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Igooing – Die Definition
Sex gewinnt fast in der ganzen Welt zunehmen an Toleranz in den Gesellschaften. Insbesondere bei den Einzelpersonen löst dies zahlreich den Wunsch nach Mehr, nach Neuem, nach dem Ausprobieren aus. Das Ausleben von Träumen und Fantasien nimmt an Fahrt auf und steht auf der Liste von unzähligen Männern und Frauen. Dabei ist eine gewisse Offenheit erforderlich – auch gegenüber Sexpraktiken, die einem selbst skurril erscheinen, wie beispielsweise das Iglooing.
Dabei handelt es sich um eine Art Dildo-Alternative, die aus einer Selbstkreation beziehungsweise Selbstherstellung entsteht. Hierbei wird sein eigener Stuhlgang oder der des Sexpartners in ein Kondom abgelassen und anschließend eingefroren. Ist er durchgefroren, verbleibt er in dem Kondom und ist nun zum Einführen in den Anus und der Vagina geeignet.
Sexueller Reiz
Der sexuelle Reiz beim Iglooing ist wie beim normalen Dildo, das Gefühl, das beim Ein- und Ausführen im Anus oder Vagina durch die Nerven ausgelöst wird. Allerdings kommt ein weiterer Reiz hinzu, der durch den Gedanken an körperliche Ausscheidungen, im Speziellen an menschlichem Kot entsteht. Menschen, die dazu veranlagt sind, erleben eine Luststeigerung, weil sie Kot anmacht. Diese sexuelle Neigung nennt sich Koprophilie. Deshalb zählt es in diesen Bereich, der wiederum der BDSM- und Fetisch-Szene entstammt.
Bei der Erregung durch Kot geht in der Regel um die Erniedrigung. Auslöser dafür ist der Ekel-Faktor, der zusätzlich durch Geruch, Aussehen und Konsistenz beeinflusst wird.
Ein weiterer Reiz ist die Eiseskälte. Wer den gefrorenen Kot-Dildo eingeführt bekommt, erlebt einen kurzzeitigen Kälteschock, vergleichbar mit einem Eiswürfel, der auf den warmen Bauch fällt. Hier sind Betroffene beim BSDM, wo der Körper der Kälte und dem daraus entstehendem Schmerz entgehen will, aber dem nicht entkommt. Es bedarf mindestens einer Person, die sexuell sadistisch und eine Person, die masochistisch verlangt ist.
Die Kombination mit Erniedrigung durch diese Körperausscheidung und der eisigen Kälte im Anus oder in der Vagina lösen entsprechend doppelte Luststimulierungen aus. Das macht das Iglooing zu einer speziellen Art an Sexpraktik.
Mögliche Risiken
Beim Fäkalien-Dildo liegen gesundheitliche Risiken bei der Nutzung und im Umgang damit vor. Es ist allgemein bekannt, das Kot stark krankheitserregende Bakterien und Keime beinhalten kann. Kot ist ein Abfallprodukt, in dem diese nebst Giften und anderen gesundheitsgefährdenden Substanzen den Weg aus dem Körper finden. Beim Umgang mit Kot sind deshalb hohe hygienische Standards einzuhalten und ein direkter Kontakt mit der Haut (eigentlich) zu vermeiden. Reißt beim Iglooing das Kondom während des Sexaktes und Kot gelangt ins Körperinnere, kann es zu schwerwiegenden bakteriellen Infektionen im Darm oder der Vagina kommen.
Des Weiteren können sich Eiskristalle auf dem gefrorenen Kot sowie auf der Oberfläche des Kondoms bilden. Auf dem Kot beschädigen sie das Kondom und das Infektionsrisiko steigt immens. Auf der Kondomoberfläche können die kleinen Eispartikel zu schwerwiegenden Schnittverletzungen beim Einführen führen.
Kälte provoziert eine zügige Austrocknung von Schleimhäuten. Das kann ein Anheften an dem Kondom und durch ruckartiges Einführen eine Beschädigung der Schleimhäute zur Folge haben. Das ist sehr schmerzhaft, kann Blutungen auslösen und stellt in direkter Verbindung mit Kot, ein enorm hohes Infektionsrisiko dar.
Nicht zu vergessen, ist die Härte und damit zusammenhängende Inflexibilität des gefrorenen Kots. Insbesondere bei längeren Gebilden im Darm kann das zu schmerzhaften und/oder unangenehmen Situationen mit einem Verletzungsrisiko führen. Ein vorsichtiger Umgang bei der Nutzung ist deshalb beim Iglooing unerlässlich.
Verantwortungsbewusste Verwendung
Um die möglichen Risiken bei der Nutzung von Iglooings bestmöglich zu reduzieren, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Kot und Kot-Kondomen unerlässlich. Es ist sich langsam an die Nutzung langsam heranzutasten. Dabei ist der Sexpartner beim Einführen im Blick zu behalten und sofort zu stoppen, wenn sich dieser ersichtlich unwohl fühlt oder er/sie es verbal äußert.
Das Kot-Kondom ist nur temporal nutzbar, denn es schmilzt im Körperinneren durch die Körpertemperatur. Sobald die Flüssigkeitsansammlung im Kondom zunimmt, ist der Fäkalien-Dildo nicht weiter zu benutzen.
Neuer Begriff mit alter Herkunft
Iglooing ist ein neuweltlicher Begriff aus Anfang des 21. Jahrhunderts, der auf eine alte Geschichte zurückblickt. Denn bereits im frühen19. Jahrhundert gab es die Kot-Kondome. Sie waren und sind es teilweise heute noch, unter dem Namen "Alaskan Pipeline" bekannt.
Die Namensgebung beruht auf der ursprünglichen Herkunft in Alaska. Schon hier hatten sich die indigenen Naturvölker den Kot und ihre extremen Minustemperaturen zunutze gemacht, um eine Art Penis nachzustellen. Wird das Gebilde heute vielseitig verwendet, galt es damals hauptsächlich der heimlichen sexuellen Selbstbefriedigung.