Was vie­le nicht zu fra­gen wagen…

Ge­org S., 53 Jah­re alt, fragt:

Hal­lo lie­bes Team von Eronite,

lan­ge ging ich mit ei­nem Ge­dan­ken schwan­ger, der ei­gent­lich über­haupt nicht im mein ka­tho­li­sches Welt­bild pass­te. Vor ei­nem Jahr dann ha­be ich es ge­wagt, mei­ne heim­li­che Fan­ta­sie auch aus­zu­le­ben: ich bin bi­se­xu­ell, viel­leicht so­gar schwul.

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Ob­wohl ich glück­lich ver­hei­ra­tet bin ha­be ich sex mit Män­nern bin oft durch­ge­fickt wor­den es hat mir sehr ge­fal­len soll ich es mei­ner Frau beichten?

Gruß, Ge­org S.

Un­se­re Antwort:

Hal­lo Georg,

vie­len Dank für dei­ne Fra­ge und Ehrlichkeit.

Du schreibst, du führst ei­ne glück­li­che Ehe. Dem­nach liebst du dei­ne Frau, ach­test so­wie re­spek­tierst sie und schenkst euch ge­gen­sei­ti­ges Ver­trau­en. Das sind die un­er­läss­li­chen Bau­stei­ne ei­ner glück­li­chen Ehe, die oh­ne die­se lang­fris­tig nicht funk­tio­niert. Nun bist du durch­ge­fickt wor­den von Män­nern und dei­ne Frau weiß da­von nichts. Das sind vier Fak­to­ren, die es bei der Ant­wort auf dei­ne Fra­ge zu be­den­ken gibt.

Be­trug

Vor­ran­gig be­trügst du dei­ne Frau, weil du Sex mit an­de­ren au­ßer­halb der Ehe hast. Be­trug ist ein Ver­trau­ens­miss­brauch. In der Re­gel kom­men die Über­le­gun­gen, ei­nen Be­trug der Part­ne­rin mit­zu­tei­len, nach­dem er ge­sche­hen ist. Al­les an­de­re wä­re ei­ne of­fe­ne Be­zie­hung und auch kein Be­trug. Dei­ne Frau weiß aber nichts von dei­nen an­der­wei­ti­gen Sex­ak­tio­nen, al­so bleibt es Betrug.

Ein Ver­trau­ens­miss­brauch ist schwie­rig bis gar nicht zu kit­ten. Dir kann zu­gu­te­kom­men, dass ihr ei­ne glück­li­che, ge­fes­tig­te Ehe führt. Die schmeißt man nor­ma­ler­wei­se nicht so ein­fach we­gen ei­nes Be­trugs weg. Al­ler­dings kommt es hier­bei dar­auf an, wie emo­tio­nal ver­letzt dei­ne Frau re­agiert. Ver­zeiht sie häu­fig? Dann ste­hen die Kar­ten gut für dich, sie durch dei­ne Beich­te nicht zu verlieren.

Bi-Se­xua­li­tät

Weil du re­gel­mä­ßig durch­ge­fickt von Män­nern wirst, bist du bi­se­xu­ell. Er­zählst du dei­ner Frau da­von, muss sie das erst ein­mal ver­ar­bei­ten kön­nen. Du kennst dei­ne Frau am bes­ten. Ist sie of­fen und to­le­rant? Wel­che Ein­stel­lung ver­tritt sie ge­gen­über gleich­ge­schlecht­li­chen Sex? Ver­mu­tet sie dei­ne Nei­gung viel­leicht schön länger?

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Für zahl­rei­che Frau­en ist es ein No-go. Sie se­hen es nicht nur als Be­trug an sich als Part­ne­rin, son­dern auch als ei­nen Ver­rat an ih­re Weib­lich­keit. Hin­zu kommt ei­ne mög­li­che Ab­nei­gung ge­gen den Fakt, dass du dir Pe­nis­se in den Af­ter schie­ben lässt. Der Ge­dan­ke, dass sich der ei­ge­ne Ehe­mann von Män­nern ei­nen bla­sen lässt und sein Pe­nis in frem­de Män­ner-Pos sticht, tur­ned ei­ni­ge Frau­en ex­trem ab. Du hast da­mit zu rech­nen, dass dei­ne Frau nach dei­ner Beich­te, sich vor­erst in punc­to Sex ab­wei­send und zu­rück­hal­tend ver­hält. Viel­leicht zählt sie aber auch zu den Frau­en, die der Ge­dan­ke dar­an an­tur­ned. Das kannst nur du ein­schät­zen. Pro­bie­re es doch vor dei­ner Beich­te mit ho­mo­se­xu­el­len Por­nos aus.

Ehr­lich­keit

Wie be­reits zu­vor er­wähnt, ist Ver­trau­en wich­tig, das Ehr­lich­keit vor­aus­setzt. Die Wahr­heit nimmt spär­lich Rück­sicht auf die Ge­füh­le. Sie kann enorm ver­let­zen und viel Zeit in An­spruch neh­men, bis die Wun­den ver­heilt sind. Doch ein Miss­trau­en auf­grund von Heim­lich­kei­ten hält über Jah­re und schlimms­ten­falls ein Le­ben lang. Zu­min­dest ein Ehe­le­ben lang, denn Miss­trau­en ist Be­zie­hungs­kil­ler Num­mer 1. Des­halb ist es im­mer emp­feh­lens­wert, dei­ner Frau zu beich­ten, dass du durch­ge­fickt wirst von Männern.

Ei­fer­sucht

Ein Be­trug durch Sex mit an­de­ren schürt selbst­ver­ständ­lich bei Frau­en die Ei­fer­sucht. Aber wenn der ei­ge­ne Mann mit Män­nern pim­pert, ist das noch­mals ei­ne an­de­re Geschichte.

Kon­kur­renz­lo­sig­keit

Frau­en kön­nen ge­gen Frau­en um ih­re Ehe kämp­fen. Dar­um kämp­fen, dass ihr Mann sie als die ein­zig rich­ti­ge Frau für ihn er­kennt. Sie hat ver­schie­de­ne Waf­fen da­für. Ih­re weib­li­che Sanft­heit, ein um­fang­rei­ches Re­per­toire an Ver­wöhn­pro­gram­men und das Wich­tigs­te, ih­re frau­li­che Sexualität.

Durch­ge­fickt von Män­nern zu wer­den, stellt al­ler­dings ei­ne an­de­re Si­tua­ti­on dar, mit der Frau­en nicht kon­kur­rie­ren kön­nen. Män­ner ti­cken prin­zi­pi­ell an­ders. Sie ha­ben ei­nen Pe­nis, den du dir of­fen­sicht­lich wünscht und sie nicht hat so­wie nie ha­ben wird.

Die­se Kon­kur­renz­lo­sig­keit kann vor­teil­haft für dich sein. Er­kennt sie die­se, schmerzt es sie im bes­ten Fall we­ni­ger, weil sie ein­sieht, dass dein Han­deln nicht ge­gen sie per­sön­lich ge­rich­tet ist. Es gibt nichts, was sie tun kann, da­mit du dei­ne bi­se­xu­el­le Nei­gung ein­fach ab­legst, wie ei­nen Man­tel. Wenn es gut läuft, ak­zep­tiert sie es oh­ne Ei­fer­sucht zu ent­wi­ckeln, weil ihr an dei­nem Glück ge­le­gen ist. Vor­aus­ge­setzt, du machst sie auch glücklich.

Soll­test du beichten?

Ja, in je­dem Fall. Das bist du dei­ner Frau aus Re­spekt und Wert­schät­zung schul­dig. Letzt­end­lich ist es aber dei­ne Ent­schei­dung, denn nur du kennst die Chan­ce ei­ner even­tu­el­len Tren­nung oder Ak­zep­tanz dei­ner Bi-Se­xua­li­tät. Aber ei­nes soll­test du bei dei­ner Ent­schei­dungs­fin­dung be­rück­sich­ti­gen: Lü­gen ha­ben kur­ze Bei­ne. Kom­men dei­ne Heim­lich­kei­ten her­aus, hast du viel­leicht kei­ne Op­ti­on, dei­ne Ehe zu retten.

Ich hof­fe, dei­ne Fra­ge zu dei­ner Zu­frie­den­heit be­ant­wor­tet zu ha­ben. Öff­ne die Her­zen und her­ze die Öffnungen.

Dei­ne Dr. Do­ro­thea Flogger