De­fi­ni­ti­on: Jugulum-Mamillen-Abstand

Der Ju­gu­lum-Ma­mil­len-Ab­stand ist zahl­rei­chen Er­wach­se­nen kein gän­gi­ger Be­griff. So fach­lich und fremd, wie er klingt, kann er vie­les be­deu­ten. Aber was und wo liegt der Be­zug zur Ero­tik? Hier gibt es die Aufklärung.

Ma­mil­le ist der medizinische/​anatomische Fach­aus­druck für Brust­war­ze. Ju­gu­lum ist die so­ge­nann­te Dros­sel­gru­be. Die­se be­fin­det sich im un­ters­ten, vor­de­ren Hals­be­reich mit­tig zwi­schen den bei­den Schlüs­sel­bei­nen über dem kra­nia­len (kopf­auf­wärts) zei­gen­dem Brust­bein (Ster­num). Wer sie er­tas­tet, ist ge­nau dort rich­tig, wo ei­ne klei­ne Ver­tie­fung zu spü­ren ist.

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Dem­zu­fol­ge han­delt es sich beim Ju­gu­lum-Ma­mil­len-Ab­stand um die Di­stanz zwi­schen der Dros­sel­gru­be und den Brust­war­zen. Re­le­vant ist die­ser vor­ran­gig in der Chir­ur­gie, spe­zi­ell in der Brust- und Schön­heits­chir­ur­gie. An­wen­dung fin­det die Ab­stands­mes­sung bei Brust­ver­klei­ne­run­gen (Mammare­duk­ti­ons­plas­tik) so­wie bei straf­fen­den Kor­rek­tu­ren (Mast­ope­xie) von hän­gen­den und Neu­for­mun­gen (Mam­ma­aug­men­ta­ti­on) weib­li­cher Brüste.

Mes­sung: Hier­bei gilt der Ju­gu­lum-Punkt als mit­tigs­tes Kör­per­zen­trum, was au­to­ma­tisch auch die Mit­te der Brust­war­zen und beid­sei­ti­ger Brüs­te dar­stel­len soll­te. Vom Ju­gu­lum geht das Mess­ge­rät schräg zu je­weils der rech­ten und der lin­ken Brust­war­ze hin­ab, um den Brust­war­zen­ab­stand zu er­mit­teln. Hier­bei spie­len die Nip­pel ei­ne gra­vie­ren­de Rol­le, die als Mit­tel­punkt der Brust­war­zen an­zu­se­hen sind, wes­halb hier auch vom Nip­pel­ab­stand ge­spro­chen wird. Bei der Mes­sung liegt der Ide­al­wert zwi­schen 18 und 21 Zen­ti­me­tern. Hier ist ein beid­sei­tig glei­cher Mess­win­kel zu beachten.

Grün­de für "ge­norm­ten" Brustwarzenabstand

Durch den Ju­gu­lum-Ma­mil­len-Ab­stand ist es mög­lich, bei­de Brust­war­zen nach ei­nem chir­ur­gi­schen Ein­griff auf glei­cher Hö­he zu po­si­tio­nie­ren. Zu­dem dient der glei­che Win­kel zur Nip­pel­ab­stand-Be­rech­nung da­zu, dass bei­de Brüs­te ei­ne glei­che Di­stanz zu den Kör­per­sei­ten auf­wei­sen. Häu­fig kommt auch der Nip­pel­ab­stand zum mit­tig ver­lau­fen­den Brust­bein hin­zu. Zu­sam­men mit dem me­di­zi­nisch re­le­van­ten Brust­war­zen­ab­stand zur Dros­sel­gru­be ver­hin­dern Me­di­zi­ner, dass ei­ne Brust wei­ter au­ßen steht, tie­fer als die an­de­re sitzt und/​oder ei­ne Brust­war­ze op­tisch nicht mit der an­de­ren übereinstimmt.

Das ERO­NI­TE Dating

Aber ins­be­son­de­re aus me­di­zi­ni­scher Sicht ist der Brust­war­zen­ab­stand be­reits vor der Brust-Ope­ra­ti­on von gro­ßer Be­deu­tung für die ge­sam­te OP-Pla­nung. Spe­zi­ell bei ei­ner Brust­straf­fung von stark hän­gen­den Brüs­ten mit ei­nem Nip­pel­ab­stand zur Dros­sel­gru­be von über 40 Zen­ti­me­tern er­wei­sen sich die Ein­grif­fe meist kom­ple­xer. Voll­haut­trans­plan­ta­tio­nen der Brust­war­zen sind dann kei­ne Sel­ten­heit. Da­bei wer­den die Brust­war­zen voll­stän­dig aus dem Ge­we­be her­aus­ge­trennt, über­schüs­si­ge Brust­haut ent­fernt, ge­ge­be­nen­falls Brust­drü­sen um­ge­la­gert oder ver­kürzt und ab­schlie­ßend die Brust­war­zen ent­spre­chend der Ju­gu­lum-Ma­mil­len-Ab­stand-Mes­sung neu ein­ge­setzt. Für der­ar­ti­ge OPs ist deut­lich mehr Zeit ein­zu­pla­nen und auf­grund ei­nes er­höh­ten Ri­si­kos von Kom­pli­ka­tio­nen die be­trof­fe­ne Pa­ti­en­tin aufzuklären.

Ju­gu­lum-Ma­mil­len-Ab­stand bei Transgendern

Ein wich­ti­ges The­ma ist der rich­ti­ge Nip­pel­ab­stand auch bei Trans­gen­dern von Mann-zu-Frau und eben­so von Frau-zu-Mann. Bei Ers­te­rem sind voll­stän­dig neue Brüs­te mit Hil­fe von Si­li­kon­kis­sen zu for­men; bei Letz­te­rem steht die voll­stän­di­ge Brust­ab­nah­me an.

Hier kom­men Be­trof­fe­ne nor­ma­ler­wei­se nicht um ei­ne kom­plet­te Brust­war­zen-Ab­lö­sung her­um. Weil der Kör­per trotz um­fang­rei­chen Hor­mon­be­hand­lun­gen den­noch ana­to­mi­sche Zü­ge des Ur­sprungs­ge­schlechts aus­weist, ist es hier be­son­ders wich­tig, ein äs­the­ti­sches Ge­samt­bild mit­tels gleich­mä­ßi­gem Brust­war­zen­ab­stand zu erzielen.

Die Brüs­te sind ein be­son­de­res Iden­ti­fi­ka­ti­ons­mit­tel zur vi­su­el­len Ge­schlechts­er­ken­nung. Da­mit ste­hen sie im­mens im Vor­der­grund. Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten wer­den schnell als un­er­wünsch­tes Er­in­ne­rungs­merk­mal des un­ge­woll­ten al­ten Ge­schlechts as­so­zi­iert, was bei Trans­gen­dern das Ge­fühl auf­kom­men las­sen kann, (im­mer noch nicht) im rich­ti­gen Kör­per an­ge­kom­men zu sein.

Brust­war­zen­mes­sung mit ero­ti­schem Effekt

Der Ide­al­ab­stand zwi­schen 18 und 21 Zen­ti­me­tern bie­tet ei­nen äs­the­ti­schen Norm­wert und ba­siert auf der von der Na­tur ge­ge­be­nen Po­si­ti­on im weib­li­chen Aus­bil­dungs­sta­di­um der Brüs­te ab Pu­ber­täts­be­ginn. Wenn die Brüs­te jun­ger Mäd­chen an­fäng­lich als klei­ne Knos­pen er­schei­nen, be­trägt der be­sag­te Ab­stand ge­nau die­sen Abmessungsvorgaben.

Das ERO­NI­TE Dating

Für die Ero­tik löst dies ei­ne ju­gend­li­che Op­tik aus, un­ab­hän­gig von der nach­fol­gen­den Brust­grö­ße. Das ein­heit­li­che Bild för­dert ein schö­nes, auf­rei­zen­des De­kol­le­té. Spe­zi­ell in ei­nem Push-up-BH prä­sen­tie­ren sich die Brüs­te als ex­akt par­al­lel po­si­tio­niert und er­lau­ben ei­ne am Brust­bein her­un­ter­lau­fen­de, mit­tig lie­gen­de Li­nie zwi­schen den Brüs­ten. Das ver­leiht ih­nen ne­ben dem ein­heit­li­chen Bild auch ei­ne op­tisch pral­le Fül­le, der Män­ner­bli­cke nicht wi­der­ste­hen können.

"Schie­fe" Brüs­te als Sexkiller

In der Re­gel ste­hen vor al­lem Frau­en ih­rem Kör­per kri­tisch ge­gen­über. Hier ein Pöls­ter­chen zu viel, dort zu we­nig – ein Zeh län­ger als der an­de­re – un­schö­ne Haut­del­len dort, hän­gen­de Scham­lip­pen da. Ge­ra­de den Kör­per be­tref­fend äu­ßert sich Selbst­kri­tik häu­fig in Un­wohl­sein und schlimms­ten­falls so­gar in Scham­ge­füh­len oder Depressionen.

In der Fol­ge kann ein un­glei­cher Brust­war­zen­ab­stand und so­mit ei­ne "ver­scho­be­ne" Op­tik der Brüs­te den Spaß am Sex min­dern. Es macht sich Angst und/​oder Un­si­cher­heit breit, sich aus­zu­zie­hen, ge­schwei­ge denn, sich an den Brüs­ten an­fas­sen oder an den Nip­peln le­cken zu las­sen. Das kann als Aus­lö­ser für Stress fun­gie­ren, wo­durch der Kör­per be­stimm­te Hor­mo­ne aus­schüt­tet, die die Li­bi­do hem­men. Be­klem­men­de Ge­füh­le kom­men auf, die zur An­span­nung füh­ren und zum ech­ten Sexkil­ler mu­tie­ren. Ge­nuss ist nicht mehr oder nur noch stark ein­ge­schränkt möglich.

Es droht ein ein­ge­schla­fe­nes oder zu­min­dest ein lang­wei­li­ges Sex­le­ben, bei dem ma­xi­mal noch die Dog­gy- oder Löf­fel-Stel­lung von der Frau er­wünscht ist – die Stel­lun­gen, bei de­nen der Sex­part­ner den un­ter­schied­li­chen Ju­gu­lum-Ma­mil­len-Ab­stand nicht sieht. Fak­tisch ist es egal, ob "schie­fe" Brust­war­zen, hän­gen­de, klei­ne oder gro­ße Brüs­te, denn letzt­end­lich kommt es beim Sex vor­ran­gig auf das in­ne­re Geil­heits­ge­fühl an. Den­noch nimmt das Aus­se­hen der Brüs­te bei Frau­en star­ken Ein­fluss auf ih­re Gefühlslage.