Ein be­son­ders fie­ser Liebesbetrug

In der Lie­be kommt es im­mer wie­der vor, dass nicht al­les glatt läuft. Mit­un­ter sind Miss­ver­ständ­nis­se oder Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­me die Ur­sa­che. Lei­der zu oft ver­letzt aber ei­ner der Part­ner den an­de­ren mit Ab­sicht. In die­se Ka­te­go­rie fällt auch die Da­ting-Ma­sche Hy­p­ing. 

Was ist mit Hy­p­ing gemeint?

Das eng­li­sche Wort lei­tet sich von Hype ab. Die­ses Wort hat ei­ne ne­ga­ti­ve Be­deu­tung. Es be­deu­tet, ei­nen gro­ßen Rum­mel um et­was zu ma­chen, der aber nicht in die Tie­fe geht. Das Wör­ter­buch über­setzt Hype auch mit hoch­ju­beln, hoch­loben, Pro­pa­gan­da für et­was ma­chen oder ei­ne Sa­che über den grü­nen Klee lo­ben. Ge­nau das pas­siert beim Hy­p­ing. Der Übel­tä­ter lernt je­mand im In­ter­net ken­nen und ver­an­stal­tet ei­nen Rie­sen­wir­bel um sei­ne neue Be­kannt­schaft. Er kon­tak­tiert sei­ne Be­kannt­schaft mehr­mals täg­lich und schreibt Lie­bes­bot­schaf­ten. Da­bei bleibt es je­doch nicht, denn das Op­fer er­hält Ge­schen­ke und wird re­gel­mä­ßig besucht.

Man kommt sich nä­her und schmie­det Plä­ne für die Zu­kunft. Ei­ni­ge Paa­re fah­ren viel­leicht so­gar ge­mein­sam in den Ur­laub. Das Op­fer ist na­tür­lich be­geis­tert und ver­liebt sich bis über bei­de Oh­ren. Es scheint so, als ob er oder sie end­lich ei­nen Part­ner fürs Le­ben ge­fun­den hät­te. Um­so grö­ßer die Ent­täu­schung, wenn es sich nur um ein Hy­p­ing han­delt. Der Übel­tä­ter lässt sei­ne An­ge­be­te­te von ei­nem Tag zum an­de­ren fal­len und mel­det sich nicht mehr (Ghos­ting). Sämt­li­che Kon­takt­ver­su­che blei­ben er­folg­los. Das Op­fer fällt in ein see­li­sches Loch und lei­det stark un­ter Lie­bes­kum­mer, wäh­rend der Übel­tä­ter sich oft schon sein nächs­tes Op­fer sucht. 

War­um tun Men­schen so etwas?

Für je­mand mit nor­ma­len Ge­füh­len und ei­ner sta­bi­len Psy­che ist die Da­ting Ma­sche Hy­p­ing kaum nach­voll­zieh­bar. War­um soll­te man je­man­den da­zu brin­gen, sich zu ver­lie­ben und die Per­son dann ein­fach fal­len zu las­sen? Die Ant­wort ist ein­fach. Der Übel­tä­ter ist nicht ver­liebt, son­dern spielt die Lie­be nur vor. Oft steckt da­hin­ter ei­ne in­ne­re Unsicherheit.

➤ Be­glei­tung gesucht?

Der In­itia­tor des Hy­pings hat schon ei­ne Per­son ge­fun­den, die als fes­ter Part­ner in Fra­ge kommt, ist aber noch un­si­cher, ob er Er­folg ha­be wird. Hy­p­ing be­deu­tet prak­tisch ei­nen Test. Wenn sich das Op­fer ver­liebt, fühlt sich der Übel­tä­ter be­stä­tigt und sein Selbst­wert­ge­fühl wird ge­stärkt. Bei an­de­ren ist das Mo­tiv Ra­che. Sie wur­den von ei­nem Part­ner ver­las­sen oder be­tro­gen und las­sen ih­re ver­letz­ten Ge­füh­le an an­de­ren Men­schen aus. 

Wie ver­hin­dert man, zum Op­fer zu werden?

In­dem man sich sein ge­sun­des Miss­trau­en be­wahrt, kann man ei­ne Vor­sichts­maß­nah­me tref­fen, um nicht zum Op­fer zu wer­den. Wenn ei­ne neue Be­kannt­schaft zu viel Über­schwang und Ge­füh­le zeigt, ist das nicht nor­mal. Ge­füh­le brau­chen Zeit, um sich zu ent­wi­ckeln. Bes­ser ist es, an­fangs auf Ab­stand zu ge­hen und die Ent­wick­lung der Din­ge ab­zu­war­ten. Trotz­dem klappt die Ma­sche lei­der im­mer wie­der, weil Ge­füh­le schwer zu kon­trol­lie­ren sind.