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Ada­mi­ten: Nackt­heit in christ­li­chen Verbindungen

Ada­mi­ten sind ei­ne Grup­pe von Men­schen, die ei­nen be­son­de­ren Be­zug zu Adam und Eva ha­ben. Sie fol­gen ei­nem Glau­ben, der die Nackt­heit als ei­ne na­tür­li­che und ak­zep­ta­ble Form der Mensch­lich­keit be­trach­tet. Die An­hän­ger des Ada­mis­mus glau­ben, dass Adam und Eva ur­sprüng­lich nackt wa­ren, be­vor sie die Sün­de be­gin­gen, und dass die Nackt­heit ein Sym­bol für Rein­heit und Un­schuld ist.

Nackt­heit oh­ne Ein­schrän­kung als Lebensgefühl

Der "ada­mi­ti­sche Sinn" hat sich nicht di­rekt in ei­ner Sek­te for­miert, taucht aber im­mer wie­der in christ­li­chen Grup­pie­run­gen auf. Nackt le­ben, so wie Gott die Men­schen er­schaf­fen hat – das ist das Be­stre­ben der An­hän­ger und ih­rer Überzeugungen.

➤ Be­glei­tung gesucht?

Die Idee ist nicht neu. Be­reits vor Jahr­hun­der­ten fin­den Ada­mi­ten in der nord­afri­ka­ni­schen Li­te­ra­tur Er­wäh­nung. Ada­mi­tisch ori­en­tier­te Men­schen sind nicht sel­ten af­fin für die Phi­lo­so­phie der frei­en Lie­be. Die­se galt erst als wirt­schaft­li­che Un­ab­hän­gig­keit der Frau vom Mann, mit der An­ti­ba­by­pil­le wur­de und wird sie auch im prak­ti­schen Sinn als Le­bens­ein­stel­lung umgesetzt.

Wer fühlt sich als Adamit?

Ge­schlech­ter­un­ab­hän­gig ist die Ori­en­tie­rung zu die­ser Form der Le­bens­ein­stel­lung für Men­schen je­den (Erwachsenen)Alters ge­eig­net, die sich nackt in ih­rer Haut wohl­füh­len. Nicht sel­ten wird auch Nackt­heit im All­tag pro­pa­giert, was mit der Ge­setz­ge­bung na­he­zu al­ler Län­der welt­weit nicht ver­ein­bar ist. Die Er­re­gung öf­fent­li­chen Är­ger­nis­ses steht dem Aus­le­ben des Ada­mis­mus in der All­tags­ge­sell­schaft ent­ge­gen. Ada­mi­ti­sche Grup­pie­run­gen tref­fen sich in Ge­bäu­den oder in der frei­en Na­tur und ze­le­brie­ren die Nackt­heit in all ih­ren Spiel­ar­ten und For­men. Sei es in der Si­mu­la­ti­on ei­nes All­tags­le­bens oder dem Prin­zip der frei­en Lie­be fol­gend. Es gibt kein Schön­heits­ide­al, ge­fei­ert wird die Nackt­heit und der mensch­li­che Kör­per an sich.

Wel­che An­schau­un­gen ha­ben Adamianer?

Ge­sell­schaft­li­che Kon­ven­tio­nen, die Sa­kra­men­te der christ­li­chen Kir­che, ge­sell­schaft­li­cher Wohl­stand – all das wird von Ada­mia­nern äu­ßerst kri­tisch be­trach­tet. Der Ur­zu­stand der Nackt­heit macht vor Gott al­le Men­schen gleich, so lau­tet die Über­zeu­gung. Im Ge­gen­satz zur FKK-Be­we­gung sind Ada­mi­ten tief mit ih­rer Nackt­heit ver­wur­zelt und ze­le­brie­ren sie rituell.

Ada­mis­mus als Lebenseinstellung

Mit dem Ada­mis­mus ge­hen die Lust am Nackt­sein und die Er­fül­lung se­xu­el­ler Be­dürf­nis­se ein­her. Se­xu­el­le Lust soll und darf be­frie­digt wer­den, da­bei trägt der gött­li­che Ge­dan­ke der Fort­pflan­zung die Ein­stel­lung, auch wenn die­se in der prak­ti­schen Um­set­zung nicht im­mer Re­le­vanz hat. Wer ada­mi­tisch ver­an­lagt ist, kann durch­aus gleich­zei­tig in an­de­ren Sze­nen wohl­füh­len. In Kom­bi­na­ti­on mit BDSM, Fe­ti­schis­mus oder Rol­len­spie­len fin­den vie­le An­hän­ger des Ada­mis­mus Lust und Er­fül­lung. Dies ist aber kei­ne zwin­gen­de Vor­aus­set­zung, die rei­ne Nackt­heit und das pu­re Er­le­ben eben­die­ser wird in den Fo­kus gestellt.