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Homosexuelle stehen drauf
Gerade in der schwulen Szene ist Chemsex sehr beliebt. Doch was genau ist es und wieso ist dieser gerade für schwule Männer besonders attraktiv? Diese und weitere Fragen beantworten wir in folgendem Text:
Was genau ist Chemsex?
Mit Chem-Sex ist "sexualisierter Substanzkonsum" gemeint, was soviel wie eine Verbindung aus Drogen und Sex bedeutet. Die Kombination gibt es schon länger, allerdings tritt sie erst seit ein paar Jahren vermehrt auf. Deswegen wurde dieser Kombination der Name Chemsex gegeben. Diese Art von Sex wird auch Party and Play (PnP) oder High and Horny genannt. Alle Namen haben hier aber dieselbe Definition.
Wieso ist Chem-Sex besonders in der Schwulenszene so beliebt?
Für Männer ist es leichter zu sagen "Komm, wir haben Sex miteinander" als zu fragen "Kannst du mich bitte in den Arm nehmen?" – das bedeutet: Männer wählen gerne den Weg über die Nächstenliebe, um Nähe zu spüren. Gerade in der Schwulenszene werden sexuelle Nischen erobert, um sich über Sexualität auszudrücken.
Sie hatten schon immer andere Methoden, um ihre Sexualität zu optimieren. Kontakte werden meist schnell über Dating-Apps hergestellt, dabei funktioniert Chemsex besonders gut, da es hilft Hemmungen abzubauen und das Gefühl von Nähe zu schaffen. Außerdem steigern die Substanzen den sexuellen Appetit. Sie wirken "entaktogen", was so viel bedeutet, wie sie verstärken die inneren Gefühle. Alles, was der Mensch spürt, fühlt sich echter und größer und geradezu überwältigend an. Die Schamgefühle verschwinden.
Welche Stoffe werden dabei eingesetzt?
Am beliebtesten in der Szene ist Crystal Meth, was ein Amphetamin ist. Deren Wirkung ist viel stärker und länger anhaltend als andere Drogen. Auch andere Stoffe wie Ketamin, welches ursprünglich ein Medikament aus der Unfallchirurgie ist, werden gerne genutzt.
Die Kehrseite
Die meisten der Substanzen, die beim Chemsex genutzt werden, haben eine starke Suchtwirkung und können bei dauerhaftem Gebrauch süchtig machen. Es hat nicht immer nur mit der physischen Abhängigkeit zu tun, sondern oft ist es auch die mit psychischer Abhängigkeit. Dies bedeutet, dass der Mensch, der diese Substanzen beim Chemsex zu sich nimmt, sich den Sex ohne die Substanzen nicht mehr vorstellen kann oder die Sexualität ohne Drogen enttäuschend empfindet.
Die Nebenwirkungen sind außerdem nicht ohne, denn die Substanzen werden oft mit anderen Chemikalien gestreckt. In einigen Bundesländern gibt es ein sogenannten "Drug-Checking". Dies sind Stellen, bei denen ein Mensch seine Drogen prüfen lassen kann, wie rein sie sind. Zudem können bei einer hohen Dosierung eine Verringerung des Lungenvolumens, Durchblutungsstörungen und sogar ein Atemstillstand auftreten. Atemstillstand ist die häufigste Todesursache in diesem Zusammenhang.