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Mechanische Empfängnisverhütung
Zur Empfängnisverhütung sind verschiedene Methoden verbreitet. Am bekanntesten dürfte wahrscheinlich die Pille und andere hormonell basierte Verhütungsmittel sein. Auch das Kondom ist bekannt und weit verbreitet, weil es nicht nur zur Empfängnisverhütung dient, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten schützt. Das Diaphragma, auch Scheidenpessar genannt, gehört wie das Kondom zu den mechanischen Verhütungsmethoden.
Wie funktioniert ein Diaphragma?
Bei einem Diaphragma handelt es sich um eine weiche Kappe aus medizinischen Silikon mit einer Feder aus Metall oder Kunststoff, die es aufspannt. Das Pessar wird vor dem Sex in die Vagina eingesetzt. Nach dem Sex muss es noch mehrere Stunden dort verbleiben. Die Wirkung des Diaphragmas ist rein mechanisch. Es verschließt den Muttermund und verhindert dadurch, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen können.
Damit die verhütende Wirkung groß genug ist, muss ein Diaphragma immer mit einem Spermizid kombiniert werden. Das ist ein Gel, dass die im Samen befindlichen frei beweglichen Spermien abtötet. Anfangs wurden Spermizide auf der Basis von Milchsäure hergestellt. Inzwischen arbeitet die Forschung an der Entwicklung neuer Gels, die beispielsweise HI Viren stoppen, also die Übertragung von AIDS stoppen können.
Was muss bei einem Diaphragma beachtet werden?
Vor der ersten Verwendung muss die passende Größe ermittelt werden. Sie schwankt zwischen 60 und 90 mm. Die richtige Größe wird von der Frauenärztin oder der Hebamme ermittelt. Es gibt Diaphragmen in Einheitsgröße, die 85 Prozent aller Frauen passen, aber auch Größenabstufungen in Schritten von 5 mm.
Um das Diaphragma richtig einzusetzen, ist einige Übung und Fingerspitzengefühl erforderlich. Es sollte spätestens zwei Stunden vor dem Sex eingeführt werden und frühestens acht Stunden danach wieder entfernt werden. Ein Diaphragma sollte jedoch nicht länger als 24 Stunden in der Vagina verbleiben. Kommt es während der Zeit nach der Einführung mehrfach zu Sex mit Samenerguss, muss zwischenzeitlich mit einem Applikator neues Spermizid aufgetragen werden.
Wie sicher ist ein Diaphragma?
Wie sicher ein Verhütungsmittel ist, wird durch den Pearl-Index angegeben. Für die Kombination aus Scheidenpessar + Spermizid liegen die Werte bei 1 bis 8. Beim Kondom betragen die Werte 2 bis 12. Je geringer der Wert, um so niedriger ist die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis. Ohne Spermizid hat ein Diaphragma einen Pearl-Index bis 20.
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