Trans­frau Gia­ni­na im in­ti­men Pod­cast-In­ter­view mit Ma­rio Meyer

Gianina-TS im Podcast-Interview mit Mario Meyer
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DIE DREI NEUESTEN ARTIKEL
Larissa-TS kommt zum Erotik-Casting nach Frankfurt

La­ris­saTS kommt zum Ero­tik-Cas­ting nach Frankfurt

Am 8. März 2025 ist es so weit: Ero­ni­te ver­an­stal­tet das ers­te Por­no­casting in Frank­furt am Main mit der Zu­sa­ge von La­ris­sa-TS. Da­mit er­war­ten Teil­neh­mer und Zu­schau­er ei­ne Por­no­dar­stel­le­rin und Con­tent-Crea­to­rin der Ex­tra-Klas­se. Ihr Sex­le­ben war stets ein Auf und Ab. Hin- und her­ge­ris­sen zwi­schen weib­li­cher und männ­li­cher Iden­ti­tät, ent­schied sie sich für die Mit­te, als She­ma­le durchs Le­ben zu schreiten.
Ursprung des Küssens – Diese Studie liefert einen ekligen Grund

Ur­sprung des Küs­sens – Stu­die lie­fert ek­li­gen Grund

Küs­sen gilt als ei­ne der ro­man­tischs­ten Ges­ten der Lie­be, doch ei­ne ak­tu­el­le Stu­die hat jetzt ei­ne un­er­war­te­te und un­an­ge­neh­me Ent­de­ckung ge­macht. For­scher ha­ben her­aus­ge­fun­den, dass der Ur­sprung des Küs­sens mög­li­cher­wei­se viel ekel­er­re­gen­der ist, als wir bis­her an­ge­nom­men ha­ben. Dem­nach könn­te das Küs­sen ein Über­bleib­sel aus un­se­rer evo­lu­tio­nä­ren Ent­wick­lung sein.
Zwischen Verführung und Spannung: Neue Erfahrungen wagen

Zwi­schen Ver­füh­rung und Span­nung: Neue Er­fah­run­gen wagen

Das Le­ben ist vol­ler Mög­lich­kei­ten, neue Er­fah­run­gen zu sam­meln und auf­re­gen­de Er­leb­nis­se zu ge­nie­ßen. Vie­le Men­schen seh­nen sich nach Ab­wechs­lung und dem be­son­de­ren Ner­ven­kit­zel, um dem All­tag zu ent­flie­hen. Das Le­ben bie­tet Ge­le­gen­hei­ten, in neue Wel­ten ein­zu­tau­chen und den Reiz des Un­be­kann­ten zu er­le­ben. Neue Er­fah­run­gen ha­ben ei­ne An­zie­hungs­kraft auf uns. Sie be­rei­chern un­ser Le­ben und er­wei­tern un­se­ren Horizont.
ZUFÄLLIGE LEXIKONEINTRÄGE
Wollfetisch

Woll­fe­tisch

Was ist was? Das Por­no­le­xi­kon bie­tet al­len In­ter­es­sier­ten aus­gie­bi­ge In­for­ma­tio­nen zu Be­grif­fen aus dem Ero­tik­be­reich. Ein­zel­ne Wör­ter, Ab­kür­zun­gen und Flos­keln wer­den an­schau­lich er­klärt. Mit dem Ero­tik­le­xi­kon kann je­der Ero­tik­fan den ei­ge­nen Wort­schatz um ein paar in­ter­es­san­te Aus­drü­cke erweitern.
Fleshlight

Fle­sh­light

Was ist was? Das Por­no­le­xi­kon bie­tet al­len In­ter­es­sier­ten aus­gie­bi­ge In­for­ma­tio­nen zu Be­grif­fen aus dem Ero­tik­be­reich. Ein­zel­ne Wör­ter, Ab­kür­zun­gen und Flos­keln wer­den an­schau­lich er­klärt. Mit dem Ero­tik­le­xi­kon kann je­der Ero­tik­fan den ei­ge­nen Wort­schatz um ein paar in­ter­es­san­te Aus­drü­cke erweitern.
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SEXBOMBE DES MONATS
Sexbombe des Monats: DaddysLuder schwanger gefickt

Sex­bom­be des Mo­nats: Dad­dys­Lu­der schwan­ger gefickt

Dad­dys Lu­der kann es nicht las­sen. Ge­meint ist der Sex. In ih­ren neu­es­ten Vi­de­os wird Dad­dys­Lu­der so­gar schwan­ger ge­fickt. Gei­ler geht es kaum. An­de­re Frau­en wol­len in die­sem Zu­stand mög­lichst in Ru­he ge­las­sen wer­den. Bei der knapp vier­zig­jäh­ri­gen Milf ist das ge­naue Ge­gen­teil der Fall. Dad­dys­Lu­der möch­te so oft es geht schwan­ger ge­fickt wer­den. Im­mer und im­mer wie­der. Und das al­les live vor der Cam und in ih­ren Vi­de­os zum er­neut ansehen.

Ein In­ter­view mit ei­ner trans­se­xu­el­len Frau

Herz­lich will­kom­men, Freun­de der ge­pfleg­ten Ero­tik, hier im Ero­tik-Ma­ga­zin Ero­ni­te. Heu­te ha­ben wir die be­son­de­re Eh­re, die be­zau­bern­de Gia­ni­na-TS im In­ter­view zu ha­ben. Das "TS", möch­te ich euch kurz aber ver­ra­ten, steht für trans­se­xu­ell. Die Gia­ni­na ist näm­lich ei­ne so­ge­nann­te Trans­frau und hier möch­te ich ihr ei­ni­ge Fra­gen stel­len. Und da fan­gen wir ein­fach mal ganz oh­ne Um­schwei­fe an, denn wer ge­nau sie ist, könnt ihr hier nach­le­sen. Dort be­kommt ihr al­le In­for­ma­tio­nen, die ihr braucht und ha­ben wollt. Und wenn ihr es nicht fin­det, schreibt sie doch ein­fach an, geht zu ihr in die Cam und dann könnt ihr da auch fün­dig werden.

➤ Di­rekt zu TS Gianina

Ero­ni­te – Das Ero­tik­ma­ga­zin   Fan­gen wir mal an gleich mit der ers­ten Fra­ge. Gia­ni­na, wann hast du denn ei­gent­lich zum ers­ten Mal ge­spürt, dass dein bio­lo­gi­sches Ge­schlecht nicht mit dei­nem in­ne­ren Ge­fühl übereinstimmt?
Trans­frau Gia­ni­na-TS   Al­so ich ha­be das ge­merkt schon im Kin­der­al­ter, sa­gen wir so mit fünf Jah­ren, da bin ich auch in die Spiel­grup­pe ge­gan­gen. Da hat es dann auch schon an­ge­fan­gen. Ich ha­be mehr mit Pup­pen ge­spielt oder ha­be mich als Prin­zes­sin ver­klei­det. Das war halt meins und nicht so mit den Jungs mit Le­go und so. Al­so ich ha­be auch mit Le­go ge­spielt und Play­mo­bil zu­sam­men ge­spielt. Aber auch weib­li­ches Le­go gab es ja da auch schon. Ich ha­be im­mer ge­sagt, ich will ein­fach al­les, was weib­lich ist und nichts Männ­li­ches. Und da hat man es halt auch schon ge­merkt, dass ich ein­fach an­ders bin. Und ja, durch den Kin­der­gar­ten hat man es halt ge­merkt, dass ich an­ders bin. Man woll­te aber ein­fach die­sen Weg nicht ein­schrei­ten, um mit mir zu ei­nem Psych­ia­ter, was man ja ei­gent­lich macht. Man könn­te ja im frü­hen Al­ter schon an­fan­gen, was zu ma­chen, aber das woll­te man bei mir ein­fach nicht. Und man hat mir auch ge­sagt, ich darf nicht ins Bal­lett, was ich ger­ne woll­te. Ich woll­te ei­gent­lich al­les, was die Mä­dels ge­macht ha­ben, woll­te ich auch. Aber man woll­te es nicht wahrhaben.

Al­le Pod­casts von Ero­ni­te hier hören

Ero­ni­te   Und war­um durf­test du da­mals als Jun­ge noch nicht ins Ballett?
Gia­ni­na-TS   Ja, man hat mir ge­sagt, das ist nur für Mä­dels und nichts für Jungs. Da ha­be ich ge­sagt, ja, aber die Jungs ge­hen doch auch da­hin. Es ist ja ei­ne Sportart.

Ero­ni­te   Eben, des­we­gen wun­dert mich das. Aber ich ha­be ge­ra­de was da­zu­ge­lernt. Ich wuss­te bis jetzt nicht, dass es auch weib­li­ches Le­go gibt. Al­so ich dach­te bis­her, wä­re Le­go ei­gent­lich mehr so to­tal die Jung­ssa­che, wuss­te das aber gar nicht. Und da fand ich in­ter­es­sant, was du ge­sagt hast. Du hast auch dich ger­ne als Prin­zes­sin ver­klei­det und mit Pup­pen ge­spielt zum Bei­spiel. Dann ist das ja jetzt in der Bran­che gar nicht so an­ders. Da spielst du ja im Grun­de ge­nom­men auch mit Pup­pen, halt mit an­de­ren Ero­tik­dar­stel­le­rin­nen. Aber der Mo­ment, der Mo­ment, als du be­schlos­sen hast, dei­nen Weg zur Tran­si­ti­on zu be­gin­nen, wie sah das aus?
Gia­ni­na-TS   Al­so ich ha­be ja 2015 schon mal an­ge­fan­gen, ei­nen Ein­griff an­zu­neh­men. War auch in ei­ner Kli­nik in Zü­rich, bei ei­ner Fach­ärz­tin. Und da bin ich re­gel­mä­ßig auch hin zur Be­spre­chung. Und dann hat man auch an­ge­fan­gen mit der Therapie.Und dann hat so­zu­sa­gen das männ­li­che Hor­mon bei mir to­tal ge­stoppt. Das heißt, ich ha­be Sprit­zen be­kom­men, je­weils in die Bei­ne war das, in die Ober­schen­kel rein. Und das war zwei­mal, ha­be es in Zü­rich ma­chen las­sen, in der Kli­nik. Und zwei­mal ha­be ich es dann bei mei­ner Haus­ärz­tin ma­chen las­sen. Das war ei­gent­lich al­les 2015. Und dann, ja. Und dann hat man ja so ei­ne ro­sa-ro­te Bril­le drauf und hat dann aber wie­der al­les hin­ge­schmis­sen we­gen ei­ner Beziehung.

Trans­frau, She­ma­le, TS – es gibt vie­le Bezeichnungen

Ero­ni­te   War­um gab es die ei­gent­lich in die Ober­schen­kel, die Sprit­zen? Die hät­te es ja auch bei­spiels­wei­se in den Hin­tern ge­ben kön­nen oder in die Ar­me. War­um ge­ra­de in die Oberschenkel?
Gia­ni­na-TS   Weil, al­so ich ha­be es nicht ge­wusst wirk­lich, aber die ha­ben ge­sagt, ja, in die Ober­schen­kel ist es ein­fa­cher, dass das Mit­tel über­all hin­ten ist. Ja. Okay, es ver­teilt sich ein­fach bes­ser. Ge­nau, es ver­teilt sich bes­ser und es ist et­was zu viel Mit­tel ge­we­sen. Al­so ei­ne gan­ze Menge.

Ero­ni­te   Ich hof­fe nicht, dass die Sprit­ze dann auch so sehr lang war, die Na­del vorne.
Gia­ni­na-TS   Al­so die Na­del war et­was zu lang. Okay, al­so es hat schon wehgetan.

6 Seiten Gianini-TS im Buch "Die Welt der Venus"
6 Sei­ten Gia­ni­ni-TS im Buch "Die Welt der Venus"

Ero­ni­te   Kann ich mir vor­stel­len. Aber ja, wer schön sein will, muss lei­den. Hier be­wahr­hei­tet sich wie­der der Spruch. Du sag­test ge­ra­de "Be­zie­hung". Wel­che Rol­le ha­ben dei­ne Fa­mi­lie und dei­ne Freun­de ei­gent­lich ge­spielt wäh­rend die­ses gan­zen Prozesses?
Gia­ni­na-TS   Al­so mit der Fa­mi­lie hat­te ich nicht wirk­lich so Kon­takt zu dem The­ma. Al­so ich ha­be es ge­sagt, ich ha­be mich auch ge­outet und auch ge­sagt, ich möch­te halt ei­ne Frau sein. Man hat es halt auf­ge­nom­men, aber wirk­lich ak­zep­tiert hat man es in dem Zeit­punkt noch nicht. Heu­te ak­zep­tie­ren sie es. Und un­se­re Freun­de, ja, in der Schu­le war es ei­gent­lich so, die ha­ben es auf­ge­nom­men. Aber na­tür­lich für die war es halt auch nichts Nor­ma­les. Lei­der wur­de auch oft ge­hän­selt, ge­mobbt. Aber ich ha­be halt al­les weg­ge­steckt. Al­so ich ha­be ge­sagt, ich ma­che mein Dings und fer­tig, wenn ihr das nicht ak­zep­tie­ren könnt, dann tut es mir leid.

Ero­ni­te   Kann ich mir vor­stel­len, dass das si­cher­lich nicht ganz ein­fach war, ge­ra­de mit dem Mob­bing und der Hän­se­lei. Aber ich ken­ne dich ja nun auch, du bist ja ei­ne star­ke Frau. Ich kann mir schon vor­stel­len, dass du das wirk­lich ganz gut ge­meis­tert hast in die­sem Mo­ment, als die­se Hän­se­lei­en kam.
Gia­ni­na-TS   Manch­mal bin ich auch nach Hau­se und mir sind die Trä­nen ge­lau­fen und ich ha­be ge­dacht, wie­so kann es nicht ein­fach nor­mal sein?!

500 Eu­ro be­zahl­te Gia­ni­naTS für die Än­de­rung des Reisepasses

Ero­ni­te   Da wer­den wir viel­leicht ir­gend­wann hof­fent­lich mal hin­kom­men. Ich glau­be, das ist aber noch ge­ne­rell ein wei­ter Weg. Dass das wirk­lich so in al­len Ge­sell­schafts­schich­ten an­ge­kom­men ist. Du hast ja auch dei­nen Na­men ge­än­dert. Du heißt ja jetzt Gia­ni­na und der steht auch rich­tig im Rei­se­pass, richtig?
Gia­ni­na-TS   Ja­wohl, ich ha­be den seit 2019, da ha­be ich die Na­mens­än­de­rung dann auch ma­chen las­sen. Ich muss­te so­zu­sa­gen, da ich ja Schwei­zer bin, muss­te ich es in der Schweiz ma­chen las­sen. Das heißt, ich muss­te an das Schwei­zer Ge­richt ei­nen Brief schrei­ben von dem Na­men zu dem Na­men, war­um, wes­halb. Da ha­be ich halt rein­ge­schrie­ben, ich bin trans­se­xu­ell, ich möch­te ei­ne Frau sein. Bit­te den Na­men von Gi­an­mar­co auf Gia­ni­na än­dern, bit­te. Und das Ge­schlecht na­tür­lich auch, männ­lich auf weiblich.

➤ Di­rekt zu TS Gianina

Ero­ni­te   Gut, das wä­re mei­ne nächs­te Fra­ge nicht ge­we­sen, wie du auf den Na­men Gia­ni­na ge­kom­men bist. Aber du hast es ja qua­si ge­ra­de schon vor­weg­ge­nom­men, wie dein Na­me vor­her war. Und dann ist Gia­ni­na na­tür­lich, ja, liegt na­tür­lich ein­fach na­he. Aber das ist tat­säch­lich so ein­fach? Man schreibt ein­fach ei­nen Brief ans Ge­richt, sagt so, ich bin trans­se­xu­ell, ich möch­te ei­ne Frau sein, bit­te den Na­men än­dern und dann geht das durch?
Gia­ni­na-TS   Ge­nau, ich ha­be ein­fach ans Ge­richt schrei­ben müs­sen, ha­be das al­les rein­ge­schrie­ben. Ha­be die Gut­ach­ten von den Ärz­ten rein­ge­legt. Al­so ein­mal von der Ärz­tin in Zü­rich und ein­mal noch von dem Psych­ia­ter, wo ich auch in St. Gal­len war. Der hat ja das al­les in die We­ge ge­lei­tet so­zu­sa­gen. Und da ha­be ich dann die zwei Gut­ach­ten na­tür­lich auch rein­ge­legt. Ich ha­be Be­le­ge hier. Und ja, in­ner­halb von drei Wo­chen war die­ser Psych­ia­ter auch schon da. Al­so es war rich­tig schnell und ich ha­be ins­ge­samt 500 Eu­ro be­zahlt. Al­so für die­se Na­mens­än­de­rung in der Schweiz. Und das war es dann. Ich konn­te dann di­rekt nach Stutt­gart auf das Kon­su­lat. Ha­be dann zwei Wo­chen spä­ter auch den Pass ge­habt und die ID-Card mit dem rich­ti­gen Na­men. Das ist ja wirk­lich schnell gegangen.

Selbst TS Gia­ni­na als Trans­frau fin­det die Re­ge­lun­gen der Na­mens­än­de­run­gen nicht gut

Ero­ni­te   Al­so glaubst du, wenn du den An­trag ge­stellt hät­test oh­ne die Nach­wei­se der Ärz­te bzw. des Psych­ia­ters, dass du trotz­dem den Na­men hät­test än­dern kön­nen? Oder brauchst du das? Ist das ei­ne Voraussetzung?
Gia­ni­na-TS   In der Schweiz ist das, glau­be ich, kei­ne Vor­aus­set­zung. Wirk­lich ha­be ich mich nicht mit dem The­ma be­fasst. Muss ich ehr­lich ge­ste­hen. Ich ha­be es ein­fach ge­macht. Und war mir nicht si­cher, ob sie es brau­chen oder nicht. Ich ha­be na­tür­lich das Ge­richt an­ge­ru­fen. Die ha­ben ge­sagt, wenn Sa­chen vor­lie­gen, dann bit­te schick das jetzt mit. Dann ist es ein­fa­cher zu be­ar­bei­ten. Wenn nichts da ist, dann dau­ert es viel­leicht et­was län­ger. Aber es ist glau­be ich im­mer ein­fach ein­fa­cher in der Schweiz als in Deutschland.

Gaydelight Stuttgart: Gianina-TS im Wasen-Wahnsinn
Gay­de­light Stutt­gart: Gia­ni­na-TS im Wasen-Wahnsinn

Ero­ni­te   Okay. Das ist in­ter­es­sant. Vor al­lem, dass es so schnell ging, das wun­dert mich. Das ist aus Deutsch­land ja nicht so be­kannt. In Deutsch­land hät­te das wahr­schein­lich we­sent­lich län­ger ge­dau­ert, den­ke ich. Da ist ja die Bü­ro­kra­tie teil­wei­se sehr über­bor­dend. Und dann zu­gleich so. Du hat­test vor­hin noch ge­spro­chen von so schwie­ri­gen Mo­men­ten. Was hat dir in die­sen schwie­ri­gen Mo­men­ten tat­säch­lich ge­hol­fen, dei­ne Iden­ti­tät auch so zu le­ben? Gab es da ir­gend­was, was dir ge­hol­fen hat, wenn es nicht ge­ra­de, du sag­test ja schon, die Fa­mi­lie hat dann nicht so zu dir ge­stan­den in dem Mo­ment? Was hat dir da ge­hol­fen oder wer?
Gia­ni­na-TS   Al­so ich hat­te ei­nen sehr gu­ten Freund. Der war ei­gent­lich im­mer zu mir auf mei­ner Sei­te. Hat mich dann auch ge­trös­tet, wenn es mir nicht gut ging. Aber ich ha­be es halt nicht nach au­ßen ge­zeigt. Ich ha­be nicht nach au­ßen ge­zeigt, dass es mir schlecht geht oder so. Ich ha­be es ein­fach in mich hin­ein­ge­fres­sen, sa­gen wir es mal so. Und ja, es hat schon ge­hol­fen, dass ich manch­mal auch mit dem Kol­le­gen dar­über ge­re­det ha­be. Es war auch nicht so ein­fach, über so ein The­ma zu spre­chen mit je­man­dem. Ja, schon, er war im­mer da. Und er wuss­te es von An­fang an. Und wir sind heu­te noch be­freun­det. Al­so die Freund­schaft ist ewig lang schon. Und er hat mich bis heu­te be­glei­tet. Al­so er weiß, was ich ma­che und ist im­mer da.

Ero­ni­te   Wel­che Miss­ver­ständ­nis­se oder Vor­ur­tei­le über Trans­frau­en wür­dest du ger­ne ausräumen?
Gia­ni­na-TS   Al­so, dass man halt in Deutsch­land jetzt, dass man halt sagt, ihr könnt eu­re Na­mens­än­de­rung ein­fa­cher ma­chen. Ihr müsst nicht nur hier ei­nen Gut­ach­ter ha­ben, dann für das noch ei­nen Gut­ach­ter. Weil das ist ein­fach ein rie­sen Ge­ren­ne, was ich ge­hört ha­be in Deutsch­land. Das möch­te ich wirk­lich in Deutsch­land. Ja, soll­te man ein­fa­cher ma­chen, dass man ein­fach sagt, so macht, wie ihr möch­tet. Es wur­de ja schon ei­ni­ges ge­än­dert jetzt. In der letz­ten Zeit. Man hat ja das trans­se­xu­el­le Ge­setz er­wei­tert. Man kann ja jetzt ein­mal im Jahr das Ge­schlecht än­dern. Fin­de ich na­tür­lich ober­blöd, muss ich sel­ber als Trans­frau sa­gen. Al­so, dass man jetzt je­des Jahr sein Ge­schlecht än­dern kann und hin­ge­hen kann. Ja, ich möch­te heu­te Hans hei­ßen. Nächs­tes Jahr möch­te ich wie­der Fran­zis­ka hei­ßen… what ever. Al­so ich fin­de das ein­fach ein biss­chen too much, muss ich sel­ber als trans­se­xu­el­le Frau sa­gen. Ja, das hat man ja ein biss­chen ge­än­dert. Aber ich weiß es noch nicht, ob man wirk­lich noch zu den Gut­ach­tern muss, um das zu ma­chen. Da bin ich mir noch nicht so si­cher. Oder ob das ein­fach so jetzt funktioniert.

Als Gia­ni­naTS Selbst­mord­ge­dan­ken hat­te, ging sie zum Psychiater

Ero­ni­te   Da war ich üb­ri­gens auch sehr ver­wun­dert, als es hieß, ein­mal pro Jahr könn­te man das wech­seln. Und dann dach­te ich auch, wenn du weißt, du lebst qua­si im fal­schen Kör­per, du möch­test lie­ber ei­ne Frau sein oder auch an­ders­rum, du möch­test lie­ber ein Mann sein, war­um soll­te man dann auf die Idee kom­men, im Jahr dar­auf zu sa­gen, jetzt ha­be ich mich aber ver­tan, ich war doch ganz zu­frie­den?! Du kannst ja nicht im­mer hin und her sprin­gen. Al­so das fand ich auch schon sehr, ja die­se Ar­gu­men­ta­ti­on, die­ser Ar­gu­men­ta­ti­on konn­te ich ein­fach nicht fol­gen. Weil ich es per­sön­lich nicht ver­ste­he, dass man dann wie­der zu­rück­ge­hen woll­te. Das ist, was du auch ge­ra­de sag­test, das ist für dich auch so ein biss­chen zu viel ist schon.
Gia­ni­na-TS   Ja, Trans­se­xu­el­le, muss ich sa­gen, al­so, ja, es gibt, ich ken­ne auch sel­ber trans­se­xu­el­le On­line-Leu­te, wo dann wie­der die Brust weg­ma­chen las­sen und ihr Ge­schlecht aber noch ha­ben viel­leicht. Gibt es ja auch schon die, die kom­plett ope­riert sind. Das gibt es ja auch. Und die dann auf ein­mal sa­gen, sie wol­len wie­der Mann sein. Aber da fehlt ja trotz­dem dann das Ge­schlechts­teil. Weil du kannst das nicht noch ein­mal auf­bau­en. Das ist dann so­zu­sa­gen weg. Und ich fin­de es jetzt ein­fach ein biss­chen über­trie­ben mit die­ser Na­mens­än­de­rung, dass du ein­mal im Jahr dei­nen Na­men nen­nen kannst.

➤ Di­rekt zu TS Gianina

Ero­ni­te   Ich den­ke auch, wenn du zum Bei­spiel ei­ne Hor­mon­the­ra­pie be­gon­nen hast und dich dann nach ei­nem Jahr wie­der um­ent­schei­dest, du kannst dem Kör­per das ja gar nicht zu­mu­ten, dass du ihm stän­dig, erst führst du weib­li­che Hor­mo­ne zu, dann führst du wie­der männ­li­che Hor­mo­ne zu. Der Kör­per muss ja to­tal durch­ein­an­der kom­men, was das an­geht. Aber was ich ei­gent­lich wis­sen woll­te: Die Vor­ur­tei­le über Trans­frau­en, die es so gibt, wo­mit wür­dest du da am liebs­ten auf­räu­men? Al­so was stört dich tat­säch­lich am meis­ten, an den Vor­ur­tei­len, die es so gibt?
Gia­ni­na-TS   Ja, dass wir nicht so le­ben dür­fen, wie wir wol­len. Al­so wir wer­den ja auf of­fe­ner Stra­ße schon blöd an­ge­macht und ge­hän­selt, wha­te­ver. Al­so wir sind auch nur Men­schen, sa­ge ich. Und wir wol­len halt ein­fach als Frau­en le­ben. Und das soll halt ein­fach ak­zep­tiert werden.

Ero­ni­te   Als dei­ne Tran­si­ti­on be­gon­nen hat, und sich dei­ne Per­sön­lich­keit na­tür­lich auch mit Si­cher­heit da­durch wei­ter­ent­wi­ckelt hat, wie hast du dich auf die­se kör­per­li­chen Aspek­te der Tran­si­ti­on vorbereitet?
Gia­ni­na-TS   Al­so ich ha­be mich dar­auf vor­be­rei­tet, al­so ich ha­be ja 2019 mich schon vor­be­rei­ten las­sen, war ja auch beim Psych­ia­ter in St. Gal­len. Da wirk­lich als Sit­zung, Ge­sprä­che, und der hat dann al­les in die We­ge ge­lei­tet, dass ich schnellst­mög­lich wie­der an­fan­gen kann, weil ich es ja schon mal ge­macht ha­be. Und es war ein­fach auf der Zeit­punkt da, wo ich ge­sagt ha­be, ent­we­der muss ich jetzt die­sen Weg ge­hen, oder ich ha­be wei­ter Selbst­mord­ge­dan­ken, weil das war auch da, muss ich ehr­lich ge­ste­hen, in der Be­zie­hung wa­ren Sui­zid­ge­dan­ken da. Und des­we­gen bin ich auch di­rekt wie­der zum Psych­ia­ter und ha­be ge­sagt, mein lie­ber Psych­ia­ter, kön­nen Sie mich auf Zü­rich ver­wei­sen, ich möch­te wirk­lich wie­der mit der Hor­mon­the­ra­pie an­fan­gen und als Frau le­ben. Und das hat ei­ne Wo­che ge­dau­ert, und ich ha­be ei­nen Be­scheid von Zü­rich be­kom­men, und das Ge­spräch hat schon an­ge­fan­gen. Und da die von 2015 noch Pa­pie­re vor­lie­gen hat­ten, ha­ben die ge­wusst, bei mir ist das nicht so, das ist kein, wie sagt man – ein Möch­te­gern. Al­so ich will es wirk­lich. Und das hat dann halt auch schnel­ler da­zu ge­führt, dass ich die Hor­mon­the­ra­pie an­fan­gen konnte.

Sie hat­te An­ge­bo­te, mei­ne Stim­me durch Ope­ra­ti­on oder Trai­ning zu verändern

Ero­ni­te   Wie lan­ge dau­ert ei­ne Hormontherapie?
Gia­ni­na-TS   Ei­ne Hor­mon­the­ra­pie hört nie auf. Die nimmt man das Le­ben lang.

Ero­ni­te   Die­se Sui­zid­ge­dan­ken, von de­nen du ge­ra­de ge­spro­chen hat­test, wie sind die auf­ge­kom­men? Ist das des­we­gen ge­kom­men, weil dein Um­feld so ab­leh­nend auf dich re­agiert hat?
Gia­ni­na-TS   Nein, durch mei­nen Ex. Durch mein Ex. Das hat auch ge­kom­men, al­so ich ha­be halt nicht mehr rich­tig schla­fen kön­nen, ha­be nur noch "ent­we­der brin­ge ich mich jetzt um" oder sa­ge "ich ge­he jetzt zum Psych­ia­ter und ma­che das". Und ich ha­be ihn ja auch dar­auf­hin ver­las­sen. Al­so ich ha­be ge­sagt, sor­ry, al­so ich las­se mich nicht so be­han­deln. Und hier, ja, hier sa­gen, nein, du darfst dies nicht und du darfst das nicht, ma­che ich nicht. Ich ha­be mich ein­fach nicht wohl ge­fühlt mehr. Ha­be ein­fach ge­sagt, ent­we­der du willst le­ben, du lebst als Frau, machst das, oder du bringst dich um. Und das war halt ein­fach so. Aber ich ha­be dann, nach­dem, dass ich die­se Be­hand­lung dann an­ge­fan­gen ha­be, ist ja al­les sei­nen Lauf gegangen.

Wer Gianina-TS noch nicht kennt, hat die Welt verpennt
Wer Gia­ni­na-TS noch nicht kennt, hat die Welt verpennt

Ero­ni­te   Dem­zu­fol­ge war er nicht ein­ver­stan­den mit dei­ner Transition.
Gia­ni­na-TS   Nein, das war egal.

Ero­ni­te   Hast du ei­gent­lich dei­ne Stim­me und dei­ne Kör­per­spra­che wäh­rend die­ser Zeit der Um­wand­lung angepasst?
Gia­ni­na-TS   Nein, ich hät­te aber das An­ge­bot ge­habt, die Stim­me an­zu­pas­sen. Aber ich ha­be ge­sagt, das Ri­si­ko möch­te ich nicht ein­ge­hen. Weil man kann nicht zu 100% sa­gen, dass man ei­ne weib­li­che Stim­me be­kommt oder nicht. Man kann viel ma­chen. Ei­ner­seits gibt es ein Stimm­trai­ning. Da muss man je­den Tag in ei­ner Fla­sche mit ei­nem Röhr­chen gur­geln. Das hat man mir auch ge­zeigt. Aber ich ha­be ge­sagt, das ist für mich ein­fach zu auf­wen­dig. Und dann gibt es die zwei­te Mög­lich­keit, die Stim­me ope­ra­tiv an­zu­pas­sen. Da ha­be ich ge­sagt, da bin ich auch raus. Ich be­hal­te mei­ne Stim­me so, wie sie ist. Und durch die Hor­mo­ne ist sie ein biss­chen hö­her ge­kom­men. Aber sie kann ei­gent­lich nur durch ein Stimm­trai­ning ge­macht wer­den oder durch ei­ne OP. Aber man kann nie sa­gen, ob es wirk­lich ei­ne Frau­en­stim­me wird. Bei man­chen nicht.

Ero­ni­te   Was wür­de denn bei ei­ner sol­chen Ope­ra­ti­on ge­macht werden?
Gia­ni­na-TS   Ich ha­be ge­hört, die Stimm­bän­der wer­den ir­gend­wie ope­riert. Kei­ne Ahnung.

Was Mo­de und Sty­ling an­geht, steht sie "bio­lo­gi­schen Frau­en" in ab­so­lut nichts nach

Ero­ni­te   Ich ha­be mal ge­hört von ei­ner Trans­se­xu­el­len, die sich den Kehl­kopf hat schlei­fen las­sen. Ge­nau, du kannst auch den Kehl­kopf ab­schlei­fen lassen.
Gia­ni­na-TS   Das ha­be ich auch schon ge­hört. Aber ich ha­be mich nie mit die­sem The­ma be­fasst, weil es mich nicht in­ter­es­siert hat. Ich ha­be ge­sagt, ich füh­le mei­ne Stim­me so, wie sie ist. Und ich füh­le mich mit der Stim­me auch wohl. Weil es gibt ja auch Frau­en mit tie­fer Stimme.

Ero­ni­te   Ja, selbst­ver­ständ­lich. – Wel­che Rol­le spie­len denn ei­gent­lich Mo­de und Sty­ling für dein Selbstbild?
Gia­ni­na-TS   Sehr viel. Ich lie­be Mo­de, wie ihr seht. Ich ha­be al­les ein biss­chen ab­ge­stimmt, ein biss­chen Braun­ton, dar­un­ter auch Braun­ton. Al­so es passt schon ein biss­chen was zu­sam­men. Ich bin auch so ein Mensch, der an­zieht, was er ge­ra­de möch­te. Ich kann auch mit ei­nem kur­zen, klei­nen Ein­kau­fen ge­hen. Ich ge­he meis­tens mit ho­hen Schu­hen ger­ne aus dem Haus. Ich bin nicht der Flach­schuh­trä­ger. Da ge­be ich mir zu und hal­te vor den Fo­to­gra­fen. Al­so da ge­be ich al­les, was mög­lich ist. An Kla­mot­ten, an Po­sen, rich­ti­ges Sty­ling. Ich bin da sehr am Aus­to­ben. Al­so ich zie­he das an, was mir gefällt.

➤ Di­rekt zu TS Gianina

Ero­ni­te   Klei­dest du dich manch­mal noch ty­pisch männlich?
Gia­ni­na-TS   Nein, al­so ty­pisch männ­lich klei­de ich mich jetzt nicht wirk­lich. Aber ich ge­be es mal zu: Ich ge­he auch un­ge­schminkt aus dem Haus manch­mal. Und im Jog­ging­an­zug ein­kau­fen, ist mir scheiß­egal. Ma­che ich mitt­ler­wei­le auch schon. Aber ich bin ei­gent­lich schon ei­ne Per­son, die sagt, ich schmin­ke mich die gan­ze Zeit. Und es gibt manch­mal ein paar Ta­ge, wo ich sa­ge, ich bin zu­hau­se, was soll ich denn hier ton­nen­weiß Make-up drauf tun? Ich lau­fe auch nur mit den Un­ter­ho­sen hier rum. Al­so ich bin ein Mensch, der rum­läuft wie er will. Ich bin in der Woh­nung auch mal nackt. Al­so ganz egal wie.

Ero­ni­te   Gibt es po­si­ti­ve Bei­spie­le, wo du dich von der Ge­sell­schaft un­ter­stützt ge­fühlt hast? Al­so ein­fach wäh­rend der Tran­si­ti­on, dass du ge­sagt hast, hier in der Ge­sell­schaft hast du be­son­ders viel Un­ter­stüt­zung er­hal­ten, dir ist gut zu­ge­spro­chen wor­den oder du hast wirk­lich Un­ter­stüt­zung be­kom­men im Sin­ne von klas­si­scher Hil­fe­stel­lung, dass da je­mand wirk­lich sa­gen konn­te, pass auf, ich hö­re dir zu, du kannst mir al­les er­zäh­len? Das nimmt ja si­cher­lich auch schon ein biss­chen Bal­last von der See­le. Oder dass du Hil­fe be­kom­men hast, in­dem je­mand ge­sagt hat, pass auf, wir ken­nen hier je­man­den, der hat das auch schon al­les durch­ge­macht, du könn­test dich an die­se oder je­ne Stel­le wen­den? Hast du so­was bekommen?
Gia­ni­na-TS   Ja, ich ha­be das be­kom­men. Und zwar ha­be ich auf ei­nem CSD [Chris­to­pher Street Day, Pa­ra­de der Les­ben und Schwu­len so­wie der quee­ren Com­mu­ni­ty; Anm. d. Red.] mei­ne ers­te Re­de ge­hal­ten vor tau­send Leu­ten, und das hat, al­so ich ha­be da­nach wirk­lich ei­nen Knat­schen be­kom­men, den ich noch nie er­lebt ha­be. So nach ei­ner Re­de. Und das hat mir dann schon, al­so das war schon sehr emo­tio­nal. Und ja, al­so ich ha­be auch Freu­den dran ge­habt danach.

Sie wünscht sich, dass Trans­men­schen in der Ge­sell­schaft sicht­ba­rer werden

Ero­ni­te   Das kann ich mir vor­stel­len, dass da der Zu­spruch ein­fach enorm wich­tig ist, um dei­nen Weg wei­ter­zu­ge­hen einfach.
Gia­ni­na-TS   Ge­nau. Es hat mich rich­tig ge­freut, hier ein­mal ein State­ment hin­zu­le­gen und ei­ne Re­de ab­zu­lie­fern. Und das war rich­tig toll.

Ero­ni­te   Glaubst du, dass die Re­prä­sen­ta­ti­on von Trans­frau­en in den Me­di­en die Rea­li­tät widerspiegelt?
Gia­ni­na-TS   Zu we­nig. Al­so viel zu we­nig. Al­so es gibt zwei Trans­frau­en, die im Bun­des­tag sind. Aber es ist ein­fach noch zu we­nig. Es muss noch viel mehr prä­sen­ter wer­den. Vor al­lem im TV.

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Ero­ni­te   Wel­che Ver­än­de­run­gen der Ge­sell­schaft wür­dest du dir für Trans­frau­en wünschen?
Gia­ni­na-TS   Ja, eben, dass wir halt, wir Trans­frau­en auch re­spek­tiert wer­den, wie wir sein möch­ten. Und dass die Leu­te uns zu­hö­ren. Und kom­men und fra­gen. Es gibt ja auch Or­ga­ni­sa­ti­ons­stät­ten, wenn ei­ne Per­son jetzt das auch möch­te. Oder Fra­gen da­zu hat. Dass man da­hin ge­hen kann, dass wir da sa­gen, ja, es muss ein­fach viel mehr noch ge­macht wer­den in die­sem The­ma. Dass wir ein­fach sa­gen kön­nen, wir sind auch Men­schen. Wir sind auch hier. Und möch­ten ein­fach auch in der Ge­sell­schaft ge­se­hen werden.

Ero­ni­te   Ich glau­be, da ist es wich­tig, ein­fach ei­ne Gleich­stel­lung zu er­rei­chen, oh­ne ei­ne Son­der­stel­lung zu pro­du­zie­ren. Sprich, ein­fach ganz nor­mal be­han­deln, so wie al­le an­de­ren auch. Ja, dass ein­fach kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung da ist. Hat sich dein Blick auf Be­zie­hun­gen oder auf Da­ting durch die Tran­si­ti­on verändert?
Gia­ni­na-TS   Da ich ver­lobt bin, ha­be ich schon sehr vie­le Da­ting-An­fra­gen, muss ich schon sa­gen. Aber da ich ver­lobt bin, ma­che ich ja kei­ne, in dem Sin­ne, kei­ne Da­tings jetzt öf­fent­lich oder so.

Die Fra­ge, die sich vie­le stel­len: Pin­kelt Gia­ni­na im Ste­hen oder Sitzen?

Ero­ni­te   Was be­deu­tet Weib­lich­keit für dich per­sön­lich, ab­seits ge­sell­schaft­li­cher Vorstellungen?
Gia­ni­na-TS   Dass ich halt ein­fach so auf­tre­te, wie ich es möch­te. Sa­gen wir mal so, ich klei­de mich als Frau. Ich schmin­ke mich als Frau. Ich füh­le mich dann ein­fach auch so. Ob mit Nä­geln, Schmin­ke, al­lem drum­her­um. Das ge­hört bei mir da­zu. Dann füh­le ich mich sehr weib­lich. Al­so ich ge­he schon sehr ger­ne auch so aus dem Haus.

Ero­ni­te   Gibt es dann Her­aus­for­de­run­gen, in Be­zug auf ro­man­ti­sche Partnerschaften?
Gia­ni­na-TS   Nein, gab es ei­gent­lich kei­ne. Da ich eben ver­ge­ben bin, ver­lobt bin, gab und gibt es keine.

➤ Di­rekt zu TS Gianina

Ero­ni­te   Dein Ver­lob­ter war ja nicht im­mer dein Ver­lob­ter. Du hast ja vor­hin ge­sagt, du hast dei­nen Ex-Freund ver­las­sen, in dem Mo­ment, als du zum Psych­ia­ter ge­gan­gen bist. Wie hast du über dei­ne neue Iden­ti­tät ge­spro­chen, mit dei­nem neu­en Partner?
Gia­ni­na-TS   Al­so wir ha­ben ja uns, ich hat­te mei­nen letz­ten Drag­queen-Auf­tritt in Kon­stanz. Ja, in ei­ner Bar. Das war ein Gay-Abend, wo wir da ver­an­stal­tet ha­ben. Und da ha­be ich dann auch mei­nen Ver­lob­ten ken­nen­ge­lernt. Und ja, ich ha­be ihn dar­auf hin­ge­wie­sen, ja, ich möch­te das al­les so. Al­so das ist mein letz­ter Drag­queen-Abend, al­so als Drag­queen. Und ich fan­ge dem­nächst mit ei­ner Hor­mon­the­ra­pie an. Und so hat dann das auch al­les begonnen.

Ero­ni­te   Wir ha­ben im Rah­men un­se­res Ero­tik-Ma­ga­zins ei­ne Fra­ge be­kom­men an dich. Und zwar, was die Weib­lich­keit be­zie­hungs­wei­se die Männ­lich­keit bei dir an­geht: Du be­sitzt ja noch dein männ­li­ches Ge­schlechts­teil. Pin­kelst du im Ste­hen oder am Sitzen?
Gia­ni­na-TS   Bei­des, manchmal.

Ero­ni­te   Al­so die Vor­tei­le des im Ste­hen-Pin­kels mit ausnutzen.
Gia­ni­na-TS   Ja, al­so ich ge­be schon zu, wenn es schnell ge­hen muss, dann tue ich auch mal im Ste­hen pin­keln. Aber sonst sit­ze ich ei­gent­lich im­mer auf dem Frau­en­klo. Al­so auf der Frau­en­toi­let­te sit­ze ich immer.

Ero­ni­te   Bleibt dein Ge­schlechts­teil dran?
Gia­ni­na-TS   Ja, das bleibt dran. Das ist so ein, sa­gen wir mal, mein Merkmal.

Mi­cae­la Schä­fer und Kat­ja Kra­sa­vice sind ih­re gro­ßen Vorbilder

Ero­ni­te   Für dei­nen Weg und die Kar­rie­re in der Bran­che wä­re das wahr­schein­lich auch dein To­des­ur­teil. Wenn du ein­fach schnipp, schnapp ab, dann wä­re wahr­schein­lich die Kar­rie­re be­en­det an der Stel­le. Hast du Vor­bil­der, die dich auf dei­nem Weg in­spi­riert haben?
Gia­ni­na-TS   Ja, ich ha­be zwei ganz gu­te Vor­bil­der. Ein­mal Mi­cae­la Schä­fer. Die ha­be ich seit An­fang an, wo ich von ihr ge­hört ha­be, zum ers­ten Mal. Und die zwei­te Iko­ne ist Kat­ja Kra­sa­vice. Das ist ein sehr gro­ßes Idol von mir.

Ero­ni­te   Das fin­de ich üb­ri­gens sehr span­nend, dass es bei­de Vor­bil­der sind, die mit Trans­se­xua­li­tät ja gar nichts zu tun ha­ben. Ich hät­te jetzt ge­dacht, du sagst ja, es gibt Vor­bil­der. Das sind bei­spiels­wei­se Per­son X, Per­son Y, die auch als Trans­frau­en oder als Trans­män­ner le­ben. Aber das sind ja zwei, die da­mit gar nichts zu tun ha­ben. Fin­de ich sehr in­ter­es­sant. Aber apro­pos Kat­ja Kra­sa­vice. Sie hat sich ja jetzt in den letz­ten Ta­gen ih­re Brüs­te noch mal ver­grö­ßern las­sen.
Gia­ni­na-TS   Ja, ich fand es rich­tig geil, dass sie sich sie noch mal ver­grö­ßern las­sen hat. Ich sa­ge es halt, sie kann. Sie kann es. Und bei ihr sieht es auch gut aus. Sie hat im­mer Top-Ärz­te. Man sieht, dass sie was ma­chen kann an sich. Aber ich fin­de es im­mer schön, sie kann es und steht auch da­zu. Sie sagt ja im­mer, sie will Plas­tik in sich ha­ben. Da sa­ge ich ja, okay, sie kann es halt. Und das ist für mich ein rie­si­ges Vor­bild. Sie macht, sie sagt es ein­fach. Sie lässt sich nicht run­ter­krie­gen. Das ist ihr scheiß­egal, ob jetzt da tau­sen­de Leu­te sa­gen, ja, jetzt über­treibt sie es. Ich fin­de es ein­fach geil, dass sie das macht und zu sich steht und sagt, so Leu­te, ich ma­che jetzt heu­te noch mal ei­ne Brust-OP, las­se sie auf Doppel‑D oder was auch im­mer vergrößern.

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Der neue Ka­len­der von Gia­ni­na-TS und Mi­cae­la Schäfer

Ero­ni­te   Das passt na­tür­lich ab­so­lut zu dir, weil du ja qua­si dann das Glei­che an den Tag legst, dass du ein­fach sagst, doch, was die an­de­ren sa­gen, ist mir erst mal egal. Hast du be­ruf­li­che und pri­va­te Zie­le für die Zu­kunft? Al­so pri­va­te ver­mu­te ich mal, da du ver­lobt bist, wird doch ir­gend­wann ei­ne Hei­rat anstehen?
Gia­ni­na-TS   Ja, al­so ei­ne Hoch­zeit wird es ge­ben. Wann, kann ich lei­der noch nicht sa­gen. Aber es wird ei­ne Hoch­zeit ge­ben. Ver­mu­te ich zu­erst mal stan­des­amt­lich und dann se­hen wir wei­ter. Das zwei­te pri­vat ist, dass ich ger­ne auf Gran Ca­na­ria über­win­tern möch­te. Kann sein, dass das die­ses Jahr so­gar der Fall sein wird, dass wir im No­vem­ber un­ten blei­ben, bis De­zem­ber, viel­leicht im De­zem­ber dann kurz nach Hau­se kom­men über Weih­nach­ten und dann wie­der run­ter flie­gen. Das steht aber noch ein biss­chen in den Ster­nen. Aber es ist ein Ziel, dass wir über­win­tern auf Gran Ca­na­ria, weil das ein­fach un­ser klei­nes Do­mi­zil ist. Da kann man sich, man kann da re­den, wie man möch­te. Al­le re­den auch ein biss­chen Deutsch. Al­so man muss jetzt nicht wirk­lich Eng­lisch oder Spa­nisch kön­nen. Al­so es gibt die, die Deutsch auch re­den da un­ten. Und man kann ein­fach auch von dort aus ar­bei­ten. Das ist halt das Gei­le an mei­nem Job. Ich kann das auch von dort aus ma­chen. Ich kann sa­gen so, ich ge­he am Vor­mit­tag on­line, ar­bei­te vor­mit­tags und nach­mit­tags ge­he ich ans Land. Und das ist halt mein Ziel, was ich halt ger­ne auch ma­chen wür­de. Ein­fach über den Win­ter un­ten le­ben. Ein paar Mo­na­te und dann ein­fach wie­der nach Hau­se kom­men. Oder halt auch von dort aus mei­nen Job, nach Wien kurz flie­gen für die fünf Ta­ge, wo ich ge­bucht wer­de da. Oder nach Ali­can­te oder wha­te­ver. Das ist ein­fach das, was ich ger­ne wür­de. Ein­fach von dort aus fliegen.

Für TS Gia­ni­na gibt es kein Zu­rück mehr – weil sie es nicht möchte!

Ero­ni­te   Das ist si­cher­lich nicht die schlech­tes­te Op­ti­on. Dann hof­fe ich nur, dass du im De­zem­ber im­mer so recht­zei­tig zu­rück nach Deutsch­land kommst, um bei un­se­ren De­zem­ber-Cas­tings teilzunehmen.
Gia­ni­na-TS   Na­tür­lich. Das wird dann schon so sein, dass ich dann für die Cas­tings aus Gran Ca­na­ria na­tür­lich zu den Por­no­castings flie­ge. Das ist na­tür­lich auch ein Ziel, weil man braucht ja dann nur ei­nen klei­nen Kof­fer. Und gut, wir Frau­en brau­chen schon ein biss­chen mehr. Ich brau­che dann schon mei­nen mitt­le­ren Kof­fer, weil ich muss ja mein Make-up-Zeug mit­neh­men. Das ist ein biss­chen das Ein­zi­ge, was ich da ma­chen muss. Aber da reicht auch der Hand­ge­päck-Kof­fer. Da gibt man den halt in den Fracht­raum ab.

➤ Di­rekt zu TS Gianina

Ero­ni­te   Du kannst du auch ei­nen Hand­ge­päck-Kof­fer mit Schmin­ke mit­neh­men und den an­de­ren Hand­ge­päck-Kof­fer dei­nes Ver­lob­ten füllst du dann mit dei­nen Kla­mot­ten. Und er muss dann halt im Cas­ting das an­zie­hen, was er an­hat. Oder kriegt dann ei­nen klei­nen String-Tan­ga, mit dem er rum­lau­fen muss. Ir­gend­wie kriegt man das be­stimmt schon hin. Gibt es ei­ne Bot­schaft, die du jun­gen Trans­frau­en oder Men­schen, die ih­ren Weg noch su­chen, mit­ge­ben möchtest?
Gia­ni­na-TS   Al­so hört auf euch selbst. Ganz wich­tig. Lasst euch von nie­man­dem rein­schwat­zen oder ein­re­den. Hört auf eu­er Herz. Wich­tig. Es ist ein Weg, wo ihr ein­schlagt. Ihr müsst euch wirk­lich be­wusst sein. Es ist kein ein­fa­cher Weg. Macht auch nicht ein­fach so ir­gend­was. Sucht euch ei­nen rich­ti­gen Psych­ia­ter. Geht da­hin. Re­det auch mit eu­rer Mut­ter oder Va­ter. Wenn das nicht geht, dann re­det mit ei­nem bes­ten Freund. Oder Freun­din. Ich fin­de es ein­fach sehr wich­tig, dass man über das The­ma re­den muss. Wenn man die­sen Ge­dan­ken hat. Und nicht ein­fach ir­gend­was macht. Man muss sich wirk­lich be­wusst sein, wie man die­sen Weg ge­hen will. Ob man Hor­mo­ne neh­men will oder nicht. Ein Zu­rück geht es nicht. Al­so es gibt jetzt ei­nen Zu­rück­weg. Bei mir wür­de es jetzt ei­nen Zu­rück­weg ge­ben. Wenn ich sa­ge, ich will mei­ne Tit­ten weg ma­chen, dann stoppt man al­les. Dann kann man bei mir wie­der al­les männ­lich ma­chen. Das geht. Aber so­bald du ei­ne ge­schlechts­an­glei­chen­de OP machst, dann kannst du das nie mehr zu­rück­ge­ben. Das muss ei­nem be­wusst sein. Will man die­sen Schritt ge­hen? Man ak­zep­tiert es so, wie man es will.

Ero­ni­te   Fin­dest du vor dem Hin­ter­grund, dass man mit ei­nem Psych­ia­ter spre­chen muss, um ei­ne Tran­si­ti­on durch­zu­füh­ren, gut? Oder wür­dest du sa­gen, dir ge­fie­le es bes­ser, wenn man die Ver­pflich­tung nicht hät­te? Und auf frei­wil­li­ger Ba­sis mit ei­nem spre­chen könnte?
Gia­ni­na-TS   Al­so ich fin­de es bes­ser, wenn man auf frei­wil­li­ger Ba­sis spre­chen kann. Man kann aber auch mitt­ler­wei­le schon mit sei­nem Haus­arzt re­den. Oder man sucht eben ei­ne Fach­per­son, die über die­ses The­ma re­den kann. Ich ha­be ja auch ei­ne Fach­per­son in Kon­stanz. Das ist ein sehr gu­ter Arzt, der weiß, um was es geht bei die­ser Tran­si­ti­on. Und bei dem bin ich sehr gut auf­ge­ho­ben. Und sehr zufrieden.

Ero­ni­te   Ei­ne Fra­ge, die ich zum Schluss der In­ter­views ger­ne stel­le: Wie de­fi­nierst du heu­te dein per­sön­li­ches Glück und dei­ne Zufriedenheit?
Gia­ni­na-TS   Ich bin sehr, sehr glück­lich. Ich hat­te ein er­folg­rei­ches Jahr. Und ich freue mich auch auf die­ses Jahr. Es gibt vie­le Ter­mi­ne da. Ich bin gut aus­ge­bucht bis De­zem­ber. Al­so ich bin sehr zu­frie­den und freue mich auf al­le wei­te­ren Ter­mi­ne, auch im Aus­land. Al­les, was noch kommt.

Ero­ni­te   Da bin ich sehr ge­spannt. Und da­zu wer­de ich mit dir per­sön­lich noch­mal, wenn wir uns spä­tes­tens Mit­te des Jah­res se­hen wer­den, noch­mal ein In­ter­view füh­ren. Und da freue ich mich sehr drauf. – Ich be­dan­ke mich recht herz­lich für dei­ne of­fe­nen Wor­te. Ich fand es sehr, sehr in­ter­es­sant, da mal ei­nen Ein­blick zu be­kom­men, auch als Au­ßen­ste­hen­der. Auch wenn ich be­ruf­lich na­tür­lich mit die­ser The­ma­tik ein we­nig ver­traut bin, so wa­ren doch ei­ni­ge Din­ge für mich ab­so­lut neu. Und bin auch im­mer per­sön­lich dank­bar, dass nicht nur ich, son­dern auch, dass die Com­mu­ni­ty, die ge­ne­rell un­se­re Le­ser, Hö­rer und Zu­schau­er dort so ein biss­chen mit­ge­nom­men wer­den in die Welt der Trans­frau­en. Da­für, Ja­ni­na, lie­ben, lie­ben Dank. Und ich wün­sche dir al­les Gute.
Gia­ni­na-TS   Dan­ke­schön. Vie­len Dank.

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