Erotiklexikon: Fu­zo­ku

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Das Ge­schäft mit dem Sex in Japan

Es dürf­te wahr­schein­lich kaum ein Land auf die­ser Welt ge­ben, in dem es kei­ne Sex­in­dus­trie gibt. Über­all bie­ten Frau­en (und Män­ner) se­xu­el­le Dienst­leis­tun­gen ge­gen Be­zah­lung an. In ei­ni­gen Län­dern ist die­ser Wirt­schafts­zweig stark aus­ge­prägt, in an­de­ren wi­ckeln sich die Ge­schäf­te mehr im Ver­bor­ge­nen ab. Die ja­pa­ni­sche Va­ri­an­te der Sex­in­dus­trie heißt Fu­zo­ku. 

War­um ent­stand Fu­zo­ku? 

Die ja­pa­ni­sche Kul­tur un­ter­schei­det sich in vie­len Aspek­ten von der Eu­ro­pas. Das be­trifft auch das Ge­biet des Sex für Be­zah­lung. Wenn in Deutsch­land da­von die Re­de ist, den­ken die meis­ten Men­schen an Pro­sti­tu­ti­on mit all ih­ren Va­ri­an­ten, vom Stra­ßen­strich und Hob­by­hu­ren über Lauf­häu­ser, Bor­del­le und Sau­na­clubs bis hin zu Es­corts, die pro Stun­de 300 Eu­ro und mehr verlangen.

Das ERO­NI­TE Dating

All das gibt es in Ja­pan nicht, zu­min­dest nicht of­fi­zi­ell. In der Ver­gan­gen­heit gab es dort zwar eben­falls Pro­sti­tu­ti­on, sie wur­de aber in ei­nem An­ti-Pro­sti­tu­ti­ons­ge­setz 1956 ver­bo­ten. Die Ein­hal­tung wird bis heu­te streng über­wacht. Als Ant­wort dar­auf ent­stand Fu­zo­ku, die ja­pa­ni­sche Va­ri­an­te der Sex­in­dus­trie. 

Was un­ter­schei­det Fu­zo­ku von Pro­sti­tu­ti­on in an­de­ren Ländern?

Das ein­gangs er­wähn­te Ge­setz von 1956 ver­bie­tet Sex ge­gen Be­zah­lung. Der Ser­vice darf we­der an­ge­bo­ten noch an­ge­nom­men wer­den. Trotz­dem geht es der ja­pa­ni­schen Sex­in­dus­trie sehr gut. Ihr Jah­res­um­satz über­steigt 20 Mil­li­ar­den US Dol­lar. Das liegt so­wohl dar­an, dass die Ein­hal­tung der Be­stim­mun­gen nur nach­läs­sig über­wacht wird als auch dar­an, dass die Ja­pa­ner er­fin­de­risch dar­in sind, das Ge­setz zu umgehen.

Fuzoku
Fu­zo­ku in Japan

Fu­zo­ku (Das Wort be­deu­tet in et­wa öf­fent­li­che Mo­ral) um­geht die­se Be­stim­mun­gen, in­dem Frau­en ge­gen Be­zah­lung Tref­fen mit Män­nern an­bie­ten, in de­nen es of­fi­zi­ell nicht um Sex geht. Die Män­ner tref­fen sich für ei­ne "Ehe­be­ra­tung", ei­ne Mas­sa­ge, Ge­sprächs­the­ra­pie, zum Ba­den oder aus Tau­send an­de­ren Grün­den. So lan­ge da­bei Sex nicht er­wähnt wird, ist al­les le­gal. Was die bei­den dann hin­ter ver­schlos­se­nen Tü­ren mit­ein­an­der ma­chen, ist de­ren Sa­che und geht den Staat nichts an. 

Fu­zo­ku für Frauen

In jüngs­ter Zeit neh­men zu­neh­mend Frau­en die­se Art von Ser­vice in An­spruch. Sie mie­ten sich ei­nen Mann für zwei oder drei gol­de­ne Stun­den. Da­für be­zah­len sie zwi­schen 20.000 – 30.000 Yen (ca. 150 – 240 EUR). Sie bu­chen die Män­ner zu Ge­sprä­chen, ei­ner klas­si­schen ja­pa­ni­schen Tee­ze­re­mo­nie oder ei­ne Mas­sa­ge und un­zäh­li­gen an­de­ren Ge­le­gen­hei­ten. Im gan­zen Land gibt es be­reits ca. 200 Fir­men, die sol­che Diens­te für Frau­en anbieten.

Da­zu kommt noch ein­mal ei­ne un­be­kann­te An­zahl von Dienst­leis­tern, die nicht re­gis­triert sind. Der Be­darf nach sol­chen Dienst­leis­tun­gen ist groß, weil im­mer mehr Ja­pa­ner als Sin­gles le­ben und mit Pro­ble­men wie Ein­sam­keit und Kon­takt­ar­mut zu kämp­fen haben.

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