Ist es se­xis­tisch, ei­ner Frau ins Ge­sicht zu spritzen?

Ei­ne Um­fra­ge in­ner­halb ei­ner Sex-Com­mu­ni­ty hat er­ge­ben, dass die Mehr­zahl der Män­ner und Frau­en so­ge­nann­te Fa­cials als Macht­spiel­chen an­se­hen. Ei­ner Frau un­ge­fragt ins Ge­sicht zu eja­ku­lie­ren, hal­ten sie für ei­nen Akt der Er­nied­ri­gung oder so­gar Verachtung.

Das mag ein recht stren­ges Ur­teil sein, ver­gli­chen mit den Bil­dern aus Por­no­fil­men. Dort wird der Cumshot ins Ge­sicht als Frau häu­fig als Hö­he­punkt des Ge­sche­hens in­sze­niert. Der Mann spritzt un­ge­hin­dert ab, und das Sper­ma läuft sei­ner Sex­part­ne­rin über die Wan­gen. Aber wie so oft gibt es viel­leicht ei­ne Wahr­heit dazwischen.

Was ha­ben Fa­cials mit Se­xis­mus zu tun?

Wer ei­ne se­xis­ti­sche Ein­stel­lung hat, wird laut Wi­ki­pe­dia von "un­be­wuss­ter oder be­wuss­ter Dis­kri­mi­nie­rung auf der Ba­sis des Ge­schlechts" ge­lei­tet. Das heißt, auch heu­te noch hal­ten sich Mil­lio­nen männ­li­cher Er­den­be­woh­ner für die Kro­ne der Schöp­fung. In­dem sie ei­ner Frau oh­ne de­ren Er­laub­nis ins Ge­sicht eja­ku­lie­ren, drü­cken sie ih­re an­geb­li­che Über­le­gen­heit aus. Es kommt al­ler­dings gar nicht so sel­ten vor, dass sie ei­ne Frau be­wusst da­mit dis­kri­mi­nie­ren wol­len. Even­tu­ell weil sie ei­ne an­de­re Haut­far­be hat oder als Pro­sti­tu­ier­te tä­tig ist.

Sol­che Hand­lun­gen fal­len ein­deu­tig un­ter prak­ti­zier­ten Se­xis­mus: Die Sa­men­du­sche mit­ten ins Ge­sicht ei­ner Frau ist ei­ne Mit­tei­lung dar­über, wie ge­ring der Sprit­zer von ihr denkt. Kein Wun­der, dass Pro­fes­sio­nel­le ex­tra da­für kas­sie­ren, wenn sie das viel­fach ge­wünsch­te ins Ge­sicht sprit­zen zulassen.

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Por­no­dar­stel­le­rin­nen hin­ge­gen schei­nen in di­ver­sen Vi­de­os förm­lich nach Fa­cials von ih­ren Ste­chern zu lech­zen. In Groß­auf­nah­me wird ge­zeigt, wo die Wich­se in ih­rem Ge­sicht lan­det und wie sie mit ih­rer Zun­ge mög­lichst viel da­von auf­neh­men. Er­gibt sich die Fra­ge, die auch in der ein­gangs er­wähn­ten Um­fra­ge mehr­mals auf­tauch­te: War­um nicht gleich di­rekt in den Mund an­statt ins Ge­sicht eja­ku­lie­ren, da­mit die Sex­part­ne­rin schlu­cken kann? Doch wie­so soll ei­ner Frau in den Mund sprit­zen we­ni­ger se­xis­tisch sein als ein Facial?

Ins Ge­sicht eja­ku­lie­ren – ei­ne Fra­ge der Vereinbarung

Grund­sätz­lich gilt die al­te Re­gel: Al­les was Sex­part­ner und Sex­part­ne­rin­nen ein­ver­nehm­lich tun, geht in Ord­nung. Es gibt durch­aus ei­ni­ge ethi­sche so­wie ge­sund­heit­li­che Ein­wän­de, aber die­se ha­ben bei der Pro­te­in­sprit­ze ins Ge­sicht kei­ne Re­le­vanz. Gays üben die Pra­xis eben­so aus wie Swin­ger, Gang­ban­ger und ganz nor­ma­le Paa­re. Sie al­le ha­ben sich dar­auf ge­ei­nigt, dass Sa­men­du­schen ins Ge­sicht er­laubt und ge­ge­be­nen­falls so­gar er­wünscht sind. Und das nicht nur, wenn ei­ne Ka­me­ra läuft.

Man­che Frau­en be­trach­ten es als Zei­chen höchs­ter In­ti­mi­tät und Ver­traut­heit, wenn ihr Liebs­ter ih­nen ins Ge­sicht eja­ku­lie­ren­darf. Sie wis­sen, dass dies nicht aus Her­ab­las­sung ge­schieht, son­dern ei­nem tief ver­wur­zel­ten männ­li­chen Wunsch ent­spricht: näm­lich das ei­ge­ne Eja­ku­lat zu se­hen, wie es auf der Frau lan­det. Des­we­gen sprit­zen vie­le Män­ner auch so gern auf die Brüs­te oder die Po­ba­cken ab. Bei Schwu­len sind häu­fig der Anus oder die Ho­den das be­vor­zug­te Ziel. Un­ter Män­nern steht auch das Sper­ma ins Ge­sicht sprit­zen viel­fach hoch im Kurs.

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Ob Paa­re oder Grup­pen: Ent­schei­dend ist, was zu­vor ver­ein­bart wur­de. Wer BDSM oder Fe­tisch prak­ti­ziert oder am Ru­del­bum­sen teil­nimmt, kennt das Pro­ze­de­re: Ab­spra­chen im Vor­feld sind to­tal nor­mal. Sie soll­ten na­tür­lich auch ein­ge­hal­ten wer­den. Ker­le, die Frau­en oh­ne Er­laub­nis ins Ge­sicht eja­ku­lie­ren, pro­vo­zie­ren eher Ab­nei­gung als Be­geis­te­rung für ihr kost­ba­res Ejakulat.

För­dert Sper­ma im Ge­sicht die Geilheit?

Im Klar­text: Die Vor­stel­lung da­von ver­setzt nicht we­ni­ge Män­ner in Ek­sta­se. Des­halb wim­melt es in Por­no­vi­de­os von sol­chen Sze­nen, auch Sex­fil­me be­inhal­ten sol­che Ele­men­te. In dem Mo­ment, wo sie ins Ge­sicht ih­rer Sex­part­ne­rin ab­sprit­zen, ha­ben sie den Hö­he­punkt be­reits er­reicht und kön­nen das Re­sul­tat be­trach­ten. Sie se­hen die Sa­men­men­ge, die aus ih­rem Pe­nis her­aus­ge­kom­men ist und wel­che Wir­kung sie da­mit er­zie­len. Of­fen­bar ist ih­nen das ei­ge­ne Sper­ma auf ei­ne ge­ra­de­zu ar­chai­sche Wei­se "hei­lig". Beim Ona­nie­ren wird es "ver­geu­det", die Haut ei­ner Frau je­doch wird da­mit "ver­edelt".

Wie aber sieht es von der Sei­te der Frau­en aus? Sind sie in der Mehr­zahl tat­säch­lich so heiß auf fri­sche Wich­se, wie uns die Por­nos weis­ma­chen wol­len? Steckt mög­li­cher­wei­se un­be­wusst der Wunsch nach Be­fruch­tung da­hin­ter? Oder wol­len sie ih­re ero­ti­sche Macht über den Mann aus­le­ben, in­dem sie ihn bis zur Eja­ku­la­ti­on rei­zen? Und un­ter wel­chen Be­din­gun­gen las­sen sie sich wirk­lich be­reit­wil­lig ins Ge­sicht ejakulieren?

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Fra­gen über Fra­gen, die sich man­che Ma­chos stel­len soll­ten, ehe sie ih­rem Sa­men frei­en Lauf las­sen. Be­stimmt gibt es Frau­en, die to­tal auf Cumshots ins Ge­sicht ste­hen und die es zu­tiefst er­regt, Emp­fän­ge­rin ei­ner Sa­men­du­sche zu sein.

Fa­cials sind ei­nen Ver­such wert

Fan­ta­sien übers in Ge­sicht eja­ku­lie­ren ha­ben nicht nur he­te­ro- und ho­mo­se­xu­el­le Män­ner. Wenn sich Paa­re ih­re Vor­lie­ben und heim­li­chen Nei­gun­gen an­ver­trau­en, kommt ver­mut­lich auch die Spra­che dar­auf. Even­tu­ell wird je­man­dem ein lang ge­heg­ter Wunsch er­füllt, wenn er dem Part­ner oder der Part­ne­rin ins Ge­sicht sprit­zen darf.

Eben­so gut kann es vor­kom­men, dass da­mit auf der an­de­ren Sei­te ein Be­dürf­nis ge­weckt wird, dies öf­ter mit­ein­an­der zu er­le­ben. So wie vie­le Frau­en und Män­ner gern bla­sen und schlu­cken, kön­nen sie eben­falls spe­zi­ell Ge­fal­len an Fa­cials fin­den. Ein­fach mal ausprobieren!