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Was ist denn das?!
Der Begriff Bonusloch ist seit 2020 im Netz. Es handelt sich um eine andere Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsorgan, die Vagina. Ein anderer Ausdruck dafür ist Vorderloch. Beide Bezeichnungen sollen Transgender, insbesondere Transmänner, ansprechen. Dieser Begriff wird jedoch von vielen Menschen als frauenfeindlich angesehen und daher abgelehnt.
Bonusloch und Transgender
Transmänner sind Frauen, die sich aber als Männer fühlen und auch so leben wollen. Dagegen sollte im 21. Jahrhundert niemand etwas haben. Es bleibt aber die Tatsache, dass sie anatomisch Frauen sind, auch wenn sie äußerlich wie Männer aussehen. Sie haben eine weibliche Anatomie und auch eine Vagina. Natürlich können Transmänner auch an Krankheiten erkranken, die sonst nur Frauen betreffen, wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs.
Begriffe wie Scheide, Vagina oder Vulva werden aber mit dem weiblichen Geschlecht assoziiert, mit dem sich Transmänner nicht identifizieren. Um diesen Personenkreis für bestimmte Untersuchungen, wie Krebsvorsorgeuntersuchungen, zu erreichen, gibt es Empfehlungen, die Vulva als Bonusloch zu bezeichnen. So könnten Transmänner leichter zur lebensrettenden Krebsvorsorge motiviert werden.
Ist der Ausdruck frauenfeindlich?
Ausdrücke wie "bonus hole" oder "front hole" werden vor allem von Frauenrechtlerinnen als "misogyn", also frauenfeindlich, empfunden. Für sie stellt der Ausdruck einen Fortschritt in der männlich dominierten Sprache dar. Während Transmänner sich oft mit dem Ausdruck anfreunden können, haben Cisfrauen, also Frauen, die Frauen sind, ein Problem damit. Sie empfinden den Ausdruck als frauenfeindlich. Niemand möchte in irgendeiner Form als "Loch" bezeichnet werden, das erinnert an die Terminologie billiger Pornofilme.
Auch konservative Kreise, die der Transgender-Debatte ohnehin skeptisch gegenüberstehen, kritisieren den Begriff. Mittlerweile sei es schon so weit gekommen, dass man statt Vagina Vorderloch sagen müsse, um sich korrekt auszudrücken.
Welcher Begriff soll verwendet werden?
Nun stellt sich die Frage, wie man mit Transmännern umgeht und welcher Ausdruck der richtige ist. Grundsätzlich sollte man die Dinge beim Namen nennen, denn ein Ausdruck wie "Scheide" oder "Vagina" wird von allen verstanden, aber wenn man von "Bonusloch" spricht, weiß man nie genau, ob der Gesprächspartner einen überhaupt versteht. Bei der Kommunikation mit Transmännern ist Vorsicht geboten. Wenn man merkt, dass sie Probleme mit weiblichen Bezeichnungen haben, sollte man auf alternative Wörter ausweichen. Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Geschlechtsidentität und wenn er den Begriff "Bonusloch" bevorzugt, sollte man ihn auch verwenden.
Das Recht auf sexuelle Identität
Die geschlechtliche Identität, die nicht immer mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmen muss, ist seit Jahren Gegenstand von Debatten. Dies beginnt mit Diskussionen über eine geschlechtergerechte Sprache und setzt sich fort mit alternativen Begriffen für Vagina wie Vorderloch. Solche Debatten zeigen, dass viele Menschen immer noch ein Problem damit haben, dass Menschen auch ein anderes als ihr biologisches Geschlecht leben können.
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Wer sich selbst akzeptiert und als Transmann lebt, sollte auch die biologische Realität nicht aus den Augen verlieren, denn wer die notwendigen Untersuchungen, die sein biologisches Geschlecht betreffen, nicht wahrnimmt, spielt unter Umständen mit seinem Leben.
Fazit
Die Genderdebatte ist schon seit einigen Jahren im Gange und die Diskussion um Begriffe wie Bonusloch ist eine etwas kuriose Ausprägung davon. Solange es solche Meldungen schaffen, in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu erregen, gibt es noch keine Gleichberechtigung und Akzeptanz anderer Lebensweisen. Jeder sollte für sich selbst entscheiden, welchen Ausdruck er wünscht und dies auch klar kommunizieren.
Auf keinen Fall dürfen Transmänner ihr Leben aufs Spiel setzen und wichtige Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrnehmen, nur weil sie sich nicht mit diesem Geschlecht identifizieren. Dafür braucht es kein neues Wording, sondern nur gesunden Menschenverstand.
- Wie man als Transgender-Person sicher datetViele Transgender-Personen genießen ihr Leben offen als kreative und interessante Personen, die andere Menschen anziehen. Aber aller Anfang ist schwer und dies gilt auch für Dating. Egal, ob man online einen Partner kennenlernen möchte oder im realen Leben nach einer Beziehung sucht.