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Sextortion nach scheinbar harmlosem Chat
Neben vielen Vorteilen birgt das Internet leider immer mehr Gefahren. Cybersex mit unwissenden Opfern ermuntert immer mehr Kriminelle zur Sextortion. Mit ausgefeilten Techniken und Versprechungen bewegen die Täter potenzielle Opfer, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Unbemerkt wird das Ganze aufgezeichnet und später zur Sextortion, der Erpressung gnadenlos verwendet.
Geschäft ohne Gnade
Weltweit benutzen mittlerweile gut organisierte Banden heimlich aufgezeichnete Videos und anderes Bildmaterial als Druckmittel zur Erpressung. In Verbindung mit Geldforderungen gilt Sextortion in vielen Ländern als eine Form der Erpressung. Weitere schwere Straftaten gehen damit einher. Gutgläubige Opfer werden zu sexuellen Handlungen verleitet, welche mit Bildaufnahmen zur späteren Erpressung aufgezeichnet werden. Intimste Handlungen werden von der organisierten Kriminalität bewusst provoziert. Dabei werden von den professionellen Tätern alle Mittel eingesetzt. Ziel ist es ein, vertrautes Verhältnis aufzubauen.
Mit Versprechungen und dem Vorgaukeln von Liebe und inniger Zuneigung wird die Grundlage für den Betrug mit den Sexvideos geschaffen. Das alles geschieht mithilfe sozialer Netzwerke oder sogenannter Phishing-Mails. Instagram, Facebook, Snapchat und Dating Portale werden dabei zu unfreiwilligen Hilfsplattformen. Der Weg zur Video- Telefonie und Webcams wird raffiniert geebnet. Zum Opferkreis dieser erstaunlichen Ausnahmeerscheinung gehören Frauen genauso wie Männer. Sogar vor Jugendlichen und Kindern macht die Sextortion-Mafia nicht halt.
Die Falle zur Sextortion
Mithilfe des Internets über soziale Plattformen gelingt es den Tätern oft problemlos einen engen Kontakt herzustellen. Die Gründe der Betroffenen, weltweite Kontakte zu suchen, sind sehr unterschiedlich. Durch das Internet haben sich den Menschen völlig neue Wege der Kommunikation eröffnet. Es erscheint einfach, bis dahin völlig fremden Menschen seine innersten Gedanken preiszugeben. Durch das Fehlen der körperlichen Nähe fallen alle Hemmschwellen. Die am Anfang harmlose Kommunikation bewegt der Täter gezielt in eine Unterhaltung per Video. Grenzenlos navigieren die bestens geschulten Banden die noch Ahnungslosen in eine Abhängigkeit.
Sehnsüchte und Bedürfnisse werden geschickt geweckt. Mit gezielter Profession wird das Vertrauen des Gegenübers immer tief erschlichen. Jedes Mittel wird genutzt, um das Opfer zum Ausziehen der Kleidung zu veranlassen. Gespickt mit weiteren Lügen und Behauptungen wird die bedürftige Person letztendlich dazu verführt, völlig nackt sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Für den Täter ist es dabei völlig belanglos, wie viel Nacktheit er selbst zeigt und welche vermeintlichen Geheimnisse er dem anderen preisgibt. Einzig das Ziel Sextortion steht für ihn im Vordergrund.
Der Erpresser nutzt alle Tricks, um an das Geld seiner Zielscheibe zu kommen. Immer weiter wird die bedürftige Person in eine Tiefe psychische Abhängigkeit manövriert. Durch das gezielt aufgebaute Vertrauen fallen letztendlich sämtliche Kleidungsstücke und die Bereitschaft zu mehr ist gegeben. Mit einschmeichelnden Worten gelingt es dem Täter, sein gegenüber zur Masturbation und anderen verfänglichen Handlungen am eigenen Körper zu bringen. Nachdem der Köder geschluckt ist, steht der geplanten Sextortion nichts mehr im Weg.
Wenn die verfänglichen Aufnahmen gemacht wurden, ist schnell und unbarmherzig Schluss mit der vermeintlichen Zuneigung. In Windeseile wird der geschädigten Person per E‑Mail oder Sonstigem das belastende Material zugestellt. Mit teilweise sehr höhnischen Kommentaren treffen horrende Geldforderungen ein. Durch die Androhung, die Bildaufnahmen zu veröffentlichen, wird das Opfer gefügig gemacht. Die Möglichkeit, dass der engste Bekanntenkreis, der Partner oder die Öffentlichkeit intimste Handlungen zu sehen bekommen, macht die Opfer gefügig.
Zumindest am Anfang werden hohe Geldbeträge auf unantastbare Konten bezahlt. Gefangen im peinlichen Kreislauf der Sextortion versuchen die Geschädigten verzweifelt, die angedrohte Veröffentlichung zu vermeiden. Erst wenn die finanziellen Forderungen nicht mehr erfüllt werden können, bleibt als letzter Weg oft nur die Hilfe der Verfolgungsbehörden.
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