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Störung der Sexualpräferenz: ICD-10 der WHO
Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Liste mit Codenummern erstellt, die dazu dienen, die Diagnose einer Erkrankung oder Störung zu erleichtern. Dieses Register heißt International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Innerhalb dieses Registers steht der Code ICD-10 für Störungen der Sexualpräferenz.
Was ist mit dem Code ICD-10 gemeint?
Damit werden alle sexuellen Verhaltensweisen und Vorlieben bezeichnet, die von der Norm abweichen. Früher wurden diese abweichenden Verhaltensweisen als Perversionen bezeichnet und als psychische Erkrankungen angesehen und behandelt. Diese Betrachtungsweise ist zum Glück überholt. Sexualwissenschaftler und Psychologen unterscheiden heute zwischen harmlosen und behandlungsbedürftigen Störungen der Sexualpräferenz.
Das Unterscheidungsmerkmal ist einfach: wenn eine Neigung niemanden schadet und sie einvernehmlich ausgelebt wird, ist sie harmlos. Laut ICD-10 müssen nur solche Abweichungen behandelt werden, bei denen der Betreffende oder andere geschädigt werden.
Harmlose Neigungen laut ICD-10
Dazu gehören zum Beispiel der Fetischismus. Häufig sind unter anderem Vorlieben für Gummi, Lack, Leder, Schuhe oder Stiefel. Betroffene werden sexuell erregt, wenn der Partner solche Bekleidungsstücke trägt oder sie selbst welche tragen.
Auch Cross-Dressing, die Vorliebe für Urin oder Sadomasochismus gehören in diese Gruppe. Allen ist gemeinsam, dass dabei niemand zu Schaden kommt und das sie einvernehmlich praktiziert werden.
Behandlungsbedürftige Störungen laut ICD-10
Solche Abweichungen von der Sexualpräferenz werden heute als Paraphilie bezeichnet. Sie werden entweder gegen den Willen des oder der Partner praktiziert oder verursachen psychische oder körperliche Schäden bzw. stellen einen Straftatbestand dar. Das bekannteste Beispiel aus dieser Gruppe ist die Pädophilie. Pädophile Neigungen werden konsequent strafrechtlich verfolgt und die Betroffenen auch gegen ihren Willen behandelt.
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Andere Formen laut ICD-10 sind Exibitionismus (Entblößen), Voyeurismus (Spannen) oder Frotteurismus (heimliches Reiben an anderen Personen), Gerontophilie (Vorliebe für alte Menschen), Zoophilie (Sex mit Tieren) oder Nekrophilie (Sex mit Leichen). Die Liste der ICD-10 Störungen der Sexualpräferenz ließe sich noch lange fortsetzen.
Wie verbreitet sind solche Abweichungen von der Sexualpräferenz?
Sie sind viel weiter verbreitet als gemeinhin angenommen wird. Zwischen einem Drittel bis zur Hälfte der Bevölkerung hat einen Fetisch oder eine von der Norm abweichende Neigung. Die meisten davon sind jedoch harmlos und benötigen keine Behandlung. An einer Paraphilie laut ICD-10 leidet nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung. Genaue Zahlen sind wegen der hohen Dunkelziffer nicht bekannt.
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