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Veralteter Oberbegriff für Sadismus und Masochismus
Bereits im 19. Jahrhundert wurde Algonagnie verwendet, um die Präferenz am Zufügen und Empfangen durch Schmerzen zu definieren. Das aus dem Griechischen abgeleitete Wort bezeichnet eine Sexualpräferenz, die Veranlagung, das Verlangen, sexuelle Lust durch Schmerzen zu erlangen.
Algonagnie: Lustschmerz durch körperliche Züchtigung
Die Freude daran, anderen aktiv Schmerzen zuzufügen oder zu empfangen, kann auf vielfältige Weise geschehen. Der ursprüngliche Begriff Algonagnie wurde mittlerweile in die Begriffe Sadismus und Masochismus aufgeteilt. Es ist dadurch bedeutend leichter geworden, die verschiedenen Möglichkeiten sexuellen Lustgewinn zu empfangen oder zu erteilen, differenziert zu betrachten.
Dabei werden die unterschiedlichsten und gängigsten Praktiken des Sadismus und des Masochismus praktiziert, welche man ursprünglich der Algonagnie zugeordnet hat. Der sexuellen Fantasie sind hier fast keine Grenzen gesetzt. Diese Formen der sexuellen Befriedigung vereint man heute unter dem Synonym Sadomasochismus.
Wie bei anderen sexuellen Begehren sind sowohl Männer und Frauen davon angetan. Beide Formen werden sowohl im privaten Bereich, bevorzugt, aber in dafür spezialisierten Studio durchgeführt. Früher vielleicht überwiegend in der gehobenen Gesellschaft beliebt, hat Algonagnie mittlerweile Einzug und Liebhaber in sämtlichen sozialen Schichten gefunden.
Medizinische Gesichtspunkte
Wollust durch Schmerz zu erlangen, wird in der Medizin klar definiert. Grundsätzlich kann wohl davon ausgehen, dass Algonagnie eine Vorliebe für Erfüllung sexueller Lust beschreibt. Die Betroffenen sind überwiegend oder nur noch ausschließlich dazu in der Lage Lust zu empfangen, wenn ihnen Schmerzen bereitet werden oder sie Schmerz zufügen können.
Im Allgemeinen werden diese Menschen als andersartig bezeichnet. Solange die sexuelle Vorliebe einvernehmlich auch heimlich ausgelebt wird, erfüllt sie allerdings nicht die Kriterien von Algonagnie. Ob und in welcher Form eine medizinische Erkrankung vorliegt und wie damit aus medizinischer Sicht umgegangen werden soll, können nur Fachärzte beurteilen.
Moralische Gesichtspunkte
Schon lange vor unserer Zeit wurden manche Sexpraktiken noch als abartig bezeichnet. Früher oft im Geheimen genossen, sind sie mittlerweile feste Bestandteile sexueller Lustbefriedigung geworden. In jedem BDSM Studio sowie natürlich im Privatbereich können Menschen ihre Träume und Neigungen, heute fast ungestört verwirklichen.
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