Inhaltsverzeichnis
Wie treu sind die Deutschen in der fünften Jahreszeit?
Karneval, die fünfte Jahreszeit, in der ausgelassene Stimmung, wilde Partys und grenzenloses Feiern auf der Tagesordnung stehen. Doch nicht nur Kamelle, Kölsch und Kostüme sind an Karneval angesagt. Eine aktuelle Umfrage von Intim.de offenbart ein pikantes Geheimnis: Rund 28 Prozent der Deutschen geben zu, während der Karnevalszeit bereits fremdgegangen zu sein. Aber warum lockt gerade diese Zeit so viele Menschen aus der Reserve?
Karneval – die Zeit der Ausnahmezustände
Für viele Deutsche ist Karneval der Inbegriff eines Ausnahmezustandes. In Städten wie Köln, Düsseldorf oder Mainz herrscht absolute Narrenfreiheit. Genau diese Atmosphäre scheint eine magische Anziehungskraft auf Menschen zu haben, die sonst vielleicht eher zurückhaltend und vernünftig sind. Laut der Umfrage von Intim.de betrachten 33 Prozent der Befragten Karneval als Zeit, in der andere Regeln gelten. Ein kleiner Flirt oder ein flüchtiger Kuss – das sei schließlich kein großer Vertrauensbruch, sondern gehöre vielmehr zur allgemeinen Feierlaune.
Doch nicht alle teilen diese lockere Einstellung. Für 44 Prozent ist Fremdgehen an Karneval ein klarer Bruch des Vertrauens. Ob kostümiert oder nicht, für diese Menschen gibt es keine Ausreden oder Sonderregeln. Die Mehrheit vertritt die Meinung: Wer fremdgeht, riskiert, seine Beziehung aufs Spiel zu setzen – ganz gleich, unter welchen Umständen dies geschieht.
Wo endet harmloser Spaß und beginnt Betrug?
Ein genauerer Blick auf die Zahlen verrät, dass Fremdgehen nicht immer gleich bedeutet, bis ins Bett gegangen zu sein. Bei immerhin 60 Prozent derer, die zugeben, an Karneval fremdgegangen zu sein, beschränkte sich der Seitensprung auf Flirten oder Küssen. Doch ganze 40 Prozent gingen weiter und landeten letztlich im Bett – und das häufig spontan direkt vor Ort, in dunklen Ecken oder abgelegenen Winkeln der Partys. Für die Hälfte ging es ins Hotel, und ein Viertel nahm die Affäre sogar mit nach Hause.

Dass diese Faschings-Ausflüge in die Untreue oft nicht folgenlos bleiben, zeigen ebenfalls die Ergebnisse: Während viele ihre Seitensprünge am liebsten nach Aschermittwoch vergessen würden, entwickelten 20 Prozent daraus eine dauerhafte Untreue. Für immerhin 15 Prozent wurde aus dem einmaligen Erlebnis eine längerfristige Affäre, und 7 Prozent verliebten sich sogar ernsthaft. Bei 3 Prozent führte die Karnevalsromanze schließlich zum endgültigen Bruch mit dem festen Partner.
Die Magie der Maske und des Alkohols
Doch warum genau scheint gerade Karneval prädestiniert für Seitensprünge und Untreue zu sein? Laut Lena Köstner, Sprecherin von Intim.de, sind drei Faktoren besonders entscheidend: Verkleidung, Alkohol und Distanz zum Alltag. Wer sich maskiert, nimmt häufig eine andere Identität an, fühlt sich freier und ungehemmter. Kombiniert mit Alkohol entsteht eine explosive Mischung, bei der Hemmungen rapide sinken.
Für Menschen in langjährigen Beziehungen sei die Versuchung besonders groß, erklärt Köstner weiter. Die Routine des Alltags trifft auf eine plötzliche Freiheit und ausgelassene Stimmung, und schon ist der Flirt intensiver, der Kuss leidenschaftlicher und die Gefahr eines echten Seitensprungs deutlich größer.
Flirten erlaubt, aber Sex tabu?
Interessanterweise zeigen die Umfragewerte auch, dass viele Deutsche genau unterscheiden, was noch akzeptabel ist und was nicht. So finden immerhin 17 Prozent einen Kuss an Karneval zwar noch tolerabel, alles darüber hinaus aber definitiv tabu. Für sie endet die Lockerheit dort, wo wirkliche Intimität beginnt. Immerhin 6 Prozent der Befragten sind unsicher und entscheiden sich spontan je nach Situation und Stimmung.
Um Beziehungsdramen nach Karneval zu vermeiden, empfiehlt Köstner dringend klare Absprachen innerhalb der Partnerschaft. Für einige Paare ist bereits ein harmloser Flirt zu viel, während andere durchaus großzügiger sind. Wichtig sei jedoch, die Grenzen vorher zu klären, um böse Überraschungen und Konflikte zu vermeiden.
Karneval als Beziehungstest
Karneval kann daher durchaus als härtester Beziehungstest des Jahres betrachtet werden. Wenn Alkohol fließt, die Stimmung ausgelassen ist und Hemmungen fallen, sind nicht wenige Beziehungen einer echten Belastungsprobe ausgesetzt. Kommunikation und Ehrlichkeit spielen hier eine zentrale Rolle, damit aus einem harmlosen Karnevalsflirt keine Beziehungsaffäre wird.
Eines steht dabei jedoch fest: Nach Karneval ist vor dem Beziehungsdrama. Nicht selten endet die Session eben nicht mit einem heiteren „Alaaf“ oder „Helau“, sondern mit gebrochenen Herzen und zersplitterten Beziehungen.
In der fünften Jahreszeit scheint alles möglich – doch gerade deshalb lohnt es sich, vorher genau hinzuschauen und vielleicht auch einmal „Nein“ zu sagen, bevor aus der ausgelassenen Feierlichkeit ein echtes Beziehungsdrama wird.