare im Hinblick auf die Zielerreichung bereits im Vorfeld Stress. Druck kommt oftmals hinzu, wenn einer oder beide es als "Pflichtveranstaltung" sehen und alles leisten, um die Penetration so schnell wie möglich herbeizuführen.
Dass Sex viel mehr ist, als eine dazugehörige Aufgabe in Beziehungen, ist oben bereits erläutert. Laut der Buchautorin Jana Welch ist der Blickwinkel auf Sex eine gravierende Ursache für ein eingeschlafenes Liebesleben. Stress und Leistungsdruck sind zu umgehen, wenn Sex als ein Spiel betrachtet würde – ein Spiel, bei dem beide machen, beziehungsweise sich wünschen, was ihnen gerade Spaß macht.
Es muss nicht die Penetration sein. Wenn sie nur den Wunsch nach Lecken hat und das so kommuniziert, geht sie viel entspannter an den Sex heran. Gleiches betrifft ihn. Einfach die unausgesprochene Erwartungshaltung ablegen und Sex als Genuss ansehen, ist die Devise. In ihrem Buch benennt sie einige Beispiele, wie Sex als Entspannung zu praktizieren und sogar gern gesehen ist, wenn man müde und erschöpft vom Alltag ist.
Fünf Tipps für Steigerung der Sexlust
Neben entspannenden Sexpraktiken sind weitere Tipps wertvoll, um die Lust zu steigern und Sex-Killer zu eliminieren:
➤ Kommunikation
Oft schweigen Paare über ihr eingeschlafenes Liebesleben. Sie verlassen sich darauf, wenn der andere nichts sagt und das Thema kein Gespräch zur Folge hat, dann existiert es nicht oder hat für den anderen auch keine große Bedeutung. Doch, es existiert und ob es für den anderen von Bedeutung ist, bringt erst die Kommunikation ans Tageslicht. Wichtig sind hierbei Offenheit und Ehrlichkeit sowie jedem eine feste Redezeit zu erlauben. Sprechen über Fantasien und Bedürfnisse, ohne Vorwürfe zu machen, so funktioniert eine erfolgsorientierte Kommunikation.
➤ Schlafzimmer
Damit es im Bett wieder funktioniert, ist in jedem Fall das Handy aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Es gilt als eines der größten Sex-Killer, wenn es klingelt, summt oder das Display plötzlich aufleuchtet. Die Konzentration auf den anderen ist dann gestört und die Stimmung meist dahin. Zudem ist der Griff danach beim Zubettgehen viel verbreitet. Schnell noch die Mails checken oder ein Spiel als Einschlafhilfe zocken. Da kommt selten der Gedanke an lustvollen Sex auf.
Nackt zu schlafen vereinfacht es, an die vom Partner gewünschten Stellen zu gelangen. Einfach mal ausprobieren und die Hand des Partners an die Vulva legen oder den eigenen Penis mit der Hand der Partnerin umfassen. Natürlich muss es nicht der "Aufforderung" bedürfen, sondern man kann seinen Weg zu den Lieblingsstellen seines Gegenübers auch selbst erreichen. Wichtig dabei ist, den anderen nicht das Gefühl zu geben, bedrängt zu werden.
➤ Zungenküsse
Der erste Schritt zur Sexlust ist ein Zungenkuss. Er wirkt erotisierend. Wer dabei die Augen aufhält, erhält die Möglichkeit des Erkennens, wie erotisierend der Zungenkuss ankommt. Außerdem ist tiefgründiger Augenkontakt in der Situation ebenfalls Lust anregend. Deshalb ist pro Tag mindestens ein Zungenkuss Pflicht.
➤ Gezielt Zeit für Zweisamkeit nehmen
Eine schöne Verabredung, ein romantisches Date oder einfach eine Uhrzeit planen, zu der sich beide im Bett zum Kuscheln treffen – das sind hilfreiche Werkzeuge gegen ein eingeschlafenes Liebesleben, weil sie ein Zusammenfinden fördern. Im Idealfall dreht sich dabei alles um Erotik. Warum nicht mal eine private Modenschau mit Dessous machen? Oder einen Termin für eine erotische Massage festsetzen? Natürlich das Ganze ohne den Druck, dass wilder Sex zu folgen hat. Es sind häufig die kleinen Dinge, die zählen und sich automatisch steigern, wenn sie Spaß machen.