Erotiklexikon: Sa­dis­mus

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Sadismus – Eronite
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Se­xu­el­ler oder se­xu­ell mo­ti­vier­ter Sadismus

Im me­di­zi­ni­schen Sin­ne be­steht Sa­dis­mus in der se­xu­el­len Lust, an­de­ren Men­schen Schmer­zen zu­zu­fü­gen. Sie zu de­mü­ti­gen oder zu un­ter­drü­cken, kann eben­falls in der Ab­sicht ei­nes Sa­dis­ten oder ei­ner Sa­dis­tin lie­gen. Wer sich am Leid an­de­rer Per­so­nen er­götzt, gilt als sa­dis­tisch ver­an­lagt. Das Ge­gen­teil da­zu ist der ma­so­chis­tisch ge­präg­te Mensch, der bei De­mü­ti­gung und Schmer­zen Lust, den so­ge­nann­ten Lust­schmerz, empfindet.

Sadismus – EroniteWo­her kommt der Be­griff Se­xu­el­ler Sadismus?

Als Ers­ter ver­wen­de­te der aus Mann­heim stam­men­de Psych­ia­ter und Ge­richts­me­di­zi­ner Ri­chard von Krafft-Ebing (1840−1902) den Be­griff Sa­dis­mus im wis­sen­schaft­li­chen Sinn. Be­nannt ist der Sa­dis­mus nach dem fran­zö­si­schen Schrift­stel­ler Do­na­ti­en Al­phon­se Fran­çois Mar­quis de Sa­de (1740−1814). Die­ser wur­de als "Gött­li­cher Mar­quis" ge­fei­ert und als "amo­ra­li­sches Un­ge­heu­er" ver­ach­tet, weil er in sei­nen Ro­ma­nen Ge­walt­fan­ta­sien mit Por­no­gra­fie mischte.

Der Zu­sam­men­hang mit Kri­mi­na­li­tät: Se­xu­el­ler oder se­xu­ell mo­ti­vier­ter Sa­dis­mus dreht sich um die Aus­übung von Macht oder Ge­walt ge­gen­über an­de­ren Men­schen. Man­che Sa­dis­ten (egal ob Do­mi­na, Fem­dom oder der männ­li­che Mas­ter) er­re­gen sich auch an der Miss­hand­lung von Tie­ren. Häu­fig sind sa­dis­ti­sche Hand­lun­gen Teil des Vor­spiels. Beim Ge­schlechts­ver­kehr wür­di­gen Sa­dis­ten ih­re Part­ner her­ab, de­mü­ti­gen sie oder tun ih­nen weh. Ei­ne spe­zi­el­le Aus­prä­gung die­ser Nei­gung ist der so­ge­nann­te kom­pen­sa­to­ri­sche Sa­dis­mus. Wer die­se Ver­an­la­gung be­sitzt, fin­det sei­ne se­xu­el­le Be­frie­di­gung ein­zig und al­lein im sa­dis­ti­schen Handeln.

Fe­tisch­por­tal mit Flatrate

Es kommt vor, dass se­xu­ell mo­ti­vier­ter und kom­pen­sa­to­ri­scher Sa­dis­mus zu Straf­ta­ten und so­gar zu Tö­tungs­de­lik­ten füh­ren. Das Ver­hal­ten der Tä­ter be­stim­men sa­dis­ti­sche Wün­sche und Fan­ta­sien vom Quä­len oder Fol­tern. Se­ri­en­tä­ter in die­sem Be­reich wur­den durch die Sen­sa­ti­ons­pres­se und durch Film­fi­gu­ren po­pu­lär. In Deutsch­land gab es im Jahr 1998 ei­ne Straf­rechts­re­form, die Haft­ent­las­sun­gen für "Trieb­tä­ter" erschwerte.

Heu­ti­ge An­schau­un­gen zu die­ser Vorliebe

Se­xu­el­ler Sa­dis­mus und BDSM-Prak­ti­ken gel­ten mitt­ler­wei­le nicht mehr ein­deu­tig als Stö­rung der Se­xu­al­prä­fe­renz laut ICD-10. Es gibt in­zwi­schen al­ler­dings neue Kri­te­ri­en in der Be­ur­tei­lung. So darf be­sag­te Dia­gno­se nur noch in be­stimm­ten Fäl­len ge­stellt wer­den. Die­se setzt vor­aus, dass der oder die Be­trof­fe­ne aus­schließ­lich durch sa­dis­ti­sche oder ma­so­chis­ti­sche Hand­lun­gen se­xu­el­le Be­frie­di­gung er­langt. Eben­falls trifft die­se Dia­gno­se zu, falls je­mand die­se Se­xu­al­prä­fe­renz selbst ab­lehnt oder als Ein­schrän­kung empfindet.

Se­xu­el­ler Sa­dis­mus als heim­li­che Nei­gung oder ge­leb­te Vor­lie­be, bei­spiels­wei­se im Zu­sam­men­hang mit BDSM, er­fül­len mitt­ler­wei­le meis­tens nicht die Be­din­gun­gen für ei­ne sol­che Diagnose.

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