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Eine sehr umstrittene Praktik
Dass es beim BDSM nicht gerade sanft zugeht, dürfte allgemein bekannt sein. Sadistische Tops denken sich alle möglichen Methoden und Geräte aus, um ihren Bottoms zu quälen und zu bestrafen. Schläge oder das Anlegen von Klemmen an Brustwarzen oder den Geschlechtsteilen sind Standard. Zu den Methoden, die selbst vielen BDSM Fan zu heikel ist, gehört die Asphyxiophilie.
Was ist mit Asphyxiophilie gemeint?
Bei dieser Sexpraktik wird die Atmung des Bottoms entweder erschwert oder kurzfristig sogar ganz unterbunden. Das verursacht ein Gefühl der Beklemmung und des Ausgeliefertseins, das wiederum zu einem Glücksgefühl führt. Durch die Asphyxiophilie oder die Atemkontrolle wird der Körper nicht genug mit Sauerstoff versorgt. Es handelt sich hier um einen Sexualtrieb, bei dem Lustgewinn aus der eigenen (drohenden) Erstickung gezogen wird.
Der Sauerstoffgehalt des Bluts sinkt, während gleichzeitig der Gehalt an Kohlendioxid ansteigt. Das kann zu Schwindelgefühl und rauschähnlichen Zuständen führen. Durch ruhiges und tiefes Einatmen kann der Bottom den Zustand verlängern und somit länger das Lustgefühl genießen.
Wie wird Asphyxiophilie praktiziert?
Dafür gibt es eine Reihe von Methoden und Hilfsmittel. Theoretisch lässt sich Asphyxiophilie bereits durch das bloße Zuhalten von Mund und Nase mit den Händen erreichen. In der Praxis kommen jedoch bei den Atemspielen verschiedene Hilfsmittel zum Einsatz. Zu den gängigsten gehören Plastikbeutel, die dem Bottom über den Kopf gezogen und zugeschnürt werden.
Manchmal werden auch angefeuchtete Stoffe oder Fensterleder benutzt, um die Atmung zu kontrollieren. Sehr beliebt sind Gasmasken, deren Schlauch verstopft wird, so dass keine Frischluft mehr eindringen kann. Es gibt auch Stoffmasken, die nur für die Praxis der Asphyxiophilie bestimmt sind. Gas- und Stoffmasken haben ein relativ großes Luftreservoir. Bei ihrer Verwendung steigt der Kohlendioxidgehalt des Bluts nur allmählich an und der Bottom gerät nicht so schnell in Panik wie unter einer engen Plastiktüte, hat aber dennoch das Gefühl zu ersticken.
Die Wirkung der Atemkontrolle kann verstärkt werden, indem der Bottom eine Zwangsjacke oder ein Korsett tragen muss, das so eng ist, um die Atmung zu erschweren. Der Top kann sich auch auf den Bottom setzen oder knien, um dessen Atmung zu behindern. Wie bei einem Sinnesentzug gerät er dadurch in einen Rausch.
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Warum ist Asphyxiophilie so gefährlich?
Der Mensch kann nur wenige Minuten ohne Sauerstoff auskommen. Bereits vorher können Schädigungen des Gehirns oder der Lunge auftreten, die nicht mehr zu beheben sind. Die Gefahren können durch unentdeckte oder ignorierte Krankheiten wie Asthma oder Bronchitis noch verstärkt werden. Die meisten BDSM-Anhänger lehnen Asphyxiophilie ab.
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