Was sind Ed­ge­play, Tun­nel­spie­le und Challenges?

Was sind Edgeplay, Tunnelspiele und Challenges?
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Sa­do­ma­so-Prak­ti­ken an der Gren­ze zur Sittenwidrigkeit

Das Fe­tisch­le­xi­kon im Ero­tik­ma­ga­zin klärt auf

Ed­ge­play be­schreibt ei­ne BDSM-Prak­tik, bei wel­cher mit Gren­zen ge­spielt wird. Das Wort «Edge» stammt aus dem Eng­li­schen und be­deu­tet «Rand, Schnei­de, Gren­ze». Die­se Gren­zen sind in­di­vi­du­el­ler Na­tur und kön­nen phy­si­schen so­wie psy­cho­lo­gi­schen Ur­sprungs sein. Manch­mal «tes­ten» die Spiel­part­ner auch die­se Li­mits bei Tun­nel­spie­len aus.

Was sind Edgeplay, Tunnelspiele und Challenges?Tun­nel­spie­le – Ed­ge­play – Challenges

Wo je­der Ein­zel­ne seine/​ihre ethisch-mo­ra­li­sche oder phy­si­sche Gren­ze zieht, ist sub­jek­tiv und kann nicht pau­schal be­ant­wor­tet wer­den. Ed­ge­play be­wegt sich scharf an der Gren­ze des SSC (Safe, sa­ne, con­sen­su­al – Was ist SSC?). Da­her wird die­se Spiel­art als ri­si­ko­reich an­ge­se­hen und soll­te mit der nö­ti­gen Pro­fes­sio­na­li­tät des ak­ti­ven Part­ners ein­her­ge­hen. Es ist es­sen­ti­ell, dass die­ser auch im schlimmst­mög­li­chen Fall ver­ant­wor­tungs­be­wusst han­delt, um den Bot­tom si­cher auf­zu­fan­gen («Af­ter­ca­re-Tech­ni­ken»). Ed­ge­play kann durch die Nen­nung des zu­vor ver­ein­bar­ten Safe­words ab­ge­bro­chen werden.

Ei­ni­ge Bei­spie­le für phy­si­sches Ed­ge­play sind: Na­del- und Blut­spie­le, Pier­cings und Atem­kon­trol­le. Die­se Prak­ti­ken er­for­dern un­ter an­de­rem er­wei­ter­te Hy­gie­ne- und Ana­to­mie­kennt­nis­se, sind mit dem nö­ti­gen Wis­sen je­doch unbedenklich.

Psy­cho­lo­gi­sche Grenz­spie­le be­inhal­ten die Kon­fron­ta­ti­on mit Angst, Ekel oder Scham­ge­füh­len. Die­se Emp­fin­dun­gen sind von Per­son zu Per­son stark un­ter­schied­lich und die Grenz­spie­le ent­spre­chend facettenreich.

Was sind Edgeplay, Tunnelspiele und Challenges?Li­mits er­kannt – Her­aus­for­de­rung angenommen

Chal­lenges ba­sie­ren meist auf dem zu­vor er­wor­be­nen Wis­sen über die per­sön­li­chen Soft Li­mits. Sie kön­nen auch zur Er­kun­dung neu­er Ta­bus die­nen. Wer zu­min­dest ei­ne Vor­stel­lung vom Rah­men der ei­ge­nen Gren­zen hat, möch­te die­sen ge­le­gent­lich aus­rei­zen und er­wei­tern. Die Mo­ti­va­ti­on da­hin­ter ist, neue Er­fah­run­gen zu sam­meln und über sich hin­aus­zu­wach­sen. Der Bot­tom kann sich auch zu Eh­ren des Tops in des­sen Hän­de be­ge­ben, oh­ne zu­vor zu wis­sen, was ihn er­war­tet. Chal­lenges sind be­wusst her­bei­ge­führ­te, grenz­über­schrei­ten­des Er­leb­nis­se, wel­che ab­ge­bro­chen wer­den kön­nen, soll­te sich ein «Hard Li­mit» dar­aus ergeben.

Ei­ne kör­per­li­che Chall­enge kann von Kit­zel­spie­len bis hin zu Er­wei­te­run­gen der per­sön­li­chen Schmerz­gren­ze al­les the­ma­ti­sie­ren. Ein Bei­spiel für ei­ne harm­lo­se, kör­per­li­che Chall­enge stel­len Deh­nungs­spie­le dar. Wer­den kör­per­lich grenz­wer­ti­ge Hand­lun­gen vor­ge­nom­men, kann dies mit star­ken Emo­tio­nen ver­bun­den sein. Der Über­gang zwi­schen kör­per­li­cher und psy­cho­lo­gi­scher Her­aus­for­de­rung ist da­her fließen.

Psy­cho­lo­gi­sche Chal­lenges sind sehr reiz­voll, da sie mit tief­ge­hen­den Emo­tio­nen und Ängs­ten spie­len. Dies ist je­doch auch der Grund, wes­we­gen sie mit der nö­ti­gen Vor­sicht zu ge­nie­ßen sind. Wird ge­zielt mit ei­ner Pho­bie oder ei­nem psy­cho­lo­gi­schen Trig­ger ge­spielt, kön­nen sich dar­aus un­ge­wollt ein Tun­nel­spie­le ergeben.

Was sind Edgeplay, Tunnelspiele und Challenges?Tun­nel­spie­le – Au­gen zu und durch

Tun­nel­spie­le sind Spiel­wei­sen, bei de­nen kein Spiel­part­ner den Ab­bruch durch das Safe­word her­bei­füh­ren kann. Der Bot­tom er­teilt vor­ab sein Ein­ver­ständ­nis in das Nicht­ein­ver­nehm­li­che. So­bald Tun­nel­spie­le ein­ge­lei­tet sind, kann auch der Top sie nicht mehr be­en­den. Die ein­zi­ge Op­ti­on be­steht dar­in, die zeit­lich be­grenz­te Hilf­lo­sig­keit zu er­tra­gen. Sol­che Si­tua­tio­nen er­ge­ben sich, wenn zum Bei­spiel bren­nen­de oder ju­cken­de Sub­stan­zen mit ein­ge­bun­den wer­den (bei­spiels­wei­se Brenn­nes­seln). Alt­be­kann­te Tun­nel­spie­le sind das Fig­ging und das Ein­rei­ben der Ge­ni­ta­li­en mit Rheu­ma­sal­be (et­wa mit der Wär­me­sal­be Fi­nal­gon). Der Saft des Ing­wer löst ein an­ge­neh­mes bis in­ten­si­ves Bren­nen aus, das mit fort­schrei­ten­der Dau­er sehr schmerz­haft wird. Auch wenn man die Wur­zel an die­sem Punkt ent­fernt, bleibt der Schmerz noch ei­ne Zeit lang bestehen.

Psy­cho­lo­gi­sche Tun­nel­spie­le sind ein heik­les The­ma, da sich im un­be­dach­ten Um­gang mit Pho­bien und Trau­ma­ta un­vor­her­seh­ba­re Fol­gen er­ge­ben kön­nen. We­ni­ger ex­tre­me Tun­nel­spie­le sind zum Bei­spiel die Aus­schei­dungs­kon­trol­le oder der Ein­satz ei­nes Keusch­heits­gür­tels. Der Schlüs­sel ver­bleibt für ei­nen ge­wis­sen Zeit­raum in den Hän­den des Tops, wird in ei­nem Eis­block ein­ge­fro­ren oder dem Bot­tom nach­träg­lich per Post zugeschickt.

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