Inhaltsverzeichnis
Sex, bei dem die Luft wegbleibt
Manche Praktiken und Fetische beim BDSM machen Spaß und lassen sich leicht erlernen. Viele haben beispielsweise schon mal ihre Freundin ans Bett gefesselt und sie vor dem Sex mit einem Vibrator gefoltert. Atemspiele, auch Atemkontrolle genannt, sind anders. Sie gehören zu den gefährlichsten Praktiken beim BDSM und werden sogar von vielen aus der Szene abgelehnt.
Was sind Atemspiele und warum sind sie so gefährlich?
Atemspiele werden auch Atemkontrolle oder wissenschaftlich Asphyxiophilie genannt. Bei ihnen wird die Atmung des unterwürfigen Partners (Bottom) erschwert oder sogar für kurze Zeit ganz eingeschränkt. Atemspiele sind deshalb so gefährlich, weil die Atmung zu den wichtigsten Vitalfunktionen des Körpers gehört. Der Mensch kann bis zu 30 Tage ohne Nahrung auskommen, bis zu drei Tage ohne Wasser, aber ohne Atmung maximal drei Minuten. Danach verliert er das Bewusstsein. Durch den Sauerstoffmangel kann das Gehirn geschädigt werden.
Was passiert durch die Atemkontrolle? Wenn der Bottom nicht richtig atmen kann, erlebt er ein wachsendes Gefühl der Beklemmung und der Hilflosigkeit. Das erregt seine Lust. Weil der Körper nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird, reichert sich im Blut Kohlendioxid an. Das löst ein Schwindelgefühl aus, das bei anhaltender Blockierung der Atmung zur Ohnmacht führt. Gleichzeitig schüttet der Körper das Stresshormon Adrenalin aus. Der dominante Partner erlaubt dem Bottom für eine Zeit, normal zu atmen, dann setzt er die Atemspiele fort und schränkt die Atmung wieder ein. Dabei kommen die verschiedensten Dinge zum Einsatz, von der einfachen Plastiktüte bis hin zur Gasmaske oder aufblasbaren Knebeln.
Welche Gefahren bergen Atemspiele?
Der Bottom kann eine Panikattacke oder einen Hustenanfall bekommen. Werden die Luftwege plötzlich komplett blockiert, kann es dazu kommen, dass die Lunge kollabiert. Der Bottom kann an Erkrankungen der Atemwege, zum Beispiel Bronchitis oder Asthma leiden und unerwartet heftig reagieren. Berichten zufolge hat es bereits mehrere Male Todesfälle durch Atemspiele gegeben, nur verursacht durch den Wunsch, einen stärkeren Orgasmus zu erleben.
Wie sieht die rechtliche Situation aus?
Wenn die Zustimmung bzw. Erlaubnis des submissiven Parts vorliegt (Körperverletzung mit Einverständnis), können im Prinzip zwar auch gefährliche Handlungen wie Atemspiele vorgenommen werden. Der aktive Partner ist jedoch nicht von einer Mitschuld befreit, wenn davon ausgegangen werden kann, dass er die Gefährlichkeit der Situation einschätzen konnte.
- Neue Studie: Sexuelle Erregung in Atemluft messbarFür Leute aus der Werbebranche, die sich Slogans für Parfüms und Rasierwasser ausdenken, ist das neue Wissen ein Highlight. Denn nun können sie verkünden, dass sie schon immer richtig lagen. Dass sexuelle Erregung in der Atemluft messbar ist, hat nun eine neue wissenschaftliche Studie herausgefunden.