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Die Bedeutung von Outies
"Outies" ist ein Begriff, der häufiger Verwendung findet. Insbesondere Frauen benutzen ihn und diskutieren häufiger über ihre Vor- und Nachteile. Doch was meinen Frauen genau damit? Ist das normal? Nehmen sie Einfluss auf Sex? Fragen, deren Antworten Frauen wissen sollten.
Frauen besitzen zwei große, äußere Schamlippen (Labia majora pudendi) und zwei kleinere Schamlippen (Labia minora pudendi), die den Vulva-Bereich bestimmen. Bei Outies handelt es sich um zu große Labien, die innen liegen. Normalerweise sind diese kürzer und verdeckt von den äußeren Labien. Sie liegen somit frei und herausstehend aus der Vulva, wodurch sie den Namen "Outies" erhielten. Im Gegensatz dazu stehen die sogenannten "Innies". Sie sind kürzer und von den äußeren Schamlippen vollständig umschlossen. Sie kommen erst zum Vorschein, wenn die großen Außenlabien auseinander gezogen werden.
Kein Grund für Scham
Einer Studie zufolge sind rund 56 Prozent der Frauen davon betroffen. Damit gilt dieser Vulva-Typ als der am häufigsten vorkommende. Dennoch gaben über 70 Prozent der betroffenen Teilnehmerinnen an, ihre Vulva durch sicht- und fühlbare Innenschamlippen als abnormal zu empfinden. Dazu besteht aber kein Grund.
Outies sind keine Anomalität. Die Schamlippen von Frauen weisen unterschiedliche Formen und Größen auf. Manche sind straffer, aber flexibler. Einige sind dicker, andere schmaler. Bei Outies sind die inneren Schamlippen eben länger als die äußeren. Es kann eine Seite betroffen sein oder beide. Das ist individuell unterschiedlich und normal, wie bei innenliegenden oder herausgedrückten Bauchnabeln oder großen und kleinen Nasen, schmalen oder voluminöseren Lippen.
Vorteile von heraustretenden Innenlabien
Die grundsätzliche Funktion der inneren Labien erstreckt sich über den Schutz der Klitoris, dem Harnröhrenzugang und des Vaginaeinganges. Sie hindern Erreger daran, einzutreten und die empfindliche Klitoris vor Reibungen oder ähnlichem zu bewahren.
Äußere Schamlippen schützen den inneren Vulva-Bereich. Sie sind weniger durchblutet und weisen eine geringere Anzahl an Nerven auf. Infolgedessen sind sie robuster und reagieren auf Berührungen sowie Reibungen deutlich unempfindlicher als die inneren Labien. Diese sind um ein Vielfaches sensibler, wodurch sie die sexuelle Erregung fördern und bei besonders empfindlichen Frauen, sogar in bestimmten Situationen einen Orgasmus auslösen.
Stehen die inneren Labien hervor, ist der Zugang zu ihnen ungehindert möglich. Damit sind nicht ausschließlich Berührungen mit den Fingern gemeint. Reibungen, wie durch Sättel beim Fahrradfahren oder beim Gehen mit der Jeans entstehen, sind gegebenenfalls Auslöser für sexuelle Erregungen und einen Orgasmus im Park, beim Sport oder Shoppen.
Des Weiteren berichten betroffene Frauen vermehrt von geilem Oralsex. Durch die zu großen Labien entsteht eine größere Fläche der sensiblen, empfindlichen und erregbaren Fläche, wodurch beim Lecken der Klitoris mehr Gefühle entstehen und Oralsex beziehungsweise Cunnilingus geiler für sie macht.
Mögliche Nachteile
Sind die inneren Schamlippen besonders groß und weit heraushängend, können Reibungen zu schmerzhaften Reizungen führen – auch beim Geschlechtsverkehr, wenn der Penis an der größeren Schleimhautfläche beim Reinstoßen und Zurückziehen hin- und her reibt. Dadurch bedingt, steigt das Risiko von Infektionen und Entzündungen.
Tritt einer der Fälle oder unangenehme Symptome, wie Juckreiz oder Rötungen auf, ist der Besuch beim Arzt/Gynäkologen angeraten. Dieser leitet eine geeignete Behandlung ein und berät, ob ein medizinischer Eingriff zur Verkürzung der Outies zu empfehlen ist. Hierbei stellt eine Schamlippenplastik zur Korrektur eine mögliche operative Lösung dar.
Outies bedingt Frage des Alters
Grundsätzlich kommen herausstehende Innerlabien in jedem Alter vor. Bereits als Kind ist die Bildung möglich. In der Regel zeichnen sich diese erst ab Beginn der Pubertät ab. Ab diesem Zeitpunkt sorgen die weiblichen Hormone für die Entwicklung. Während der Pubertät verändern sie sich mehrfach. Das bedeutet, wenn mit 13 oder 14 Jahren heraushängende Innenlabien vorliegen, ist das nicht zwingend ein dauerhafter Zustand.
Bei Frauen in den Wechseljahren sind Bindegewebsschwächen durch die Hormonveränderungen zunehmend zu beobachten. Diese führen häufiger zur Erschlaffung der Schamlippen. Meist sind allerdings nur die großen, äußeren Schamlippen betroffen. Sie verlieren an Elastizität und schließen die innenliegenden Schamlippen nicht mehr vollständig. Diese hängen nicht zwangsläufig heraus, aber frei und nicht mehr vollständig geschützt. Erschlaffen alle vier Schamlippen, bleibt das Größenverhältnis in der Regel bestehen.
Herausstehende oder kürzere Innenlabien bleiben als solche unverändert. In wenige Fällen hängen sich die Innen-Schamlippen aus und ragen über die äußeren Schamlippen hinaus.
Das sagen Männer
Männer schauen sich die Schamlippen einer Frau beim heißen Sex in der Regel weniger genau an. In Partnerschaften fällt der Blick sicherlich häufiger darauf. Auch beim Sex in der Dusche können lange Innenlabien auffallen. Laut Umfragen befinden einige Männer eine Innie-Vulva aus ästhetischer Sicht ansprechender. Andere Männer empfinden es anregend, wenn die inneren Schamlippen aus den äußeren hervortreten. Bei dem Anblick steigt Geilheit auf und es kommt in ihnen vielfach die Lust zum Anfassen und Lecken auf.
Vor allem Männern, die die Vorteile beim Lecken kennen, bevorzugen sie, weil Frauen deutlich schärfer darauf reagieren. Den meisten Männern, die noch keine Erfahrungen mit Oralsex und Outies hatten, ist es allerdings egal, ob die inneren Schamlippen länger oder kürzer sind. Sie schenken dem Umstand wenig bis keine Aufmerksamkeit. Sexuell betrachtet, macht es für ihr Empfinden auch keinen Unterschied.