Erotiklexikon: Yaoi

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Ho­mo­ero­ti­sche Form von Man­gas und Animes

Yaoi? Nie ge­hört? In Ja­pan und den be­nach­bar­ten Län­dern er­freu­en sich schon seit vie­len Jah­ren Man­gas und Ani­men gro­ßer Po­pu­la­ri­tät. Die Kunst ist nicht nur für Kin­der oder Ju­gend­li­che be­stimmt. In­ner­halb der Kunst­gat­tung gibt es Gen­res, die sich an Er­wach­se­ne rich­ten. Da­zu ge­hö­ren un­ter an­de­rem die Yaoi. 

Was sind Yaoi?

Der Be­griff ist ein Akro­nym, das sich aus den ja­pa­ni­schen Wör­tern ya­ma­shi, ochi­na­shi und imi­na­shi zu­sam­men­setzt. Auf deutsch be­deu­tet das so viel wie "oh­ne er­zäh­le­ri­schen Hö­he­punkt" oder auch "oh­ne Sinn, oh­ne Poin­te". Die Ge­schich­ten, die in dem Gen­re er­zählt wer­den, ha­ben in vie­len Fäl­len kei­ne Hand­lung. Die­se Aspek­te sind nicht auf Er­zäh­lun­gen die­ses Gen­res be­schränkt, son­dern auch in an­de­ren Ka­te­go­rien ver­brei­tet. In den Yaoi geht es um ho­mo­ero­ti­sche Lie­bes­be­zie­hun­gen zwi­schen jun­gen Män­nern bzw. männ­li­chen Teenagern.

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Auch se­xu­el­le Hand­lun­gen wer­den sehr de­tail­liert dar­ge­stellt. In­ter­es­san­ter­wei­se wer­den die Man­gas nicht von Män­nern, son­dern über­wie­gend von jun­gen Frau­en ge­schrie­ben. Frau­en stel­len auch den größ­ten Teil der Le­ser­schaft. Die Hel­den der Ge­schich­ten sind Fi­gu­ren, die be­reits aus an­de­ren Se­ri­en oder Fil­men be­kannt sind. In frei­zü­gi­ger In­ter­pre­ta­ti­on wird ih­nen ei­ne ho­mo­ero­ti­sche Be­zie­hung un­ter­ge­scho­ben. Es gibt auch Man­gas und Ani­men, die sich an schwu­le Män­ner rich­ten. Die wer­den Ba­ra ge­nannt. 

Das Gen­re in den west­li­chen Ländern

Die ers­ten Yaoi ent­stan­den En­de der sech­zi­ger, An­fang der sieb­zi­ger Jah­re und ge­wan­nen lang­sam an Po­pu­la­ri­tät. Im an­gel­säch­si­schen Sprach­raum wird das Gen­re oft auch als Boy's Love, ab­ge­kürzt BL, be­zeich­net. Al­ler­dings wer­den in Eu­ro­pa und Ame­ri­ka nicht so fei­ne Un­ter­schie­de wie in Ja­pan ge­macht. Im Wes­ten wird der Be­griff für sämt­li­che Man­gas, Ani­men und Fan­fic­tion ver­wen­det, in de­nen es in ir­gend­ei­ner Form um ho­mo­ero­ti­sche Be­zie­hun­gen geht. Die Ja­pa­ner un­ter­schei­den da­ge­gen Wer­ke, in de­nen es in ers­ter Li­nie um se­xu­el­le Be­zie­hun­gen geht und an­de­re, in de­nen die geis­ti­ge Kom­po­nen­te im Mit­tel­punkt steht und Sex bzw. Ero­tik nur ei­ne Ne­ben­sa­che ist. 

Yaoi
Les­bi­sche Yaoi auf ei­nem Manga-Festival

Im Lau­fe der Zeit ha­ben sich auch die Hel­den der Er­zäh­lun­gen ge­wan­delt. In den ers­ten Jah­ren wa­ren es über­wie­gend kind­lich wir­ken­de Cha­rak­te­re, von de­nen ei­ni­ge so­gar aus­ge­präg­te weib­li­che Zü­ge hat­ten. Im Lau­fe der Zeit wur­den sie durch Fi­gu­ren ver­drängt, die nicht nur äl­ter und rei­fer wir­ken, son­dern auch aus­ge­spro­che­ne männ­li­che Cha­rak­te­ris­ti­ka ha­ben, wie man sie auch von vie­len Schwu­len-Man­gas kennt. 

Die Dar­stel­lung der han­deln­den Per­so­nen in den Yaoi än­der­te sich im Lau­fe der Jah­re und pass­te sich dem Ge­schmack der Zeit an. Wäh­rend das Gen­re in Ja­pan re­la­tiv be­liebt und weit ver­brei­tet ist, spielt es in den meis­ten west­li­chen Län­dern kei­ne gro­ße Rol­le und ist bes­ten­falls ei­ne Randerscheinung.

Synonyme:
Boy's Love, Schwulenmangas
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