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Wir müssen uns immer neue Anreize schaffen
Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal an einen Seitensprung gedacht und sich danach schlecht gefühlt? Dabei gibt es dafür eigentlich gar keinen Grund, denn gegen die Mechanismen des Gehirns sind wir machtlos.
Das Prinzip greift aber nicht nur bei der Sexualität, sondern auch noch bei einem anderen Bereich: dem Glücksspiel.
Wenn das Gewohnte nicht mehr ausreicht
Eine monogame Beziehung zu führen, ist letztlich nur eine gesellschaftliche Konvention, der sich die meisten Menschen einfach fügen. Allerdings ist das Verlangen nach etwas Abwechslung völlig normal, was sich mit dem Gehirn begründen lässt. Dieses sucht permanent nach Belohnung, die in Partnerschaften zu einem großen Teil über Intimität stattfindet. So gibt Sex Menschen die Bestätigung, noch immer begehrt zu sein. Der Partner verspürt den gleichen Drang, was auf Dauer allerdings keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt. Neue Stellungen auszuprobieren oder Spielzeuge zu Hilfe zu nehmen, ist deshalb eine häufig gewählte Praktik, mit der Menschen die Lust auf ihren Partner noch länger aufrechterhalten wollen.
Wenn auch diese Form der Abwechslung irgendwann nicht mehr ausreicht, kommt das Bedürfnis nach einem Seitensprung ins Spiel. Es liegt in der menschlichen Natur, sich stetig neue Bestätigung zu suchen. Das Gehirn sendet dafür Signale aus und kurbelt so die Fantasie an. Während und nach dem Sex schüttet der Körper Dopamin aus, das als körpereigene Droge Suchtpotenzial entfalten kann. Das kann zwar auf die unterschiedlichsten Aktivitäten zutreffen, da Sexualität allerdings tief im menschlichen Wesen verankert ist, merken wir es hier am stärksten.
Manche Menschen betrifft dies stärker, weshalb sie sich letztlich auf den Seitensprung einlassen. Bei anderen geht dieser Prozess dagegen langsamer vonstatten, weshalb sie als treuer wahrgenommen werden. Oftmals ist es dann das Wissen, etwas Verbotenes zu tun, das doch noch für Vernunft sorgt – der Gedanke auf ein neues Abenteuer dürfte aber wohl schon jeden einmal heimgesucht haben.
Der Rausch des Gewinns
Das ist eine erstaunliche Parallele zu Spielen im Casino – völlig unabhängig davon, ob diese in einer Spielhalle oder online stattfinden. Dort ist es ebenfalls die Sehnsucht nach Belohnung, die uns immer weiter spielen lässt. In diesem Fall ist die Belohnung allerdings nicht Sex, sondern der monetäre Gewinn. Anfangs spielen wir dabei oft noch mit geringen Beträgen, während sich das Verlangen mit der Zeit steigert. Dann werden die Einsätze erhöht, wofür es zunächst höhere Einzahlungen auf dem Spielerkonto braucht.
Was in Partnerschaften die gesellschaftliche Konvention der Monogamie ist, sind im Casino Einzahlungslimits. Diese sollen verhindern, dass die Einsätze ungesunde Ausmaße annehmen – so wie zu viele Seitensprünge auf Dauer zu einer starken psychischen Belastung ausarten können. Das Einzahlungslimit erhöhen ist in Online-Casinos daher auch eine sensible Angelegenheit, die nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt ist.
Manche Gehirne geben sich mit weniger zufrieden
Der ein oder andere wird nun einwenden, dass das nicht auf jeden zutreffen muss. Das stimmt auch, da manche Menschen ein Leben lang treu sind und kein Verlangen nach höheren Einsätzen beim Glücksspiel verspüren. Dennoch wird wohl niemand bestreiten, dass sowohl Sex als auch Glücksspiel eine große Wirkung auf den Menschen haben und die Signale des Gehirns nicht immer rational zu erklären sind.