Was steckt hin­ter dem Slang aus dem Internet?

Man­che Aus­drü­cke mit se­xu­el­ler Be­deu­tung gibt es be­reits seit un­denk­li­chen Zei­ten. Sie ha­ben teils po­si­ti­ve, teils ne­ga­ti­ve Be­deu­tung und sind fes­ter Be­stand­teil der All­tags­kul­tur. An­de­re da­ge­gen gibt es erst seit kur­zer Zeit. Sie ent­stan­den erst mit und durch das In­ter­net und sind be­son­ders bei Teens und Twens sehr po­pu­lär. Da­zu ge­hört auch der Aus­druck Ra­pe Face.

Was be­deu­tet Ra­pe Face?

Die deut­sche Über­set­zung des Be­griffs heißt so viel wie Ver­ge­wal­ti­ger-Ge­sicht. Ra­pe Face soll der Ge­sichts­aus­druck ei­nes Man­nes sein, wenn er im Be­griff ist, in sein Op­fer ein­zu­drin­gen und die Frau zu ver­ge­wal­ti­gen. Ty­pisch für ein Ra­pe Face sind der of­fe­ne Mund, der zu ei­nem Lä­cheln ver­zerrt ist und da­bei die Zäh­ne zeigt.

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Man­che sa­gen, der Ge­sichts­aus­druck er­in­ne­re an den ei­nes Se­ri­en-Ver­ge­wal­ti­gers.

Seit wann gibt es das Ra­pe Face?

Das ers­te Mal er­schien es im Jahr 2008. Wo­her ge­nau es kam, ist bis heu­te un­be­kannt. Ein User pos­te­te ei­nen Link in ei­nem Bei­trag, in dem es um das be­kann­te Vi­deo­spiel "The Le­gend of Zel­da" ging. Sei­nen Bei­trag ver­sah er mit ei­nem Image ei­nes Cha­rak­ters aus der Kin­der­se­rie Spon­geb­ob Squa­re Pants, das er neu ge­stal­te­te. Der Mann in der Zeich­nung zeig­te erst­mals On­line das be­rüch­tig­te Ra­pe Face. An­schei­nend kam das Image bei den jun­gen Usern gut an. Schon kurz dar­auf be­gann es über­all zu er­schei­nen. Es gab und gibt un­zäh­li­ge Variationen.

Ra­pe Faces wur­den zu Me­mes. Das sind klei­ne Bil­der, Sprech­bla­sen, Zeich­nun­gen oder auch Vi­de­os oder Ton­auf­nah­men, die von ei­nem User zum an­de­ren wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Me­mes wie das Ra­pe Face zir­ku­lie­ren in ver­schie­de­nen So­cial Me­dia, Nach­rich­ten­diens­ten oder als E‑Mail An­hän­ge. Es gibt so­gar Emo­jis mit Ra­pe Faces. Im Jahr 2016 gab es ein kur­zes You­Tube Vi­deo, das ein Fo­to ei­nes Bä­ren zeig­te, der ein Ra­pe Fa­ce­mach­te wäh­rend im Hin­ter­grund trau­ri­ge Mu­sik spielte.

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Wie der Aus­druck es be­reits ver­mu­ten lässt, hat das Me­me ei­ne ne­ga­ti­ve Be­deu­tung. Trotz­dem wird es gern ge­nutzt. Der Ab­sen­der will da­mit oft pro­vo­zie­ren und war­tet auf ei­ne Re­ak­ti­on des Emp­fän­gers. Ei­ne grö­ße­re Be­deu­tung er­lang­te das Ra­pe­Face bis­her nicht. Für ge­wöhn­lich hal­ten sol­che Trends ei­ne ge­wis­se Zeit lang an, be­vor sie wie­der so un­auf­fäl­lig ver­schwin­den, wie sie ge­kom­men sind.