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Diskriminierungsbeschwerde erfolgreich
In Berlin ist eine Diskriminierungsbeschwerde erfolgreich gewesen, die es Frauen nun ermöglicht, in öffentlichen Schwimmbädern "oben ohne" zu baden. Die Beschwerde richtete sich gegen eine Vorschrift, die nur Männern erlaubte, ohne Oberteil zu schwimmen.
Die Entscheidung, die Vorschrift zu ändern, wurde von der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) getroffen, nachdem sich eine Frau beschwert hatte, dass sie sich diskriminiert fühle, weil sie nicht "oben ohne" schwimmen dürfe, während Männer dies dürften. Die BBB erkannten an, dass es unfair und diskriminierend sei, nur Männern das "Oben-ohne-Schwimmen" zu erlauben.
Oben ohne jetzt auch für Frauen möglich
Die Entscheidung der BBB hat für viel Aufregung und Diskussionen gesorgt. Einige Menschen befürchten, dass es zu sexuellen Belästigungen und unangemessenen Verhaltensweisen kommen könnte, wenn Frauen ohne Oberteil in öffentlichen Schwimmbädern schwimmen. Andere unterstützen die Entscheidung als wichtigen Schritt zur Geschlechtergleichstellung.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Gründe für die Entscheidung der BBB und was dies für die Zukunft der öffentlichen Schwimmbäder in Berlin und möglicherweise auch in anderen Städten bedeutet.
Hintergründe der Entscheidung
Die BBB haben ihre Entscheidung damit begründet, dass das Verbot für Frauen, ohne Oberteil zu schwimmen, eine Form der Diskriminierung sei. Es sei unfair, dass nur Männer ihre Brust im Schwimmbad zeigen dürften, während Frauen dies nicht dürften.
Die Entscheidung beruht auch auf dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2018, in dem festgestellt wurde, dass das Verbot von Frauen, ohne Oberteil zu schwimmen, diskriminierend sei und gegen das Grundrecht auf Gleichbehandlung verstoße.
Die Entscheidung der BBB hat auch Auswirkungen auf die rechtliche Situation in anderen deutschen Städten. Während es in einigen Städten bereits erlaubt ist, ohne Oberteil zu schwimmen, haben viele Schwimmbäder noch immer das Verbot, dass Frauen ihre Brüste zeigen dürfen. Es bleibt abzuwarten, ob andere Städte dem Beispiel Berlins folgen werden.
Unterstützung und Kritik
Die Entscheidung der BBB hat sowohl Unterstützung als auch Kritik hervorgerufen. Einige Menschen befürchten, dass Frauen, die ohne Oberteil schwimmen, sexuell belästigt werden könnten oder dass es zu unangemessenem Verhalten kommen könnte. Andere argumentieren, dass Frauen das Recht haben sollten, selbst zu entscheiden, ob sie mit oder ohne Oberteil schwimmen möchten.
Einige Frauen begrüßen die Entscheidung, da sie sich nun nicht mehr diskriminiert fühlen, wenn sie ohne Oberteil schwimmen. Sie sehen dies als einen wichtigen Schritt zur Gleichstellung der Geschlechter.
Für viele Frauen kann das Tragen eines Bikinis zu einer unangenehmen Erfahrung werden, wenn sie sich aufgrund ihres Körpers oder ihrer Brüste unwohl fühlen. Die Möglichkeit, oben ohne schwimmen zu gehen, kann daher eine befreiende Option sein. So können sich Frauen unbeschwerter im Wasser bewegen und müssen sich nicht länger Gedanken darüber machen, wie sie in ihrem Bikini aussehen.
Auch für Frauen, die aufgrund einer Brustoperation oder aus medizinischen Gründen keinen Bikini tragen können, kann das oben-ohne-Schwimmen eine willkommene Möglichkeit sein, den Sommer zu genießen. Sie können sich frei und selbstbewusst fühlen und müssen sich nicht länger Sorgen machen, dass ihre Narben oder medizinischen Geräte sichtbar sind.
Doch nicht alle sind begeistert von der Entscheidung der Berliner Schwimmbäder, das oben-ohne-Schwimmen zu erlauben. Einige Menschen haben Bedenken geäußert, dass dies zu einer sexuellen Atmosphäre führen könnte und dass Männer durch das Anblicken der nackten Brüste von Frauen abgelenkt werden könnten. Andere argumentieren, dass es unhygienisch sei, oben ohne zu schwimmen, da dadurch mehr Schmutz und Bakterien ins Wasser gelangen könnten.
In anderen Ländern gibt es keine Probleme
Die Befürworter des oben-ohne-Schwimmens weisen jedoch darauf hin, dass es in vielen anderen Ländern bereits üblich ist und keine negativen Auswirkungen hat. In Frankreich beispielsweise ist das oben-ohne-Schwimmen seit Jahrzehnten erlaubt und es gibt keine Berichte über sexuelle Belästigung oder andere Probleme. Auch in anderen Ländern wie Spanien, Italien oder Schweden ist das oben-ohne-Schwimmen völlig normal.
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Das oben-ohne-Schwimmen ist also keineswegs eine neue oder ungewöhnliche Praxis. Vielmehr ist es eine Möglichkeit, Frauen die Freiheit zu geben, ihren Körper auf ihre eigene Weise zu zeigen und sich wohl zu fühlen, ohne von den Erwartungen anderer eingeschränkt zu werden.
Insgesamt kann man sagen, dass die Entscheidung der Berliner Schwimmbäder, das oben-ohne-Schwimmen zu erlauben, ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gleichberechtigung und Selbstbestimmung für Frauen ist. Es bietet Frauen die Möglichkeit, ihren Körper zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist, und sich frei zu fühlen, ohne sich Sorgen über die Erwartungen anderer machen zu müssen.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob andere Schwimmbäder in Deutschland diesem Beispiel folgen werden oder ob das oben-ohne-Schwimmen eine Ausnahme bleiben wird. In jedem Fall ist es ein wichtiger Schritt hin zu einer offeneren und toleranteren Gesellschaft, in der Frauen die Freiheit haben sollten, ihren Körper auf ihre eigene Weise zu zeigen und zu lieben.
Quelle: n‑tv