Inhaltsverzeichnis
Die kontrollierende Instanz und Schlüsselrolle
Der Keyholder (geschlechtsneutral) hat eine sehr wörtlich gemeinte Rolle: Er hat die Macht über den oder die Schlüssel. Ob Halsband, Arm- und Beinfesseln oder Keuschheitsgürtel: Bleibt das Schloss verschlossen, ist nichts zu machen. Meist ist es der Keuschheitsgürtel im Zusammenhang mit der Keuschhaltung und der Orgasmuskontrolle, die hier ausgelebt wird.
Welches Rollenbild passt zum Keyholder?
Die Rolle des Keyholders stellt sich in vielen Facetten dar. Zum Einen kann es sein, dass er (oder sie) gar keine weitere Beziehung zum Gegenpart hat. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn der Schlüssel für die Dauer einer Party den Besitzer wechselt. Die reizvolle Kontrolle über einen Keuschheitsgürtel ist so aus der Hand gegeben. Dies hat für die Beteiligten durchaus ihren Reiz. Wird die Keuschhaltung dauerhaft ausgeübt, ist der Machthaber über den Schlüssel eine starke Bezugsperson für den kontrollierten Part.
Hygienische Gründe verlangen eine gewisse Verantwortung. Wird das Schloss nur kurzfristig verschlossen und sind sexuelle Handlungen Teil der Praxis, übt der Keyholder eine starke Macht aus. Dementsprechend fühlen sich Dom und Dommes, Masters und Mistresses oder Sadisten und Sadistinnen in der Rolle wohl.
Wer ist der Gegenpart?
Der Schlüssel verschließt das Schloss – somit ist der Part, der das Schloss trägt, vom Halter des Schlüssels abhängig. Dementsprechend fühlen sich eher submissiv veranlagte Personen in dieser Rolle wohl. Subs, Bottoms oder Serfs ziehen ihren Lustgewinn aus der Kontrollabgabe. Brats (freche Gören) sind eine ganz besondere Herausforderung. Auch Sadisten und Masochisten ergänzen sich in dieser Spielart gut. Nicht immer müssen Dominanz und Submission aufeinandertreffen. Auch zwei Subs können diesen Kick genießen. Auf Partys oder im Alltag lässig als Anhänger an Schmuckstücken getragen, kann ein Schlüssel eine subtile Aufforderung darstellen.
Worauf muss der Keyholder achten?
Wie immer gilt: Gegenseitiges Einverständnis und beidseitige Zustimmung zum Geschehen sind unabdingbar. Wird ein Keuschheitsgürtel über längere Zeit getragen, sind Hygiene und mentale Zuwendung wichtig. Auch der perfekte Sitz des Schlosses muss gewährleistet sein. So reibt die Haut nicht auf und es entstehen keine Druckstellen, die die Blutgefäße beeinträchtigen. Gegenseitige Wünsche und Bedürfnisse bestimmen den Ablauf der Handlungen.
Welche Spielarten passen gut zu dieser Schlüsselfunktion?
Geht es um Orgasmuskontrolle oder um ein subtiles Spiel mit der Macht? Ist der Inhaber des Schlüssels aktiv am Spiel beteiligt oder nimmt er eine neutrale Rolle ein? Es sind die vielen Möglichkeiten, die die Rolle der Schlüsselrolle so reizvoll machen. In Verbindung mit Seil- und Fesselspielen, Pet-Plays oder im Rahmen einer Degrader-/Degradee-Beziehung ist die Schlüsselkontrolle oft ein zusätzlicher Kick.
« zurück zum Index