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Vier Phasen bis zum Gipfel
Natürlich macht die Forschung und Wissenschaft auch vor der schönsten Sache nicht halt. So wird der sexuelle Höhepunkt erforscht, katalogisiert und letzten Endes in vier Orgasmusphasen eingeteilt. Die Stufen beschreiben in der Theorie den Werdegang von der ersten Erregung zum sexuellen Höhepunkt.
Okay, niemand von uns erfährt hier wirklich etwas Neues. Aber wenn sich die amerikanische Forschung schon solche Mühe gibt, sollte uns das zumindest einen Artikel wert sein.
Forschen über Orgasmusphasen
Es klingt wie ein Traumjob. Man widmet seine volle Zeit der Erforschung der Orgasmen. Und wird dafür sogar noch bezahlt. Außerdem winken am Ende der Arbeit mit etwas Glück hochdotierte Forschungspreise. Und das alles, weil sich mit Leib und Seele den Orgasmusphasen verschrieben hat.
Ganz so erotisch geht es dann im Labor aber doch nicht zu. Hauptsächlich werden Testpersonen beobachtet und anschließend befragt. Messungen werden durchgeführt und Ergebnisse immer wieder miteinander verglichen. Nun klingt das alles schon eher langweilig, auch wenn es thematisch immer noch um Orgasmusphasen geht.
Doch verlassen wir nun die graue Theorie im weißen Kittel der Wissenschaft. Kommen wir zu dem Grund, weshalb die Leser diesen Artikel tatsächlich angeklickt haben: Den vier Orgasmusphasen.
Es beginnt mit der Erregung
Bei der ersten der vier Orgasmus-Phasen handelt es sich die Erregung, in der das Verlangen gesteigert wird. In diesem Zustand fängt der eigene Körper damit an, sich auf den bevorstehenden Sex vorzubereiten. Der ganze Körper wird erhitzt, die Muskelspannung nimmt zu und der Herzschlag wird schneller. Es wird mehr Blut durch die Geschlechtsorgane gepumpt als sonst. Der Penis des Mannes wird hart und richtet sich zu voller Größe auf. Die Klitoris der Frau und die inneren Schamlippen schwellen ebenfalls an. Die Brustwarzen werden hart und richten sich auf. Außerdem beginnt die Vagina der Frau, feucht zu werden.
Männer durchlaufen diese Phase um einiges schneller als Frauen. Bei vielen Männern ein paar Minuten der Erregung, um in die nächste Phase eintreten zu wollen. Bei Frauen kann dies schon mehrere Stunden dauern. Also, bitte um Geduld, liebe Herren: Genießt diesen Zustand, denn er ist ja auch sehr schön.
Über diese Phase, die gemeinhin auch als Vorspiel bekannt ist, gibt es Vielzahl Witze. Ganze Komödien sind um das Thema herum aufgebaut. Es ist im Prinzip immer derselbe Gag: Die Frauen möchten vor dem Sex ein Vorspiel, am bestens ausgiebig und lang. Der Mann möchte diesen Punkt gerne überspringen und in die nächste Phase wechseln. Dies für immer wieder zu Reibereien innerhalb einer Beziehung. Hier sind Kompromisse gefragt. Wenn sich das Pärchen abwechselnd mal nach dem Mann richtet, und anschließen wieder die Wünsche der Frau mehr berücksichtigt werden, steht einem erfüllten Sexleben nichts im Wege.
Zweite Phase: Das sogenannte Plateau
Hier wird die sexuelle Spannung noch weiter gesteigert und die Veränderungen am eigenen Körper noch intensiver. Das eigene Glied fühlt sich noch härter an und nicht wenige Frauen haben nun das Gefühl, untenrum förmlich auszulaufen. Die Vagina schwillt ebenfalls weiter an und die Scheidenwände färben sich violett. Ab Beginn dieser Phase können die meisten Menschen an nichts anderes mehr denken, als an die sexuelle Stimulation. Alles andere ist ausgeblendet, alle Gedanken drehen sich nur noch um die Befriedigung. In diesem Zustand befinden sich übrigens nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Nur dass das sogenannte Plateau von Männern wesentlich schneller erreicht wird.
Böse Zungen behaupten, dass Männer aus dieser Phase nie wirklich herauskommen. Dauerhaft schwanzgesteuert und nur die eigene Befriedigung im Blick ziehen sie durchs Leben und versuchen, so oft es geht, eine Sexgefährtin zu ergattern. Okay, ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Aber das Klischee vom sexbesessenen Neandertaler trifft eben nur zum Teil zu. Männer handeln durchaus rational, in nicht wenigen Situationen sogar mehr als Frauen. Aber wenn es einmal soweit ist, dass das gesamte Blut in die Erregung gepumpt wurde, ist es mit dem Denken tatsächlich meistens aus.
Der Höhepunkt der Orgasmusphasen: Der Orgasmus selbst
Für viele ist dies das eigentliche Ziel aller sexuellen Handlungen. Leider dauert dieser Moment, sowohl bei Männern wie auch bei Frauen, nur ein paar Sekunden. Die Männer erleben einen Samenerguss, gefolgt von einem Moment absoluter Entspannung. Bei den Frauen ziehen sich Vagina, Beckenboden und Gebärmutter rhythmisch zusammen. Nicht selten ziehen sich die Muskeln am ganzen weiblichen Körper zusammen, um danach vollends zu entspannen. Es kommt zu einer schnelleren Aufnahme von Sauerstoff, da sich Atmung, Herzschlag und Blutdruck auf dem höchsten Stand befinden. Manche Menschen erlegen in dieser Situation für einen kurzen Moment einen Ausschlag am Körper, dem sogenannten Sexflush.
So schön dieser Moment auch ist, er ist nach einigen Sekunden schon wieder vorbei und die letzte der vier Orgasmusphasen beginnt.
Auflösung
In dieser Phase entspannt sich der gesamte Körper. Herzschlag, Atmung und Blutdruck kehren zurück zum Normalzustand. Vorher angeschwollene Körperteile schrumpfen auf normale Größe zurück. In dieser Phase fühlt sich der Körper einfach nur wohl und ist mit sich im Reinen. Nicht selten meldet sich die Müdigkeit. Auch hier gibt es das Klischee der Männer, die grundsätzlich nach dem Abspritzen einschlafen. Aber ein Moment absoluter Entspannung ist halt auch eine ideale Gelegenheit für so etwas.
Nicht wenige nutzen diese schöne Phase als Vorbereitung für eine zweite Runde. Nach dem Sex ist vor dem Sex. Diese Phase der erlösten Ruhe lässt sich ideal nutzen, um ein zweites Vorspiel in Gang zu bringen. Trotz der Entspannung ist der Körper noch stimuliert und reagiert auf Reize. Den Partner zu einer zweiten Runde zu überreden, ist in dieser Phase am erfolgversprechendsten. Weitere Orgasmusphasen können kommen.
Der Durchlauf der vier Orgasmusphasen
Sowohl Männer als auch Frauen durchlaufen diese vier Phasen in derselben Reihenfolge. Allerdings meist in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Dies dürfte der wichtigste Grund sein, weshalb der Traum vom gemeinsamen Orgasmus meist ein unerreichtes Ziel bleibt. Um den Höhepunkt zur gleichen Zeit zu erleben, müssten Männer und Frauen wahrscheinlich zu unterschiedlichen Zeiten mit der Erregung anfangen. Was ja auch nicht unbedingt romantisch wäre. Aber zumindest gibt es nun eine wissenschaftliche Erklärung, warum aus dem gemeinsamen Höhepunkt nichts wird.
Partner, die regelmäßig Sex miteinander haben, können ihr Liebesspiel auf die Orgasmusphasen des Partners abstimmen. Im Gegensatz zum One Night Stand weiß man, was der Partnerin gefällt und kann sich entsprechend verhalten. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, was den anderen scharf macht und dies dann in die Tat umzusetzen. Dies geht nur mit entsprechender Erfahrung. Daher muss der Sex bei jahrelangen Beziehungen keinesfalls langweilig werden. Im Gegenteil. Wenn sich beide Mühe geben, wird das Erlebnis mit jedem Mal intensiver und geiler. Profis üben solange den partnerschaftlichen Beischlaf, bis auch die Orgasmusphasen gemeinsam durchlaufen werden. Es kann alles so schön sein.