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Eine verstörende Tendenz beim Onlinedating
Jemanden online zu finden und sich zu einem Date zu verabreden, wird immer beliebter. Bereits jede dritte Beziehung begann im Internet. So vorteilhaft Online-Dating auch ist, gibt es dort auch negative Erscheinungen. Dazu gehört die Praktik Breadcrumbing.
Was ist mit dem Begriff Breadcrumbing gemeint?
Das englische Wort breadcrumbs heißt auf Deutsch Brotkrümel. Breadcrumbing könnte daher frei mit Krümeltaktik übersetzt werden. Das ist eine Tendenz, die sich sowohl auf Dating Apps als auch auf Kontaktbörsen zeigt. Ein (meistens neuer und unerfahrener) User lernt ein anderes Mitglied kennen und nimmt Kontakt auf. Zunächst scheint alles gut zu verlaufen, denn der oder die andere zeigt Interesse und antwortet. Es folgen ein paar vielversprechende Nachrichten, in denen es um reale Treffen oder gar Liebe geht, dann herrscht wieder Funkstille.
Wenn der User sich verzweifelt fragt, was los ist, kommt eine neue Nachricht, die wieder Hoffnung weckt. So geht das immer weiter. Wer Breadcrumbing betreibt, hat in der Regel kein Interesse an einer echten Beziehung. Ihm oder ihr genügt es, ab und zu online zu chatten. Das Spiel geht so lange, bis das Opfer die Konsequenzen zieht und den Kontakt abbricht.
Warum machen Leute so etwas?
Dafür gibt es unterschiedliche Motive. Einige Menschen fühlen sich im Alltag gelangweilt. Wenn sie mit jemanden online flirten, gibt es ihnen einen Kick, zumal Online Dating anonym und ohne Risiko ist. Für gewöhnlich betreiben sie Breadcrumbing mit mehreren Opfern gleichzeitig. Andere suchen Bestätigung oder es stecken eine Persönlichkeitsstörung bzw. psychische Probleme dahinter.
Manchmal geht es auch um Geld. Das trifft zu, wenn der Kontakt über Portale läuft, bei denen der User pro Nachricht oder beim Chat pro Minute bezahlen muss. Der "Breadcrumber" ist natürlich daran interessiert, den Kontakt so lange wie möglich fortzusetzen, weil er oder sie daran verdient.
Woran bemerkt man diese Hinhaltetaktik?
Daran, dass es in der Beziehung keinen Fortschritt gibt. Klar, bei einem Online-Kontakt ist es nur wenig wahrscheinlich, dass sich die Partner bereits nach nur einer Nachricht treffen, aber nach einer Weile sollte es zu einem realen Date kommen. Für Breadcrumbing gibt es einige Anzeichen. Die Kontakte erfolgen nur unregelmäßig. Das Objekt der Begierde geht off für Tage, wenn nicht sogar Wochen, auf Tauchstation. Dann kommt wieder eine kurze Liebesbotschaft.
Die Nachrichten sind jedoch meistens sehr allgemein gehalten. Fragen nach realen Treffen werden nicht oder nur ausweichend beantwortet. Auch Kontakte über Telefon oder Videocall werden abgelehnt. Wer verdächtigt, ein Opfer von Breadcrumbing zu sein, sollte den Betreffenden zur Rede stellen. Ändert sich danach das Verhalten nicht, ist es am besten, den Kontakt abzubrechen, auch wenn es schmerzt.
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