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Völliges Gegenteil eines scharfen Zuckerpüppchens
Eine Zuckerpuppe ist eine Frau, die den Männern gefällt. Sie sieht sehr attraktiv aus und wirkt sexuell anziehend. Häufig ist sie auch mehr aus- als angezogen, um ihre Reize noch zu unterstreichen. Eine Virago (Plural Viragines) ist dagegen das komplette Gegenteil.
Was ist mit dem Begriff Virago gemeint?
Die meisten Menschen wissen heutzutage wahrscheinlich mit dem Wort kaum etwas anzufangen, weil es aus dem täglichen Sprachgebrauch verschwunden ist. Wenn überhaupt, wird es höchstens von Menschen verwendet, die eine klassische Bildung besitzen und beispielsweise zumindest über Grundkenntnisse der lateinischen Sprache verfügen. Im Lateinischen heißt Virgo "Jungfrau". Daher ist klar, dass der Begriff Virago irgendetwas mit Frauen zu tun haben muss.
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Das ist gar nicht so weit hergeholt, da das Wort in alten Zeiten eine positive Bedeutung hatte. Es wurde mit Heldenjungfrau übersetzt, eine starke und mutige Frau, die gut kämpfen konnte oder sogar eine Kriegerin war. Das Wort wurde mitunter sogar als Göttin übersetzt. Die griechische Minerva, die als Göttin der Weisheit verehrt wurde, trug diesen Beinamen. Damit verwandt ist das Wort Virtus, das Mannhaftigkeit oder auch Tugend bedeutet. Im Laufe der Zeit hat sich die Bedeutung des Wortes allerdings in sein Gegenteil verkehrt.
Was bedeutet Virago heute?
Heute ist es eine abwertende Bezeichnung und wird als eines der Synonyme für Mannsweib benutzt. In den sogenannten "gehobenen" Kreisen werden so Frauen mit ausgesprochen männlicher Erscheinung bezeichnet. Solche Frauen sind in der Regel groß gewachsen und haben einen eher männlichen Körperbau. Ihnen fehlen die weiblichen Rundungen. Sie haben weder große Brüste noch ein breites Becken oder einen runden Hintern. Ihre Stimmen sind rau und tief. Viele von ihnen sind muskulös und treten oft aggressiv auf.
Das könnte unter anderem daran liegen, dass sie häufig irgendeine Diät machen. Jede Diät stellt eine Mangelernährung des Körpers dar, die sich auf den Hormonhaushalt und auch auf die allgemeine Stimmung auswirkt. Dazu kommt das ständige Hungergefühl, das für schlechte Laune sorgt. Kein Wunder, dass eine Virago bei den Männern nicht gerade sehr beliebt ist. Viele machen um so ein Mannweib einen großen Bogen, zumal sie in der Regel sehr streitsüchtig sind. Kaum jemand verwendet jedoch heute noch das Wort Viragines. Im modernen Slang wird dafür eher der Begriff Dyke gebraucht, wenn dessen Bedeutung auch etwas abweicht. Eine Dyke ist eine männlich wirkende Frau, die anderen Frauen (und auch Männern gegenüber) sehr aggressiv auftritt.
Allerdings wird das Wort Dyke mehr auf lesbische Frauen angewendet. Es hat ebenfalls eine negative Bedeutung, wird aber in der jüngsten Zeit wieder von vielen Lesben benutzt, weil es für Energie, Stärke und Durchsetzungsvermögen steht. Das zeigt, dass sich die Sprache ständig verändert, sich anpasst und weiterentwickelt. Alte Begriffe verschwinden, während neue auftauchen und in Mode kommen. Davon ist auch die Erotik betroffen.