Erotiklexikon: Peep­show

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Es war ein­mal in Deutschland…

Män­ner et­was äl­te­rer Jahr­gän­ge kön­nen sich si­cher noch an die Peep­show er­in­nern. In den acht­zi­ger Jah­ren gab es sol­che Ein­rich­tun­gen in vie­len deut­schen Städ­ten. Ei­ne Ver­än­de­rung in der Ge­set­zes­la­ge, vor al­lem aber das Auf­kom­men des In­ter­nets mit sei­nen un­zäh­li­gen Por­nos führ­te da­zu, dass Peep­shows nach und nach ver­schwan­den. Die letz­ten Ein­rich­tun­gen die­ser Art in Deutsch­land schlos­sen 2014 in Bo­chum und Nürn­berg für immer.

Was war ei­ne Peepshow?

PeepshowDas Zen­trum der Ein­rich­tung bil­de­te der Show­room. Dar­um wa­ren meis­tens in U‑förmiger An­ord­nung die Ein­zel­ka­bi­nen für die Zu­schau­er plat­ziert. Auf der Büh­ne rä­kel­ten sich die Dar­stel­le­rin­nen. Man­che führ­ten ei­nen Strip­tease vor, an­de­re wa­ren gleich von An­fang an nackt und be­frie­dig­ten sich mit ei­nem Dil­do. Der Na­me Peep­show kommt vom eng­li­schen Wort "to peep", das be­deu­tet, durch ei­ne klei­ne Öff­nung zu spä­hen. Die Ka­bi­nen hat­ten Fens­ter zur Bühne.

Nach dem Ein­wurf ei­ner Mün­ze gab ei­ne Klap­pe den Blick für ei­ne be­grenz­te Zeit frei. Ei­ne Show währ­te ge­wöhn­lich drei bis fünf Mi­nu­ten, bis ei­ne an­de­re Dar­stel­le­rin auf der Büh­ne er­schien. Manch­mal gab es in der Peep­show auch Son­der­vor­stel­lun­gen. Meh­re­re Frau­en wa­ren gleich­zei­tig auf der Büh­ne und bo­ten ei­nen Les­ben-Show. Ab und zu hat­ten Pär­chen auch ech­ten Sex und lie­ßen sich da­bei be­ob­ach­ten. An­läss­lich die­ser Son­der­ver­an­stal­tun­gen wur­de der Preis üb­li­cher­wei­se verdoppelt.

Die Peep­show in Deutschland

Die ers­te deut­sche Peep­show er­öff­ne­te 1976 in der Nä­he des Münch­ner Haupt­bahn­hofs. Das Kon­zept stamm­te aus den USA und war auch in Deutsch­land ein gro­ßer Er­folg. Zu ih­ren Glanz­zei­ten gab es in Ham­burg sie­ben Peep­shows und in Frankfurt/​Main sechs die­ser Einrichtungen.

Deut­sche Showgirls

Der Nie­der­gang setz­te nur we­ni­ge Jah­re spä­ter zu Be­ginn der acht­zi­ger Jah­re ein. Im Som­mer 1982 ur­teil­te das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt in Ber­lin, dass es ge­gen die gu­ten Sit­ten ver­sto­ßen wür­de und die Wür­de der Frau­en ver­let­ze, wenn sie ih­re Kör­per in ei­ner Peep­show zur Schau stel­len wür­den. Da­her sei­en Peep­shows in Deutsch­land nicht mehr ge­neh­mi­gungs­fä­hig. Dar­auf­hin schlos­sen die Ord­nungs­äm­ter in Ham­burg und Frank­furt fast al­le Peepshows.

Lies auch: Die schö­nen Din­ge des Burlesque

Nur ei­ni­ge we­ni­ge in an­de­ren Städ­ten ge­nos­sen Be­stands­schutz. Der er­losch al­ler­dings beim Wech­sel des Ei­gen­tü­mers. Auch das Pu­bli­kum ver­lor das In­ter­es­se. War­um soll­ten sie viel Geld für ei­ne Peep­show be­zah­len, wenn sie im In­ter­net Por­nos um­sonst an­se­hen konnten?

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