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Bin ich selbst befriedigt?
Selbstbefriedigung ist ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Sexualität. Dennoch umgibt dieses Thema oft ein Schleier aus Scham und Schweigen. Einer Studie von Parship zufolge empfindet etwa jede dritte Person im Alter zwischen 18 und 29 Jahren Scham, wenn es um Selbstbefriedigung geht. Die Gründe dafür sind vielfältig, reichen von kulturellen und religiösen Einflüssen bis hin zu gesellschaftlichen Tabus.
BestFans-Creator, Erotik-Model und Reality-Star Vanja Rasova klärt in einem offenen Gespräch darüber auf, warum dieses Thema so sensibel behandelt wird, wie man sich selbst besser kennenlernen kann und warum Selbstbefriedigung nicht nur normal, sondern auch gesund ist.
Scham und Selbstbefriedigung: Woher kommt das Unbehagen?
Vanja Rasova beschreibt, dass die Scham, die viele Menschen beim Masturbieren empfinden, tief in gesellschaftlichen und religiösen Prägungen verwurzelt ist. „Sexualität und vor allem Selbstbefriedigung sind in vielen Gesellschaften immer noch Tabuthemen“, erklärt sie. „Darüber zu sprechen, gilt oft als unangemessen und wird sogar als soziale Entgleisung angesehen.“ Diese Zurückhaltung führt laut Vanja Rasova dazu, dass Menschen das Thema meiden, was die Schamgefühle weiter verstärkt.
In vielen Kulturen wurde Sexualität über Jahrhunderte hinweg als etwas Unreines oder Verbotenes dargestellt. Besonders die abrahamitischen Religionen – Christentum, Judentum und Islam – haben strenge moralische Vorstellungen über körperliche Intimität etabliert. Im Christentum predigten etwa der Apostel Paulus und Thomas von Aquin die Keuschheit als Tugend. „Solche Botschaften haben sich tief in das kollektive Bewusstsein unserer Gesellschaft eingeprägt“, sagt Vanja Rasova. „Auch wenn wir heute oft anders denken, bleibt diese kulturelle Prägung bestehen – oft unbewusst.“
Ein weiterer Einflussfaktor ist die Erziehung. Eltern, die nicht offen über Sexualität sprechen können, geben ihre Unsicherheiten oft an ihre Kinder weiter. Dadurch wird das Thema schon früh mit Scham behaftet. Vanja Rasova betont: „Offene Kommunikation ist der Schlüssel, um diese veralteten Muster zu durchbrechen.“
Die richtige Atmosphäre: Wie sich Entspannung und Lust vereinen lassen
Selbstbefriedigung ist nicht nur ein Ausdruck der eigenen Sexualität, sondern kann auch eine Quelle von Entspannung und guter Laune sein. Rasova erklärt: „Beim Orgasmus schüttet das Gehirn Glückshormone wie Dopamin und Oxytocin aus. Das wirkt stresslösend und stimmungsaufhellend.“ Damit es jedoch überhaupt zu einem erfüllenden Erlebnis kommt, sind die richtigen Umstände entscheidend.
„Für heiße Gedanken gibt es nichts Wichtigeres als die richtige Atmosphäre“, betont Vanja Rasova. Für die meisten Menschen bedeutet das, sich an einem Ort aufzuhalten, an dem sie sich sicher und wohlfühlen. Das eigene Schlafzimmer oder die heimischen vier Wände sind dabei die Klassiker, aber laut Rasova gibt es auch andere Möglichkeiten: „Manche mögen es abenteuerlich und wählen ungewöhnliche Orte wie Flugzeugkabinen oder ICE-Toiletten.“
Neben dem Ort spielen auch andere Faktoren eine Rolle, um eine entspannte Stimmung zu schaffen. Gedämmtes Licht, Kerzen mit Duftnoten oder angenehme Temperaturen können dabei helfen, die Sinne zu stimulieren. „Ungestörtheit ist ebenfalls ein zentraler Aspekt“, fügt Vanja Rasova hinzu. „Die wenigsten möchten während ihrer Sexy Time unterbrochen werden.“
Selbstbefriedigung intensiver gestalten: Tipps von Vanja Rasova
Die Besonderheit der Selbstbefriedigung liegt darin, dass ausschließlich die eigenen Wünsche und Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Rasova erklärt: „Deshalb ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und herauszufinden, was einem selbst besonders guttut.“ Dabei empfiehlt sie, die eigene Fantasie zu nutzen und mentale Barrieren fallen zu lassen. „Ich lasse meiner Fantasie freien Lauf und versuche, mich nicht zurückzuhalten“, verrät sie.
Neben mentalen Stimuli können auch visuelle und auditive Reize hilfreich sein. Der Konsum erotischer Bilder oder Videos ist eine weit verbreitete Methode, um körperliche Empfindungen zu intensivieren. Vanja Rasova ergänzt, dass auch Beckenbodentraining eine Rolle spielen kann. „Eine gut trainierte Beckenbodenmuskulatur kann die Qualität des Sexuallebens deutlich verbessern“, erklärt sie. Dies gilt sowohl für die Selbstbefriedigung als auch für Sex mit anderen Menschen. Die richtige Atemtechnik in Kombination mit starken Muskeln sorgt laut Rasova für intensivere und länger anhaltende Orgasmen.
Auch der Einsatz von Sextoys kann das Erlebnis bereichern. „Für viele Menschen ist das eine Möglichkeit, Neues auszuprobieren und den eigenen Körper besser kennenzulernen“, sagt Vanja Rasova. Sie empfiehlt, offen für Experimente zu sein und sich Zeit zu nehmen, um herauszufinden, welche Hilfsmittel die eigenen Vorlieben unterstützen.
Schluss mit der Scham: Warum Selbstbefriedigung normal ist
Selbstbefriedigung ist nicht nur ein natürlicher, sondern auch ein gesunder Bestandteil der menschlichen Sexualität. Studien zeigen, dass Masturbation nicht nur entspannend wirkt, sondern auch die körperliche Gesundheit fördert. Sie hilft dabei, Stress abzubauen, das Immunsystem zu stärken und sogar die Schlafqualität zu verbessern.
„Es gibt keinen Grund, sich für etwas zu schämen, das Teil der menschlichen Natur ist“, betont Vanja Rasova. Sie appelliert an die Gesellschaft, offener mit dem Thema umzugehen, um Vorurteile und Tabus abzubauen. „Je mehr wir darüber sprechen, desto weniger Raum bleibt für Scham und Unsicherheiten.“
Die offene Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität ist ein wichtiger Schritt, um sich selbst besser kennenzulernen und ein erfülltes Leben zu führen. Selbstbefriedigung kann dabei ein wertvolles Werkzeug sein, um die eigenen Bedürfnisse zu erforschen und die Beziehung zum eigenen Körper zu stärken.