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Vollkommen eingeschlossen und abgeschirmt
Manche Praktiken des BDSM sind auch außerhalb der Szene weit verbreitet. Dazu gehören unter anderem Rollenspiele, Fesseln mit Handschellen oder Auspeitschen bzw. Schlagen. Andere Vorlieben, darunter auch Total Enclosure, gehen weit über das hinaus, was an BDSM Interessierte gelegentlich aus Neugier mal ausprobieren.
Was bedeutet Total Enclosure?
Der englische Begriff heißt so viel wie totale Eingeschlossenheit oder Abgeschlossenheit. Bei der Total Enclosure wird versucht, den Körper so weit wie irgend möglich von den Reizen der Umgebung zu isolieren. Das geschieht zum Beispiel durch das Tragen von Ganzkörperanzügen aus Latex, Leder, Lycra oder Gummi. Manche dieser Ganzkörperanzüge bedecken selbst das Gesicht. Andere lassen zwar das Gesicht frei, um die Total Enclosure komplett zu machen, setzt der Betreffende aber eine Gasmaske auf.
Manche der Ganzkörperanzüge bestehen aus zwei Lagen. Der Zwischenraum kann mit Luft oder Wasser gefüllt werden. Dadurch lässt sich sogar der Tastsinn fast ausschalten. Es gibt auch so genannte Bodybags, enge Säcke aus Leder, Lycra oder Latex, aus denen sich der Eingeschlossene nicht mehr aus eigener Kraft befreien kann.
Wie wird Total Enclosure eingesetzt?
Das kommt darauf an. Manche Tops benutzen es als Maßnahme, um einen ungehorsamen Sub zu bestrafen. Andere benutzen Total Enclosure, um sexuelle Befriedigung zu erlangen. Es versetzt sie in eine Art Rauschzustand, wenn ihre Sinneswahrnehmungen eingeschränkt sind (sensual deprivation).
Vielfach wird das Einschließen in einen Ganzkörperanzug oder einen Bodybag zusätzlich mit Bondage und einem Rollenspiel kombiniert. Das steigert den Reiz der Praktik noch mehr. Oder es geht gleich komplett ins Vakuumbett.
Worauf muss man bei Total Enclosure achten?
Die Praktik ist potentiell gefährlich, weil der Betroffene beinahe vollständig von der Umwelt abgeschnitten ist. Wenn die Außentemperaturen sowieso schon hoch sind, kann es dadurch unter Umständen im Ganzkörperanzug oder Bodybag schnell zu einem Wärmestau kommen, der zu Überhitzung und einem Hitzschlag führen kann. Der Körper versucht, die Hitze durch exzessives Schwitzen zu regulieren. Das kann wiederum zu einer Dehydration (Austrocknung) führen.
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Besonders gefährlich kann es werden, wenn sich der Sub aus eigener Kraft nicht aus der Total Enclosure befreien kann – insbesondere nicht aus einem Vakuumbett. Um Gefahren zu vermeiden, muss vorher unbedingt ein Safewort vereinbart werden. Kann der Sub nicht sprechen, dient eine bestimmte Bewegung dazu, den Top aufmerksam zu machen, die Praktik zu beenden.
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