Erotiklexikon: Gas­light­ing

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Ein ge­fähr­li­cher Trend greift im­mer wei­ter um sich

In vie­len Be­zie­hun­gen gibt es Pro­ble­me. Die meis­ten da­von sind zwar un­an­ge­nehm, aber re­la­tiv harm­los. Nicht so Gas­light­ing. Vor die­ser Prak­tik warnt so­gar das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Fa­mi­lie, Ar­beit und So­zia­les. Durch die Prak­tik kann das Op­fer im schlimms­ten Fall bis in den Selbst­mord ge­trie­ben wer­den. 

Was ist Gas­light­ing? 

Der Ti­tel geht auf ein bri­ti­sches Thea­ter­stück na­mens "Gas Light" aus dem Jahr 1938 zu­rück, das 1944 als Thril­ler mit dem Ti­tel "Das Haus der La­dy Al­quist" ver­filmt wur­de. In der Hand­lung geht es dar­um, dass ein frisch ver­hei­ra­te­tes Paar in das Haus der er­mor­de­ten Tan­te der Frau ein­zieht. Kurz dar­auf ver­legt die Frau schein­bar Din­ge, die dann plötz­lich un­er­war­tet wie­der auf­tau­chen. Da die Mut­ter der Frau in ei­ner Ner­ven­heil­an­stalt starb, glaubt sie, eben­falls ver­rückt zu werden.

Gaslighting

Sie ist je­doch nicht ver­rückt, son­dern wird von ih­rem Ehe­mann ma­ni­pu­liert. Er will sei­ne Frau in den Wahn­sinn trei­ben, um ihr Er­be zu be­kom­men. Er ver­lässt täg­lich un­ter ei­nem Vor­wand das Haus, wäh­rend er in Wirk­lich­keit auf dem Dach­bo­den nach Dia­man­ten sucht, die dort von der Tan­te kurz vor ih­rem Tod ver­steckt wur­den. Je­des Mal, wenn er auf dem Bo­den das Gas­licht an­zün­det, fla­ckert die üb­ri­ge Gas­be­leuch­tung im Haus. Die jun­ge Frau be­ginnt be­reits selbst zu glau­ben, dass sie wahn­sin­nig wer­de, kann aber in letz­ter Se­kun­de ge­ret­tet wer­den. 

Deut­sche Erotikstars

Durch den Film wur­de auch die­se ma­ni­pu­la­ti­ve Pra­xis welt­weit be­kannt. An­spie­lend auf den Ti­tel des Thea­ter­stücks wur­de es Gas­light­ing ge­nannt. Der Be­griff wur­de auch in die deut­sche Spra­che über­nom­men. 

Gas­light­ing ist emo­tio­na­les Mob­bing. In der Psy­cho­lo­gie heißt Gas­light­ing in­va­li­die­ren­de Kom­mu­ni­ka­ti­on. 

Wie funk­tio­niert Gaslighting?

Die Prak­tik ent­steht nicht über Nacht, son­dern ent­wi­ckelt sich über län­ge­re Zeit­räu­me. Der Tä­ter ver­sucht, Macht über sein Op­fer zu be­kom­men und es zu ma­ni­pu­lie­ren. Da­mit das klappt, muss das Op­fer dem Tä­ter ver­trau­en. Der Tä­ter steu­ert sein Op­fer so­zu­sa­gen fern und bringt es da­zu, sei­nen Wil­len zu erfüllen.

Gaslighting

Das ge­schieht zum Bei­spiel durch Lü­gen oder durch Un­ter­stel­lun­gen. Dem Op­fer wird bei­spiels­wei­se un­ter­stellt, Al­ko­hol zu trin­ken oder Sex mit an­de­ren zu ha­ben. Das wird kom­bi­niert mit ge­heu­chel­ter Be­sorg­nis und Vor­wür­fen. Das Ziel des Tä­ters be­steht dar­in, das Op­fer von ihm ab­hän­gig zu ma­chen. Da­mit die Prak­tik nicht auf­ge­deckt wer­den kann, ver­sucht der Tä­ter, sein Op­fer so weit wie mög­lich zu iso­lie­ren. 

Was bringt die Tä­ter da­zu, ih­re Op­fer der­art zu manipulieren?

In den meis­ten Fäl­len lei­den die Tä­ter un­ter ei­ner Per­sön­lich­keits­stö­rung. Vie­le von ih­nen sind zum Bei­spiel Nar­ziss­ten, die stän­dig im Mit­tel­punkt ste­hen wol­len. Sie lei­den un­ter Min­der­wer­tig­keits­kom­ple­xen und wol­len ih­re in ih­ren ei­ge­nen Au­gen nied­ri­ge Stel­lung durch die Prak­tik aufwerten.

Deut­sche Erotikstars

Da es sich um ei­ne Per­sön­lich­keits­stö­rung des Tä­ters han­delt, macht ei­ne Be­hand­lung im Rah­men ei­ner Paar­the­ra­pie in den meis­ten Fäl­len nur we­nig sinn­voll. Üb­ri­gens gibt es Gas­light­ing nicht nur in ei­ner Paar­be­zie­hung, son­dern auch am Ar­beits­platz. 

Was kön­nen Op­fer von Gas­light­ing tun?

Ihr Lei­den dau­ert oft lan­ge Zeit, weil sie dem Tä­ter ver­trau­en und sei­ne Lü­gen und In­tri­gen glau­ben. Das un­ter­gräbt ihr Selbst­wert­ge­fühl mas­siv. Das wie­der­um kann zu De­pres­sio­nen. Wenn das Op­fer spürt, dass et­was nicht stimmt und sich Hil­fe von au­ßen sucht, ist das be­reits der ers­te Schritt auf dem Weg aus der Ab­hän­gig­keit. Be­trof­fe­ne kön­nen sich an Au­ßen­ste­hen­de wen­den, de­nen sie ver­trau­en. Das kann zum Bei­spiel die bes­te Freun­din oder der bes­te Freund oder auch El­tern oder Ge­schwis­ter sein. 

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Sie sind als Au­ßen­ste­hen­de ob­jek­tiv und kön­nen die Si­tua­ti­on bes­ser ein­schät­zen. Ex­per­ten ra­ten Op­fern, ein Ta­ge­buch zu füh­ren und al­le Er­eig­nis­se auf­zu­zeich­nen. Das hilft da­bei, die Be­haup­tun­gen des Tä­ters als Lü­gen zu ent­lar­ven. Mit­un­ter kann Gas­light­ing so sehr es­ka­lie­ren, dass die La­ge le­bens­ge­fähr­lich wird. In sol­chen Fäl­len zieht das Op­fer am bes­ten so­fort aus und trennt sich nicht nur psy­chisch, son­dern auch phy­sisch vom Tä­ter. Die Fol­gen der Prak­tik kön­nen oft nur durch ei­ne lang an­hal­ten­de Psy­cho­the­ra­pie über­wun­den werden.

Synonyme:
Invalidierende Kommunikation
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