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Bezeichnung aus der Sexualwissenschaft
Einige Männer sind mit ihrem Geschlecht unzufrieden. Sie fühlen sich in ihrem männlichen Körper gefangen. Innerlich sehen sie sich als Frau. Derartige Personen nennt man Transgender. Daraus leitet sich das Wort Transe ab. Ein Cis Mann verkörpert dagegen die große Mehrheit aller Männer.
Was ist ein Cis Mann?
Die Bezeichnung ist ein neuer Begriff, der im Jahr 1991 durch den deutschen Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch eingeführt wurde. Seinerzeit war er Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft in Frankfurt. Er verwendete das Wort Cismann als eine Bezeichnung für die große Mehrheit der Männer, die in einem männlichen Körper leben, sich als Männer fühlen und mit sich und ihrem Leben zufrieden sind.
Viele von ihnen ahnen sicher noch nicht einmal, dass es für die Mehrheit, die so genannte Normalbevölkerung, überhaupt eine eigene Bezeichnung gibt. In der Regel ist so etwas nur Minderheiten oder Personen, die irgendwie aus dem Rahmen fallen, vorbehalten
Warum wurde der Begriff Cis Mann geprägt?
Cis bedeutet diesseits. Der Begriff wurde als Gegensatz zu trans geprägt. Trans bedeutet jenseits. Mit der Bezeichnung CisMann, die er in einem medizinischen Fachartikel im Jahr 1998 zum ersten Mal erwähnte, wollte Volkmar Sigusch auf die Diskriminierung aufmerksam machen, der Menschen mit Transgender Geschlecht noch immer ausgesetzt sind.
Mit dem Begriff Cis Mann protestierte er gegen den Anspruch der Mehrheit, die Normalität zu verkörpern und ihr eigenes Verhalten als Maßstab zu verwenden, nach dem sich alle anderen zu richten haben.
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Wenn sich jemand als Cis Mann bezeichnet oder als solcher eingestuft wird, bedeutet es übrigens interessanterweise nicht, dass er auch heterosexuell ist. Ein Cis Mann kann auch homosexuell oder asexuell sein. Letzteres bedeutet, dass er keinerlei Interesse an Sex hat. Der Begriff ist in der Praxis bis heute kaum gebräuchlich. Er kommt höchstens in wissenschaftlichen Publikationen vor. Nur im angelsächsischen Sprachraum wird der Begriff Cis Mann auch im Alltag gebraucht.
In der Schwulencommunity hat er jedoch einen eher negativen Beigeschmack, fühlen sich schwule Männer doch durch die Bezeichnung Cis in einen Topf mit den Heterosexuellen geworfen. Darüber wird in manchen Kreisen bis heute heftig und kontrovers diskutiert. Viele fühlen sich ganz und gar nicht als Cis.
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