Erotiklexikon: Schlamm­schie­ben

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Für vie­le Män­ner ei­ne lust­vol­le Sexpraktik

Für Men­schen, die sich nicht aus­ken­nen, klin­gen ei­ni­ge Be­grif­fe aus der Ero­tik mit­un­ter et­was be­fremd­lich. Da­zu ge­hört auch der Aus­druck Schlamm­schie­ben. Er wird öf­ter im Zu­sam­men­hang mit Gang­bangs oder Grup­pen­sex ge­braucht. Frü­her ha­ben auch ei­ni­ge Nut­ten die­se ris­kan­te Sex­prak­tik angeboten.

Was ist mit Schlamm­schie­ben gemeint?

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Mo­del: Day­nia

Das ist der Na­me ei­ner Sex­prak­tik, bei der un­ge­schütz­ter Sex oh­ne Kon­dom (auch AO ge­nannt oder bare­back) prak­ti­ziert wird. Meh­re­re Män­ner ha­ben Sex mit ei­ner Frau. Sie fi­cken sie bis Or­gas­mus und sprit­zen ihr beim Er­guss das Sper­ma in die Mö­se oder den Anus. Das Sper­ma wird da­bei als "Schlamm" be­zeich­net. So­bald ei­ner der Män­ner ab­ge­spritzt hat, tritt er zur Sei­te und wird durch den nächs­ten er­setzt, der eben­falls sei­nen Sa­men in die schon be­nutz­te Pus­sy spritzt.

Bei der Arsch­fot­ze läuft es ähn­lich ab. Sex mit ei­ner frisch be­sam­ten Mu­schi wird da­her Schlamm­schie­ben ge­nannt. Manch­mal pum­pen mehr als ein Dut­zend Män­ner ihr Sper­ma in die Frau. Für ge­wöhn­lich wer­den al­le drei ih­rer Öff­nun­gen (Mö­se, Anus und Mund) zum Schlamm schie­ben be­nutzt und emp­fan­gen meh­re­re La­dun­gen Sper­ma.

War­um ist Schlamm­schie­ben so geil?

Vie­le Män­ner emp­fin­den die Sex­prak­tik als sehr er­re­gend, weil sie da­von zeugt, dass die be­tref­fen­de Frau we­der Ta­bus noch Hem­mun­gen kennt. Zu­dem sieht ei­ne Mu­schi, ein Po-Loch oder ein Mund, der vor Sper­ma tropft, un­sag­bar heiß aus. Der An­blick ver­setzt vie­le Män­ner in ei­ne Art se­xu­el­le Trance. Sie tun al­les, um ihr Sper­ma zu dem be­reits vor­han­de­nen hin­zu­zu­fü­gen. Es fühlt sich an, als ob sie mit­ten in ei­nen Por­no ver­setzt wur­den und sich end­lich ein­mal aus­to­ben dürfen.

➤ Be­glei­tung gesucht?

Das Ge­fühl des war­men, rut­schi­gen Sper­mas an ih­rem Pe­nis beim Schlamm­schie­ben macht vie­le so geil, dass sie nur we­ni­ge Stö­ße aus­hal­ten, be­vor sie ab­sprit­zen. Oft dau­ert es kaum ei­ne Mi­nu­te bis zum Er­guss. Da­für kön­nen die meis­ten Teil­neh­mer am Schlamm­schie­ben mehr­mals ab­sprit­zen. Des Sex geht so lan­ge wei­ter, bis die Ei­er voll­kom­men leer sind.

Auch ei­ni­ge Frau­en be­geis­tern sich für das Schlamm­schie­ben. Es törnt sie an, wenn sie er­le­ben, wie sie die Män­ner mit ih­ren Rei­zen um den Ver­stand brin­gen und wie sie Kon­trol­le über ih­re Re­ak­tio­nen ha­ben. In letz­ter Zeit ist die Prak­tik aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den in Ver­ruf ge­ra­ten, weil es um un­ge­schütz­ten Sex geht.

Schlamm­schie­ben steht als Pra­xis im Fo­kus vie­ler Dis­kus­sio­nen, weil da­bei ver­schie­dens­te Aspek­te mensch­li­cher Se­xua­li­tät, Ri­si­ko­be­reit­schaft und Fan­ta­sien zu­sam­men­tref­fen. Auch wenn es für ei­ni­ge als ex­tre­me oder gar an­stö­ßi­ge Prak­tik gilt, bringt es ei­ni­ge grund­le­gen­de Fra­gen und Ge­dan­ken über die mensch­li­che Se­xua­li­tät ans Licht, die es wert sind, un­ter­sucht zu werden.

Ge­sund­heits­ri­si­ken und ge­sell­schaft­li­ches Ansehen

Ein zen­tra­ler Aspekt, der beim Schlamm­schie­ben be­ach­tet wer­den muss, sind die Ge­sund­heits­ri­si­ken. Un­ge­schütz­ter Sex birgt das Ri­si­ko, se­xu­ell über­trag­ba­re In­fek­tio­nen (STIs) wie HIV, Chla­my­di­en oder Go­nor­rhö und vie­le an­de­re zu über­tra­gen. Dies ist be­son­ders pro­ble­ma­tisch bei Grup­pen­sex­sze­na­ri­en, in de­nen meh­re­re Per­so­nen in­ner­halb kur­zer Zeit in­vol­viert sind, was das Ri­si­ko ex­po­nen­ti­ell er­höht. Aus die­sem Grund ra­ten Ge­sund­heits­exper­ten drin­gend zur Ver­wen­dung von Kon­do­men, um sich selbst und an­de­re zu schüt­zen. Die Ver­nach­läs­si­gung die­ser Vor­sichts­maß­nah­men beim Schlamm­schie­ben hat da­zu bei­getra­gen, dass die Prak­tik als ris­kant und teil­wei­se un­ver­ant­wort­lich an­ge­se­hen wird.

➤ Be­glei­tung gesucht?

Dar­über hin­aus sind die ge­sell­schaft­li­chen Im­pli­ka­tio­nen sol­cher Prak­ti­ken nicht zu ver­nach­läs­si­gen. Ge­sell­schaf­ten nei­gen da­zu, Se­xua­li­tät nach be­stimm­ten mo­ra­li­schen und ethi­schen Stan­dards zu be­wer­ten, die von Kul­tur zu Kul­tur un­ter­schied­lich sind. Prak­ti­ken wie Schlamm­schie­ben kön­nen in kon­ser­va­ti­ve­ren Ge­sell­schaf­ten zu Vor­ur­tei­len und Stig­ma­ti­sie­rung füh­ren, was wie­der­um zu so­zia­ler Aus­gren­zung für die­je­ni­gen füh­ren kann, die sol­che Prak­ti­ken aus­üben oder dar­an in­ter­es­siert sind.

Die Psy­cho­lo­gie hin­ter ex­tre­mer Sexualität

Trotz der ge­sund­heit­li­chen und ge­sell­schaft­li­chen Ri­si­ken gibt es für ei­ni­ge Men­schen vie­le psy­cho­lo­gi­sche Grün­de, war­um Prak­ti­ken wie das Schlamm­schie­ben an­zie­hend sein kön­nen. Ei­ner der Haupt­an­rei­ze ist das Stre­ben nach Ex­tre­men und Ab­wechs­lung in der Se­xua­li­tät. Für vie­le kann es ei­nen er­heb­li­chen Reiz dar­stel­len, die ei­ge­nen Gren­zen und Ta­bus zu über­schrei­ten. Schlamm­schie­ben kann ei­ne Mög­lich­keit sein, ei­ne Art von Kon­troll­ver­lust zu er­le­ben – so­wohl für die Frau­en, die die Fan­ta­sie ha­ben, von vie­len Män­nern be­gehrt zu wer­den, als auch für die Män­ner, die den Wett­be­werb und die In­ten­si­tät der Er­fah­rung suchen.

Ein wei­te­rer psy­cho­lo­gi­scher Fak­tor ist mög­li­cher­wei­se der Wunsch nach Zu­ge­hö­rig­keit und Ak­zep­tanz in ei­ner be­stimm­ten Sub­kul­tur. Teil­neh­mer kön­nen ein star­kes Ge­mein­schafts­ge­fühl in­ner­halb ei­ner se­xua­li­sier­ten Grup­pe er­fah­ren, was in vie­len an­de­ren Aspek­ten des Le­bens fehlt. Das Ge­fühl der Kom­pli­zen­schaft und des ge­mein­sa­men Er­le­bens kann ei­ne star­ke Bin­dung erzeugen.

Mo­der­ne Tech­no­lo­gie und die Ver­brei­tung von Sexualpraktiken

In der heu­ti­gen di­gi­ta­len Ära trägt das In­ter­net we­sent­lich zur Ent­ste­hung und Ver­brei­tung von se­xu­el­len Prak­ti­ken wie dem Schlamm­schie­ben bei. Platt­for­men für Er­wach­se­nen­un­ter­hal­tung und so­zia­le Me­di­en er­mög­li­chen es, In­hal­te und Fan­ta­sien in nie zu­vor ge­se­he­ner Brei­te zu tei­len. Dies hat da­zu bei­getra­gen, dass ex­tre­me se­xu­el­le Vor­lie­ben ver­brei­te­ter und leich­ter zu­gäng­lich sind.

➤ Be­glei­tung gesucht?

Dies stellt gleich­zei­tig ei­ne Chan­ce und ei­ne Her­aus­for­de­rung dar. Auf der po­si­ti­ven Sei­te kann es Men­schen er­mög­li­chen, sich über ih­re Wün­sche zu in­for­mie­ren und mit Gleich­ge­sinn­ten in Kon­takt zu tre­ten. An­de­rer­seits wirft es Fra­gen über die ver­meint­li­che Nor­ma­li­sie­rung ris­kan­ter Prak­ti­ken auf und dar­über, wie jun­ge Men­schen die­se In­hal­te wahrnehmen.

In­for­mier­te Zu­stim­mung und ethi­sche Überlegungen

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt beim Schlamm­schie­ben ist die Fra­ge der in­for­mier­ten Zu­stim­mung. Al­le Teil­neh­mer soll­ten voll­jäh­rig sein und be­wusst in die Teil­nah­me ein­wil­li­gen. Es muss si­cher­ge­stellt sein, dass kei­ne Zwangs­la­ge be­steht und al­le Par­tei­en voll­stän­dig über die ge­sund­heit­li­chen Ri­si­ken und die Art der Prak­tik in­for­miert sind.

In ge­wis­sen Krei­sen wird die Prak­tik des Schlamm­schie­bens dis­ku­tiert, weil sie die Au­to­no­mie und die Ent­schei­dungs­frei­heit ei­ner Frau in­fra­ge stel­len kann. In ei­ner idea­len Welt wer­den al­le Be­tei­lig­ten glei­cher­ma­ßen re­spek­tiert und ih­re Ent­schei­dun­gen wer­den ge­wür­digt. Den­noch bleibt es von zen­tra­ler Be­deu­tung si­cher­zu­stel­len, dass Macht­ver­hält­nis­se in­ner­halb sol­cher Sze­na­ri­en aus­ge­wo­gen sind und nicht zu ei­nem un­aus­ge­wo­ge­nen Macht­spiel führen.

Zu­sam­men­fas­sung

Schlamm­schie­ben ist ein kom­pli­zier­tes The­ma, das auf den ers­ten Blick viel­leicht nur als ris­kan­te Se­xu­al­prak­tik gilt, bei nä­he­rem Be­trach­ten je­doch vie­le fas­zi­nie­ren­de Di­men­sio­nen der mensch­li­chen Se­xua­li­tät offenbart.

➤ Be­glei­tung gesucht?

Es for­dert uns her­aus, über Ta­bus, Si­cher­heit, Ethik und Psy­cho­lo­gie in un­se­rer Ge­sell­schaft nach­zu­den­ken. Wie bei vie­len Aspek­ten des mensch­li­chen Ver­hal­tens er­for­dert es ei­ne aus­ge­wo­ge­ne Be­trach­tung, die die Rech­te, die Si­cher­heit und das Wohl­erge­hen al­ler Be­tei­lig­ten re­spek­tiert und gleich­zei­tig die Kom­ple­xi­tät und Viel­falt mensch­li­cher Er­fah­run­gen anerkennt.

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