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Orale Lust bringt Mundkrebs mit sich – was ist dran?
Führt Oralsex Krebs im Mund herbei oder ist das ein Märchen?
Frauen und Männer aufgepasst: Oralverkehr ist eine lustvolle Angelegenheit und kaum jemand möchte auf diese erotische Zweisamkeit verzichten. Aber wie steht es um das Risiko, an Mundkrebs zu erkranken? Reine Panikmache oder ist Krebs im Mund wirklich auf orale Spielchen zurückzuführen?
Wie ein Virus für Furore sorgt
Die Humanen Papillomaviren, kurz HPV, sind bei Frauen ja bekanntlich für einen möglichen Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Sie sind die relevanten Übeltäter, wenn man von Krebs im Mund aufgrund Oralsex spricht. In den zurückliegenden Jahrzehnten kam es vermehrt zu Mund‑, Rachenraum- und Kehlkopfkrebs, was Wissenschaftler der Medizin zurecht beschäftigte.
Eine durchschlagende Studie von 2007 verglich gesunde und an Mundkrebs erkrankte Probanden, um neue Informationen zu erhalten. Natürlich standen die Sexualpraktiken und alltäglichen Lebensgewohnheiten der Betroffenen im Fokus. Grundsätzlich kamen Wissenschaftler im Allgemeinen zu dem Schluss, dass Männer eher betroffen sind als Frauen.
Außerdem steigt das Risiko, an HPV zu erkranken, für Raucher. Kein Wunder. Das vorgeschädigte Gewebe darf sicherlich als anfälliger beschrieben werden. Ob wir nun dem Oralverkehr abschwören müssen, fragen sich viele. Es wäre doch sehr schade – für beide Parteien.
Nie wieder mit der Zunge beglücken?
Man gehört selbst zur Hochrisikogruppe, wenn man ständig wechselnde Partner mit dem Mund beglückt. Daher stellt sich tatsächlich die Frage, wie man beispielsweise bei One-Night-Stands mit dem Thema umgeht. Ansonsten müsste man Kondome verwenden, um auch geschützten Oralsex praktizieren zu können. Allerdings lauern die speziellen Viren auch auf anderen Schleimhäuten, zum Beispiel der Mundschleimhaut. Da versteht man doch plötzlich, warum viele Prostituierte nicht küssen möchten, oder?
Krebs im Mund als heikles Thema
Bei vielen von uns, Frauen wie Männern, ist das Virus bereits inaktiv im Körper. Vielleicht wird es für immer schlummern, vielleicht auch nicht. Fakt ist, es gibt bisher kein anerkanntes Mittel dagegen. Abgesehen vom persönlichen Verhalten. Nie waren wir so sexuell aktiv wie heute, weiß auch die Wissenschaft. Daher wundert es wenig, dass diese Thematik erst heutzutage an Relevanz gewinnt.
Nicht zuletzt sorgte der bekannte Schauspieler Michael Douglas für Aufmerksamkeit, indem er von seinem Krebs im Mund aufgrund von Oralverkehr berichtete. Momentan wird noch vieles spekuliert, wobei der Zusammenhang nicht mehr von der Hand zu weisen ist. Die Wissenschaft und Medizin werden in den kommenden Jahren sicher mehr Erkenntnisse gewinnen. Momentan heißt es also nur: Augen zu und durch! Nicht Genaues weiß man nicht.