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Sex mit Lust, aber ohne Orgasmus
In punkto Störungen der Sexualfunktion sind Männer eindeutig im Vorteil. Bei ihnen geht es fast immer entweder um Erektionsprobleme oder um ein zu frühes Abspritzen. Beide Probleme sind gut behandelbar. Bei Frauen ist die Sache wesentlich komplizierter. Sie haben mit mehr Problemen, oft mit unklarer Ursache, zu kämpfen. Dazu gehört auch der Danaidenkomplex.
Was ist mit Danaidenkomplex gemeint?
In der Sexualkunde gilt der Danaidenkomplex als eine Form der Anorgasmie. Frauen, die an dieser Störung der Sexualfunktion leiden, können trotz intensiver Stimulation keinen Orgasmus bekommen. Betroffene empfinden zwar Lust, können aber die sich anstauende sexuelle Spannung nicht durch einen Orgasmus lösen. Der Name Danaidenkomplex geht auf die Danaiden zurück, Gestalten der griechischen Mythologie.
Sie waren 50 Töchter des Ahnherrn der Griechen. Auf Befehl ihres Vaters mussten sie heiraten. Alle bis auf eine, töteten jedoch ihre Ehemänner noch in der Hochzeitsnacht. Als Strafe wurden die Danaiden vom Göttervater Zeus dazu verdonnert, ein Fass voller Löcher mit Wasser zu füllen. Der Danaidenkomplex steht heute für eine schwere, aber nutzlose Arbeit.
Kann der Danaidenkomplex behandelt werden?
Das ist in den meisten Fällen möglich. Im Prinzip kann jeder Mensch einen Orgasmus haben. Frauen mit einem Danaidenkomplex sperren sich aber aus den unterschiedlichsten Gründen dagegen. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um psychologische Gründe. Seltener liegen auch organische Ursachen vor, die verhindern, dass Sie beim Sex einen Orgasmus bekommt. Bestimmte Geschlechtskrankheiten verursachen beispielsweise chronische Unterleibsschmerzen, die einen Orgasmus verhindern.
Bei einer Therapie wird zuerst geklärt, ob organische Ursachen vorliegen. Das geschieht üblicherweise durch Bluttests und Abstriche der Scheidenschleimhaut. Wenn der Befund negativ ausfällt, folgt eine Psychotherapie. Eine Störung der Orgasmusfähigkeit kann nur behandelt werden, wenn die Ursache bekannt ist. Ärzte empfehlen deshalb, den Partner unbedingt in die Therapie mit einzubeziehen. Immer wieder erleben die Therapeuten, dass bereits eine einfache Aussprache die Lösung des Problems darstellt. Auch heute noch sprechen viele Frauen nicht gern über ihr Sexleben. Sie leiden lieber schweigend oder spielen ihrem Partner sogar einen Orgasmus vor, um ihn nicht zu enttäuschen. Ein Danaidenkomplex kann viele Ursachen haben. Manche Frauen fühlen sich beispielsweise nicht genug geliebt, weil ihr Partner nicht zärtlich mit ihnen ist. Andere haben vielleicht geheime sexuelle Wünsche, trauen sich aber nicht, sie zu äußern. Manche finden auch ihren Partner abstoßend.