Sind un­se­re Ge­hir­ne un­ge­eig­net für Pornografie?

Sind unsere Gehirne ungeeignet für Pornografie?
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Sind wir un­ge­eig­net für Pornografie?

Wer sich häu­fi­ger Por­nos im Netz an­sieht, stellt an sich häu­fig ei­ne Ver­än­de­rung fest. Viel­leicht ist ihm schon ein­mal die Fra­ge durch den Kopf ge­schos­sen, ob sein Kopf un­ge­eig­net für Por­no­gra­fie ist. In der Tat ha­ben Wis­sen­schaft­ler erst vor kur­zem ei­ne Stu­die ver­öf­fent­licht, die zeigt, dass häu­fi­ger Kon­sum zu ei­ner Ver­zer­rung der se­xu­el­len Ori­en­tie­rung und zu ei­nem ver­än­der­ten Ver­hal­ten führt. Ob nun der User ge­eig­net oder un­ge­eig­net für Por­no­gra­fie ist, muss er selbst ent­schei­den. Der nach­fol­gen­de Text gibt ei­ni­ge Denk­an­stö­ße, nimmt dem Le­ser je­doch nicht die Auf­ga­be ab, sich kri­tisch da­mit auseinanderzusetzen.

Sind unsere Gehirne ungeeignet für Pornografie?Die Lust auf Por­nos ist ungebrochen

Frü­her stell­te sich die Fra­ge, ob der Mensch un­ge­eig­net für Por­no­gra­fie ist, gar nicht. Wer ei­nen Por­no­film se­hen woll­te, muss­te sich die­sen aus­lei­hen, in Sex­shop an­se­hen oder be­stimm­te Ki­nos auf­su­chen. Jetzt sucht er nur noch ein In­ter­net­por­tal auf und kann die gan­ze Nacht und auch am Tag Por­nos ansehen.

In­ter­net­por­nos sind sehr be­liebt. Nach ei­ner Um­fra­ge ei­ner be­kann­ten Bou­le­vard­zei­tung ha­ben 12,5 Pro­zent al­ler auf­ge­ru­fe­nen Sei­ten ei­nen por­no­gra­fi­schen In­halt. Da­bei ist die Bar­rie­re sehr ge­ring. Bei vie­len Sei­ten ist nicht ein­mal ei­ne gu­te Al­ters­ve­ri­fi­ka­ti­on not­wen­dig. Die In­hal­te ste­hen teil­wei­se so­gar kos­ten­los zur Ver­fü­gung. Bes­se­re Por­no­sei­ten bie­ten ei­nen kos­ten­pflich­ti­gen Zu­gang an. Erst die­se Mas­se an In­hal­ten lässt die Fra­ge auf­kom­men, ob das Ge­hirn un­ge­eig­net für Por­no­gra­fie ist.

Wie­so ist ein Ge­hirn un­ge­eig­net für Pornografie?

Da­mit kein Miss­ver­ständ­nis ent­ste­hen: Hier ist die Re­de von häu­fi­gem Kon­sum, der mit Sucht­ver­hal­ten gleich­zu­set­zen ist. Die Vor­gän­ge im Kör­per sind bei ei­nem Süch­ti­gen die Glei­chen. Das Ge­hirn ver­trägt kei­nen Al­ko­hol, kein Rausch­gift, kei­ne Spiel­hal­len und ist auch un­ge­eig­net für Por­no­gra­fie. Wer sich ei­nen Por­no an­sieht, emp­fin­det beim ers­ten Mal ein star­kes Lustgefühl.

Frau mit der geils­ten Mö­se sehen

Da­für ver­ant­wort­lich sind meh­re­re Hor­mo­ne, die im Volks­mund als Glücks­hor­mo­ne be­zeich­net wer­den. Die be­kann­tes­ten sind Se­ro­to­nin und Do­pa­min. Die­ses Ge­fühl ver­schwin­det lei­der sehr bald und der Por­nou­ser möch­te mehr. Frü­her war das nicht oh­ne wei­te­res mög­lich, heu­te sucht er sich ein­fach ei­nen neu­en In­halt. Dass das Ge­hirn un­ge­eig­net ist für Por­no­gra­fie, zeigt sich im wei­te­ren Ver­lauf. Es kommt zu ei­ner Ver­zer­rung der se­xu­el­len Ori­en­tie­rung. Dann er­wacht der Wunsch nach im­mer aus­ge­fal­le­ne­ren Fil­men, denn die al­ten Dar­stel­lun­gen ge­fal­len ihm nicht mehr. Es stei­gert nicht nur den Kon­sum, er schaut sich auch Fil­me mit an­de­ren Hand­lungs­ver­läu­fen an. Da das Ge­hirn un­ge­eig­net ist für Por­no­gra­fie, will es plötz­lich BDSM oder Por­no­fil­me mit mehr Gewalt.

Über­mä­ßi­ger Por­no­kon­sum be­ein­träch­tigt das Sexualleben

Wer häu­fig Por­nos kon­su­miert, ver­schiebt nicht nur sein se­xu­el­les In­ter­es­se. Es lei­det auch das nor­ma­le Lie­bes­le­ben. Die meis­ten Por­no­pro­duk­te sind künst­lich und ha­ben mit dem wirk­li­chen Le­ben we­nig zu tun. Ei­ne Lie­bes­be­zie­hung ist un­ge­eig­net für Por­no­gra­fie, wenn der Kon­sum zu stark wird. Kein Lie­bes­part­ner hält auf die Dau­er mit ei­nem Por­no­dar­stel­ler mit. Nie­mand kann auf Knopf­druck Sex ha­ben, wie es in der Por­no­in­dus­trie ge­zeigt wird. Auch die vie­len un­na­tür­li­chen Ver­ren­kun­gen ver­hin­dern ein ech­tes Liebesleben.

Die­ses Di­lem­ma lie­fert ei­nen wei­te­ren Be­weis, dass der Mensch un­ge­eig­net ist für Por­no­gra­fie. Der Por­no­kon­su­ment ver­langt nach mehr und aus­ge­fal­le­ne­rem Sex. Der Part­ner kann das nicht leis­ten. Hier schließt sich der Kreis, denn der Por­no­kon­su­ment lan­det schließ­lich doch wie­der bei den Por­nos. Ir­gend­wann ist der Le­bens­part­ner nicht mehr in­ter­es­sant, son­dern nur noch der vir­tu­el­le Sex im Com­pu­ter. Meist führt dies sehr schnell zur Trennung.

Sind unsere Gehirne ungeeignet für Pornografie?Wie kön­nen Be­trof­fe­ne die­sen Teu­fels­kreis durchbrechen?

Por­nos kön­nen ein Ge­nuss­mit­tel sein und die Lust am Sex för­dern. Man­che Paa­re schau­en sich Por­nos ge­mein­sam an, pro­bie­ren ei­ni­ge Din­ge zu­sam­men aus und er­le­ben da­bei ei­ne grö­ße­re Lust. Selbst wer mo­men­tan kei­nen Part­ner hat, kann da­mit sei­ne Fan­ta­sie an­re­gen und wie­der Lust auf ei­ne neue Lie­bes­be­zie­hung be­kom­men. Merkt der Kon­su­ment aber, dass sein Ge­hirn un­ge­eig­net für die Por­no­gra­fie ist, muss er schnell ein­grei­fen und et­was da­ge­gen unternehmen.

Meist merkt es zu­nächst der Part­ner, dass er un­ge­eig­net ist für Por­no­gra­fie. Ist die­ser ver­ständ­nis­voll, bie­tet sich ein Ge­spräch an. Mög­li­cher­wei­se er­ge­ben sich schon jetzt Lö­sungs­an­sät­ze um den Por­no­kon­sum zu re­du­zie­ren. Ist es schon stark zu ei­ner Ver­zer­rung der se­xu­el­len Ori­en­tie­rung ge­kom­men, muss er den Por­no­kon­sum am bes­ten ganz ein­stel­len. Ein Ge­hirn, das un­ge­eig­net ist für Por­no­gra­fie, lernt erst dann die kör­per­li­che Lie­be schät­zen, wenn er län­ge­re Zeit auf die Sti­mu­la­ti­on ver­zich­tet. In der ers­ten Zeit wird sich der Be­trof­fe­ne un­wohl füh­len, viel­leicht ist er so­gar ag­gres­siv. Da­bei han­delt es sich um Entzugserscheinungen.

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Die Er­kennt­nis, dass das Ge­hirn un­ge­eig­net ist für Por­no­gra­phie ist nicht im­mer leicht zu ver­kraf­ten. In vie­len Fäl­len ist es not­wen­dig, ei­nen Psy­cho­the­ra­peu­ten auf­zu­su­chen. Die­ser hilft dem Be­trof­fe­nen da­bei, zu er­ken­nen, dass er sich in ei­nem Sta­di­um be­fin­det, das ihn mo­men­tan un­ge­eig­net macht für Pornografie.

Fa­zit

Ge­hir­ne sind un­ge­eig­net für Por­no­gra­fie, denn das kann zur Sucht füh­ren. Hier ist nicht von ge­le­gent­li­chen an­se­hen ei­nes hei­ßen Films die Re­de. Das Pro­blem be­ginnt, wenn der Nut­zer im­mer mehr Fil­me möch­te und er merkt, dass ihm die bis­he­ri­gen Dar­stel­lun­gen nicht ge­nü­gen. Wenn er gleich­zei­tig auf im­mer här­te­re Spiel­ar­ten um­steigt, soll­ten die Alarm­glo­cken klin­gen. Da­durch ver­än­dert sich nicht nur das Kon­sum­ver­hal­ten, son­dern auch der Um­gang mit der nor­ma­len Sexualität.

Man­che For­scher ge­hen so­gar so weit zu sa­gen, dass das Ge­hirn nicht nur un­ge­eig­net sei für Por­no­gra­fie, son­dern dass so­gar da­mit ein Ab­stieg ein­ge­lei­tet wer­den könn­te, der im schlimms­ten Fall in ei­ne kri­mi­nel­le Kar­rie­re mün­det. Hier soll­te der Be­trof­fe­ne so schnell als mög­lich ein­grei­fen und pro­fes­sio­nel­le Hil­fe suchen.

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